Heute war unser Fangschuss-Seminar und wie versprochen, werde ich nun erzählen, wie ich mit meiner, hier von vielen, allen voran einem, verächtlich gescholtenen Billigplempe, zurechtkam:
Vorab, das Seminar war erstklassig. Es war eine bewusstseinserweiternde Bereicherung in der Handhabung und Nutzung der uns anvertrauten Kurzwaffen. Alle Teilnehmer waren ausnahmslos, unabhängig zur verwendeten Waffe, am Ende mit ihrer Waffe signifikant besser, als jemals zuvor. Das soll aber jetzt nicht das Thema sein und wäre komplett OT.
Mein HW 357 Hunter schoss seine knapp 100 Schuss heute völlig zahm. Nach ein paar Haltungskorrekturen, lanciert durch den Trainer, tat mir nix weh und es ging mir in keinster Weise auf Knochen und Gelenke. Der recht kleine Griff des Revolvers ist mir allerdings insgesamt nicht angenehm genug. Zwar verfüge ich nicht über klodeckelgroße Hände, doch würde mir der schnelle wiederholgenaue Anschlag mit einem voluminöserem Griff ganz sicher leichter fallen.
Dafür gibt es bei Weihrauch entsprechende Austauschgriffe, von denen ich mir einen bestellen werde.
Da ich in der Benutzung des Revolvers ein Neuling bin, habe ich mich bei den ersten Schüssen an den hier im Forum propagierten DA Schuss gehalten, was auch leidlich funktionierte. Als es dann jedoch darum ging, mehrere Schüsse in möglichst kurzer Zeit, möglichst präzise abzugeben, bin ich nach Rücksprache mit dem Trainer auf den SA Schuss umgeschwenkt, was zu einem überaus erheblich besseren Trefferbild führte. Der DA Abzugsweg des HW 357 ist sehr lang und wenn man damit schnell und genau schießen will, ist das für einen Gelegenheitsschützen eine echte Herausforderung, vor allem bei schnellen Nachschüssen. Sportlich mag sich das anders darstellen, doch jagdlich, beim Fangschuss auf kurze Entfernung, wird es für mich zukünftig keine Double Action mehr geben. Durch dieses Training verringerte sich der Streukreis meiner fünf Schüsse (5 Meter) von anfangs 20 cm auf letztlich wiederholbaren 4 cm. Geschossen haben wir auf Fangschussentfernungen von 3 - 7 Metern. Bitte lästert nicht über mich und berücksichtigt, dass ich heute erstmalig unter "realen" Bedingungen geschossen habe.
Mein Fazit: Der HW 357 funktioniert absolut störungsfrei und ohne jeden Tadel. Mit meinen zugegebenermaßen geringen Kenntnissen, kann ich nichts schlechtes an diesem Revolver finden. Er funktioniert erwartungsgemäß verlässlich. Da ich jedoch für den Fall der Fälle gerüstet sein will, werde ich mir dennoch eine Pistole in 9 Luger kaufen, mit der ich, in der stressigen Situation des Fangschusses auf eventuell noch mobiles Wild, schneller schießen kann und mehr Patronen im Magazin habe. Außerdem kann ich damit die 9 Luger mit der .22 lfb auf einem Platz in der WBK vereinen. Da ich den Job des Marderbeauftragten übernommen habe, muss ich was filigraneres für den Fangkorb benutzen, als eine .357 Mag. Ich will ja keine Zaunpfähle einlochen.