Richtig oder Falsch ?

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10 Nov 2005
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Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich sass gestern Nacht auf Sau oder auch Fuchs an. Gegen halb zwölf kam ein deutlich krankes Stück Rehwild in Richtung Kanzel gehumpelt.
Bei näherer Betrachtung konnte ich erkennen das es den rechten Vorderlauf extrem schonte jedoch noch in keinster Weise abgekommen war, die Geschlechterbestimmung war nicht möglich.
Da über eine solche Situation mit meinem Beständer noch nicht gesprochen wurde und ich "nur" Jagdhelfer bin blieb der Finger grade.
Eine SMS blieb unbeantwortet, zumindest während der Zeit in der das Stück jagdbar gewesen wäre.
Sicherlich gibt es in einem solchen Fall keine Patentlösung, mich würde jedoch interessieren was Ihr als Jagdhelfer oder auch Selbstentscheider getan hättet.
Ich hoffe nur das das Stück in den nächsten Wochen auch noch einmal bei Tageslicht anwechselt um Näheres sagen oder sogar tun zu können.

Waidmanns-Heil,

Ralf
 
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12 Jul 2009
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hatte und habe in meinen Revieren,in denen ich jeweils nur BGS habe immer freie Hand bei der Entscheidung,ob und was ich erlege.
Dennoch fällt mir in der von Dir geschilderten Situation kein Patentrezept ein.
Schließlich kommen auch 2 Konstellationen für das humpelndes Rehes in Betracht,die du in der Nacht nicht erkennen kannst:
Entweder das Stück ist altkrank,d.h.es hat keine akute Verletzung mehr und ein asgeheilter Bruch oder sogar Amputation,in der Situation ist das Stück nimmer unbedingt zum Tod verurteilt,sondern die meisten Rehe,die ich mit solchen Verletzungen kannte kammen damit gut zurecht(Vergleiche meine Beiträge im Trööt Zusammenhänge)
Da kann man darauf rechnen,das Stück in der Jagdzeit(falls es ein Bock ist)Wiederzusehen und zu erlegen

Falls die Verletzung frisch ist,und z.B. ein offener Bruch vorliegt,würd ich schießen,wenns nur irgendwie geht....Das Stück leidet massiv und akut,geht uU qualvoll ein und da würd ich den Tierschutz allen Bedenken voranstellen....

Aber du weißt jetzt sicher,wo du die nächsten Ansitze verbringst,solche Stücke haben keinen allzugrossen Aktionsradius mehr....laß uns wissen,wie es ausgegangen ist....
 
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20 Mrz 2007
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Wenn das Stück alleine gekommen wäre, also mit ziemlicher Sicherheit nicht führend, hätte ich es geschossen und dann weitergesehen. Ein vernünftiger Jagdherr hätte das auch befürwortet.
 
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30 Okt 2009
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Verletzt = erlegen! Dass ist meine Leitspruch...

Aber wie Dernieauslernt schon sagte, es ist nicht immer so einfach... Und dann gibt's noch die Schonzeiten usw. Ich weiss nicht wie 's in D. ist betreffs das Erlegen ein Krankes Stuck ausser Schusszeit ist, aber in B. muss Mann dafür erstens eine SCHRIFTLICHE zulassung bekommen vom Staatsamt :shock: Ganz blödes gesetz weil ich kein Fax oder Briefpapier dabei habe wenn ich zur Jagd gehe,und ich am Montag auc hgar noch nicht weiss ob ich am Sammstag ein krankes Stuck treffen wurde beim Füttern ins Revier....
 
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11 Apr 2009
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Das ist eine extrem schwierige Entscheidung.

Hatte vergangenes Jahr die gleiche Situation. Habe den Pächter auch nicht erreicht und die vorne stark schonende Geiß ziehen lassen.
Im Frühjahr saß ich nochmal dort und da kommt sie mit 2 gesunden Kitz und schont immer noch.

Oft denke ich mir, zum Glück gibt es keinen "großen Jäger" der jeden Mensch, der sich den Fuß verstaucht hat und humpelt oder der gerade mal Durchfall hat, "über den Haufen schießt".

Auf der anderen Seite können wir das Wild nicht erst untersuchen, um festzustellen, ob es nur eine Verstauchung ist. Im eigenen Revier zögere ich daher nicht und erlege das Stück.

Gruß vom Schwarzwaldjaeger
 

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