jan.g schrieb:
Der Rückstoß ist eine Funktion, deren relevante Variablen das Waffengewicht, das Geschoßgewicht und das Pulvergewicht sind.
Bei gleicher Kanone und gleichem Geschoß wird also die Krachlatte mit der volumengrößeren Patrone den stärkeren Rückstoß haben.
Das ist auch beim Vergleich von 300 WM und 300 WSM so.
Im Grunde liegt es an der Beschleunigung des Pulvers, über das man leicht hinwegsieht, weil es ja verbrennt. Die höhere Pulvermasse verursacht die größeren Beschleunigungskräfte in Richtung Schuilter. Da die gößere 30-06 zur Erreichung der gleichen Vo mit mehr (aber progressiverem) Pulver geladen wird, verursacht sie bei gleichem Geschoß, gleichem Waffengewicht und gleicher Vo einen höheren Rückstoß.
Die 30-06 ist eben ein über 100 Jahre alter Schluffen. Die 308 ist nur halb so alt und wesentlich effizienter. Kurz und dick heißt die Devise für mehr Effizienz, weil die Pulversäule schneller durchbrennt und weniger Pulver für die Beschleunigung des Pulvers vor dem Geschoß verbraucht wird.
Ist richtig was du schreibst. Dessen ungeachtet, lässt sich aber mit progressiveren Pulvern und großvolumigeren Hülsen, dennoch mehr Leistung erzielen. Im Extrembereich kommt keine .300WSM an die .300WM heran. Ebenso ist es auch mit der .308 und der .30-06.
Ich bin kein Freund von Magnumpatronen (nicht mehr), dennoch gefällt mir der Gedanke, dass ich mit der .30-06 eine Patrone schieße, aus der ich als Wieder- oder auch als Nichtwiederlader bis in den unteren Magnumbereich vorstoßen könnte. Wenn es darauf ankommt, ist die .30-06 doch einen Tick universeller - ob man diesen Tick braucht oder nicht, sei mal dahingestellt.
Noch eine Sache:
Ich bezweifle sehr stark das Homo Sapiens überhaupt in der Lage ist, die Rückstoßdifferenz zwischen einer .308 und einer .30-06 zu erspüren. Was ich aber ganz sicher weiß, ist, dass die Subjektivität eine entscheidende Rolle spielt.