Saatgutvermehrung- Sonderkultur

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bioferdi:


hallo Andreas
Die Umsatzausfallversicherung scheint aber auch beim Weizen in Oberbayern stattgefunden zu haben.

bei 1800 €/ha kann er seinen Weizen ja fast vergolden. in Oberbayern dürften die Erträge auch nicht über 80-90 dt/ha liegen wenn überhaupt. Damit ergibt sich bei 10,-€/dt!! ein finanzieller Ertrag von 800- 900 €/ha.

Da sich der Preis für Stroh im wesentlichen aus dem Düngewert + Erntekosten ergibt, ist hierfür ebenfalls kaum ein Ansatz zu bringen. Zu mal dieses idR bei Wildschaden noch vorhanden ist und verkauft werden könnte.

1800€/ha ist mit Konsum-weizen nicht zu erreichen, wird allerdings der (nicht entschädigungspflichtige) Veredelungswert dazu gerechnet kann das evt. hinkommen.

Insofern ist der Wert der Hagelversicheung nicht immer brauchbar.

F.
<HR></BLOCKQUOTE>


Nach auskunft der Hagelversicherung wurden in Oberbyern in exelenten Lagen sämtliche Umsatzwerte incl Flächenprämien mitversichert; dementsprechend dann auch die Tarifgestaltung ( in Hagelregionen wo fast jedes jahr mit Hagelschäden zu rechnen ist, sind die Eigenbeteiligungen bei Versicherungsschäden höher; das wird in der Versicherungssumme dann gleich mit berücksichtigt...)

In Brandenburg wird oft nur der Finanzielle Aufwand als Grundabsicherung den Kapitalsgebern gegenüber versichert...

Das muß in der Betrachtung natürlich mit berücksichtigt werden; aber als Anhaltspunkt wie hoch der Landwirt selber den Wert seiner Früchte bewertet kann es schon dienen...

Den Mais mit 800 € versichern aber 2500 € Wildschaden einklagen wollen; das past nicht zusammen.

Andreas
 
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Passt schon, aber selbst wenn der Landwirt in Oberbayern den Wert seines Weizens mit 1800,-€ anstzt, muss bei Wildschaden -wie du schon sagtest - nur der Ernteschaden ersetzt werden. Mit diesem Geld kann er ja den entsprechenden Weizen kaufen und seinen Veredelungsumsatz immer noch machen.

Wieso die Bauern allerdings die Flächenprämie mit versichern kann ich nicht verstehen. Die bekommen sie doch ohnehin.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bioferdi:


Wieso die Bauern allerdings die Flächenprämie mit versichern kann ich nicht verstehen. Die bekommen sie doch ohnehin.
<HR></BLOCKQUOTE>

Fähigkeiten der zuständigen Versicherungsvertreter ?

Laufzeiten der Versicherungsverträge ? ( es gab mal Zeiten, da waren 1800 €/ha bei Weizen
zu erziehlen.

Andreas
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bioferdi:
...Wieso die Bauern allerdings die Flächenprämie mit versichern kann ich nicht verstehen. Die bekommen sie doch ohnehin.<HR></BLOCKQUOTE>

Kannst es hageln lassen?
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Tiroler Bracke:


Kannst es hageln lassen?
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<HR></BLOCKQUOTE>

Das nicht, aber die Hagelversicheung ist m. E. notwendig. Der Verlust einer ganzen Ernte oder doch zumindest wesentlicher Teile davon, würde viele Betriebe über Kopf gehen lassen.
 
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Original erstellt von foxl_01:
[QB]

Danke für die Info! Könntest Du eine Preisrichtung geben?? Speziell für BIO-Weizen, ggf. + Vermehrungszuschlag?

wmh

Saatgutpreise für Bioweizen (und andere Biogetreidearten) ca. 60,00 € netto. Abzüglich aller Unkosten, Gebühren etc. dürfte noch ein Rohwarenpreis von 35,00 € realistisch sein!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von foxl_01:
@ Rugen

hälst Du als Fachmann einen Erzeuger-Preis von 26 € für denkbar??

Der Ertrag bei Bio-Getreide liegt doch unter dem konventionellen Landbau. Mehr als 50 dt/hektar kann ich mir da wirklich nicht vorstellen.
Dann liegen wir selbst bei 26 € noch unter
1500 € pro ha....
<HR></BLOCKQUOTE>

Das ist in etwa der Preis für Bio-Konsumweizen mittlerer bis guter Qualität. Für Saatgut sind entsprechende Zuschläge für zusätzlichen Aufwand erforderlich.
 

JMB

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Gibt's irgendwo 'ne allgemein anerkannte Tabelle mit "Von .... Bis ....-Werten", evtl. gekoppelt mit Regionen, Bodenwert o. ä., die man zumindest für eine erste Schätzung verwenden könnte?

