Rettungshundestaffel

Jay

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Hallo Leute,

wir Ihr ja vielleicht noch wißt, habe ich seit 2 Monaten eine Parson Jack Russel Hündin. Sie ist super schlau und will gefordert werden.

Da ich, wie ihr mit Euren Hunden, mit ihr ebenfalls was wirklich sinnvolles machen möchte und nicht jagen kann, weil ich keinem Tierchen was tun kann, auch wenn´s noch so wichtig ist. Ich kann´s halt nicht hab ich mich für die Rettungshundestaffel entschieden. Da können wir beide viel lernen und werden auch so richtig schön gefordert. Kopf- und Konditionsmäßig.

Meine Frage an Euch:

Hat jemand eine Ahnung, wo man das machen kann? DLRG bildet nicht aus, Feuerwehr und Polizei auch nicht. Und ich möchte natürlich auch nicht jede Woche 2 mal 200 km fahren. Es sollte schon in der Nähe von Düsseldorf sein.

Viele Grüße von Christina
 
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Da die Rettungshundestaffeln in den allermeisten Fällen dem DRK angeschlossen/untergeordnet -in den selteneren Fällen, dem THW- sind, wäre dies für mich auch die erste Anlaufstelle.
Da nur Junghunde aufgenommen werden (es ist für den Hund, sowie für den HF ein langer Weg da hin), ist es sicher sinnvoll, sich in aller nächster Zeit mit der entsprechenden OG in Verbindung zu setzen.
Ich würde da vorher so viele Infos holen wie möglich - denn (und das ist meine rein persönliche Meinung!) irgendwie halte ich es für unfair, so rein aus Spass an der Freude ein bisschen am Training mitzumachen, damit "Hund was zu tun hat" - und damit die Ausbilder und die ganzen freiwilligen Helfer "zu beschäftigen", um dann (u.U. trotz Eignung des Hundes) doch keine Zeit / keine Lust zu haben, einer solch zeitintensiven (und sehr nötigen und im Ernstfall alles andere als spassigen) Beschäftigung nachzugehen. Ich denke dabei insbesondere etwa vier Jahre zurück, als hier in der Nähe ein Flugzeug abstürzte und die RHS nach Überlebenden/Leichen suchen mußte. Dieser Einsatz begann bereits kurz nach Mitternacht und endete erst am folgenden Abend. Gefunden wurden u.a. auch sehr viele und weit verstreute Leichenteile...

Ich will Dich nun von Deinem Vorhaben nicht abschrecken, aber auch diese Seite solltest Du überlegen, denn es sind nicht immer nur vermisste (suizidgefährdete) Personen im Wald zu suchen.

Klaus
 
A

anonym

Guest
Hmm, Christina,

Flex hat's völlig richtig angedeutet.

Ich bin selber (Berg-)Rettungshundeführer und weiß daher, was auch an mensch an Ansprüchen zukommt.
Bist Du denn selber dazu bereit ?
Rettungsdienst ist kein Spaß, und würde zu mir einer kommen, der das nur mal eben machen will, damit seinem Köter nicht langweilig wird .... nun, der hätte ein kleineres Problem ....
Wenn Du schon jetzt kein totes Tier sehen kannst - wie schaut's aus mit menschlichen Leichen ? Kannst Du menschlichen Opfern helfen, JETZT schon, die mehr nach Zombie als nach Mensch ausschauen ? Weil im Ernstfall ist das dann genau Dein Job - der Hund ist nur Hilfe im finden, sonst nix.
Bist Du darauf gefasst, überwiegend Tote zu finden ? Die schauen dann, wenn man schon mal als Hundeführer auf Sucheinsatz geschickt wird, meist nicht mehr sehr knusprig aus ...

Überleg's Dir nochmal ...

PS:
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Flex:
..... denn es sind nicht immer nur vermisste (suizidgefährdete) Personen im Wald zu suchen.
<HR></BLOCKQUOTE>

... und wenn, meist erst ein paar Tage, nachdem sie ihren Job mit Erfolg erledigt haben.
Kommt nie so recht gut, wenn die Füchse und Krähen mal dran waren oder auch nur Sauwetter oder Hitze .....

Jemand, der noch quietschlebendig im Wald rumstiefelt, wird von den Hunden ignoriert. Sowas gibt's nur in den einschlägigen Werbefilmen ...

[ 09. Februar 2005: Beitrag editiert von: +sniper+ ]
 

Jay

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Original erstellt von Flex:
[QB]Da die Rettungshundestaffeln in den allermeisten Fällen dem DRK angeschlossen/untergeordnet -in den selteneren Fällen, dem THW- sind, wäre dies für mich auch die erste Anlaufstelle.
Da nur Junghunde aufgenommen werden (es ist für den Hund, sowie für den HF ein langer Weg da hin), ist es sicher sinnvoll, sich in aller nächster Zeit mit der entsprechenden OG in Verbindung zu setzen.
Ich würde da vorher so viele Infos holen wie möglich - denn (und das ist meine rein persönliche Meinung!) irgendwie halte ich es für unfair, so rein aus Spass an der Freude ein bisschen am Training mitzumachen, damit "Hund was zu tun hat" - und damit die Ausbilder und die ganzen freiwilligen Helfer "zu beschäftigen", um dann (u.U. trotz Eignung des Hundes) doch keine Zeit / keine Lust zu haben, einer solch zeitintensiven (und sehr nötigen und im Ernstfall alles andere als spassigen) Beschäftigung nachzugehen. Ich denke dabei insbesondere etwa vier Jahre zurück, als hier in der Nähe ein Flugzeug abstürzte und die RHS nach Überlebenden/Leichen suchen mußte. Dieser Einsatz begann bereits kurz nach Mitternacht und endete erst am folgenden Abend. Gefunden wurden u.a. auch sehr viele und weit verstreute Leichenteile...