WaiHei
 
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Eine solche Tabelle kenne ich leider nicht. Ich mache das bisher folgendermaßen:
Einen Tag vor der Ernte wird der Schaden gemessen, und das heißt, gemessen! Außerdem teile ich einen Quadratmeter mittlerer Höhe ab, zähle auf diesem die Ähren und nehme 50 mit nach Hause. Dort wiege ich, wieviel diese Ähren an Gewicht bringen. So kann ich in etwa den ha-Ertrag ausrechnen. Außerdem berücksichtige ich die Feuchtigkeitsabzüge -kann man unschwer von der ZG herauskriegen.
Die Zahlung des Schadens erfolgt dann mit schrifticher Ausrechnung, sobald die Ankaufspreise der ZG hierfür feststehen. Ist es ein Problembauer, dann bekommt der den Schaden grundsätzlich in Naturalien- selbst wenn es mich mehr kostet, weil ich den Transport finanzieren muss. So bekommt ein bestimmter Bauer bei mir seinen Wiesenschaden grundsätzlich in Form von Heuballen auf den Hof geliefert- kein müder Euro landet dort.

Ist der Bauer besonders unangenehm, verlange ich, dass er beim Ausmessen dabei ist. Notfalls mit Schätzer. Er soll auch wissen, dass es seine Zeit kostet.
Wenn der Schätzer sich an den Rand stellt und sagt: " das sind....ha, ar" - ohne zu messen, bzw. abzugehen, dann ist am nächsten Tag eine Beschwerde und ein Einspruch da.
Zu dieser Vorgehensweise wurde ich gezwungen, als ein Schätzer im Blick über die Fläche feststellte, dass ein Totalschaden von 3 ha vorliege- das Feld war aber nur teilweise geschädigt und hatte insgesamt nur 2 ha. Davon waren 2/3 Sturmschäden. Der Bauer: "Davon richtet sich mein Getreide aber auch nicht wieder auf, .." und wollte nun von mir seinen Sturmschaden.
Da ich damals nur vom Pächter abgeordnet war, diese Schätzung durchzuführen, konnte ich nichts machen. Konsequenz: ich bin aus diesem Jagdbogen sofort ausgeschieden. Der Pächter hat die vollen drei Ha Sturmschaden als Wildschaden gelöhnt, weil er Angst hatte, in Zukunft die Pacht nicht mehr zu bekommen. Inzwischen hat er die Jagd aufgegeben. Nun war natürlich die große Begehrlichkeit frei gegeben....
Den Armen im Geiste ist eben manchmal nicht zu helfen.

[ 16. Juli 2006: Beitrag editiert von: elif ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von JMB:
Gibt's irgendwo 'ne allgemein anerkannte Tabelle mit "Von .... Bis ....-Werten", evtl. gekoppelt mit Regionen, Bodenwert o. ä., die man zumindest für eine erste Schätzung verwenden könnte?

WaiHei
<HR></BLOCKQUOTE>

Gibt es. leider bin ich auf die Schnelle im Netz nicht fündig geworden. Für NRW (prinzipiell auf alle anderen Regionen anwendbar) wurden die Richtsätze im Rheinisch-Westfälichen Jäger Nr. 7. 2005 S.8 ff veröffentlicht. leider hab ich das Exemplar nicht mehr.

Prinzipiell gilt bei Getreide (konventioneller Anbau) je 10 dt/ha Kornertrag 0,01€/m² (= d. h. 7 ct/m² bei 70 dt/ha) dazu evt. 1-max. 2 ct/m² für Stroh, aber nur wenn das auch geerntet wird.
 
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Elif, guter Beitrag. Als Ergänzung möchte ich noch anfügen, daß mein Lehrherr zu Jungjägerzeiten bei Schätzterminen vor Ort grundsätzlich mit einer sachkundigen Person aufgeschlagen ist (meist gelernter Landwirt aus dem jagdlichen Freundeskreis). Diese Person wäre im Extremfall vor Gericht zwar kaum als unbeteiligter Sachverständiger durchgegangen, macht aber doch Eindruck und bringt von Dir genannte *Problembauern* von vorneherein dazu, mit den Forderungen auf dem Teppich zu bleiben. Städtern kann man in den Augen vieler Landwirte schliesslich aus dem Werk der Gebrüder Grimm vorlesen, einem jagenden Bauern nicht.

Dompfaff
 
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Das ist wahr.

zu den Schadenssätzen: in der aktuellen Pirsch (nr. 14 /2006)(sorry WuH)ist ein sehr guter Beitrag zur Ermittlung der Schadenshöhe bei landwirtschaftlichen Kulturen.
 

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