Klar hab ich mir das überlegt. Ich hab ja nicht gesagt, dass ich kein totes Tierchen sehen kann. Ich kann nur keines töten. Ich weiß auch, dass die Funde nicht immer toll sind. Schön wäre es natürlich, wenn ich mit meinem Hund jemanden retten könnte. Schön wäre es ebenfalls, wenn das niemals nötig würde. Wie gesagt, ich möchte etwas sinnvolles machen mit meinem Hund. Ich war früher selbst im DLRG, das war auch nicht immer eitel Sonnenschein. So ´ne Wasserleiche ist auch nicht grad hübsch. Sieht aus wie mit der Luftpumpe aufgeblasen.

Zeit ist reichlich vorhanden. Lust,Energie sowieso.

Ich danke Euch auf jeden Fall für die Hinweise und Bedenken. Auch die sind wichtig. Ich werd mir jetzt erst mal die Links von Frodo (Danke dafür) anschauen.

bis später mal, Christina
 
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Hallo Christina,

in Deiner Nähe sind auch noch andere Staffeln tätig. - Gib 'mal Rettungshunde Düsseldorf bei google ein.....

Ich war auch Jahrelang im DLRG aktiv (Leistungsschein) - einen Wassersuchhund hatten wir aber nicht. - Aber beim DRK (und bei den anderen) werden die geeigneten Hunde ja für spezielle Aufgaben ausgebildet (je nach Eignung) - nicht nur zur Vermisstensuche.

Ich hoffe, Du hast meinen obigen Beitrag nicht als Kritik aufgefasst.

Viel Spaß beim sondieren wünscht

Klaus

PS: ...ich würde mich freuen, wenn Du über Dein Vorhaben hier weiter berichtest.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hanomag:


Hmm, was heißt denn quietschlebendig? Den wenn Omi wieder mal ausm Altersheim ausgebüxt ist, wird die auch noch gefunden und verbellt.
<HR></BLOCKQUOTE>

Kommt drauf an - wenn sie sich absonderlich verhält, schon.
Wenn sie aber körperlich unauffällig ist, nicht. Und es gibt genug, die nicht klar im Kopf sind, denen man's aber nach außen nicht ansieht - schau Dich nur mal hier im Forum um
icon_biggrin.gif


<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hanomag:

@sniper: was führst Du für einen Hund?
<HR></BLOCKQUOTE>

Steht eigentlich ziemlich deutlich in meinem Profil ...
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von +sniper+:
Jemand, der noch quietschlebendig im Wald rumstiefelt, wird von den Hunden ignoriert. Sowas gibt's nur in den einschlägigen Werbefilmen ...

[ 09. Februar 2005: Beitrag editiert von: +sniper+ ][/QB]<HR></BLOCKQUOTE>

Hmm, was heißt denn quietschlebendig? Den wenn Omi wieder mal ausm Altersheim ausgebüxt ist, wird die auch noch gefunden und verbellt.


Rettungshundearbeit ist sehr interessant und vielsetig, man selber lernt viel dabei. Die Hunde werden -meine ich- ruhiger und selbstbewußter, weil sie:
a) gefordert werden und sich weiterentwickeln, dabei immer mehr lernen und auch schwierige Aufgaben selbständig lösen

b) die ganze AUfregung bei Training, Übungen und Einsätzen dem Hund irgendwann nichts mehr ausmachen

c) die zeitintensive Beschäftigung mit dem bearbeiten einer großen Fläche/Trümmergeländes das Team aus HUnd und Führer zusammenschweißt

In der Nähe von Düsseldorf fallen mir nur die rotkreuzstaffeln Köln, Aachen und Viersen ein. Ich weiß nicht, was für Dich am günstigsten gelegen ist.

@sniper: was führst Du für einen Hund?
 
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Hi @all,

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
Jemand, der noch quietschlebendig im Wald rumstiefelt, wird von den Hunden ignoriert. Sowas gibt's nur in den einschlägigen Werbefilmen ...
Falsch.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
Hmm, was heißt denn quietschlebendig? Den wenn Omi wieder mal ausm Altersheim ausgebüxt ist, wird die auch noch gefunden und verbellt.

Korrekt.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR> Kommt drauf an - wenn sie sich absonderlich verhält, schon.
Wenn sie aber körperlich unauffällig ist, nicht. <HR></BLOCKQUOTE>

Falsch.

Einem Hund die Fähigkeit zuzutrauen, ausschließlich "auffällige" Personen anzuzeigen, ist waghalsig und riskant, da in der Form nicht trainierbar
(sensible Hunde zeigen bei mangelhafter Ausbildung gerade solche Personen nicht an, da nicht darauf trainiert und diese Personen Unsicherheit beim Hund erzeugen).


Zeigen die Hunde ausschließlich bestimmte "Oferbilder" (liegend/sitzend) an, ist ein Ausbildungsfehler unterlaufen oder es wurde bewußt ausgeblendet.

Sinnvoll und einfach ist es, dem Hund anzukonditionieren, dass er alle Personen während der Suche anzeigt (und dazu gehören dann auch Passanten und gelegentlich auch mal die ein oder andere Hilfskraft. Frei nach dem Motto: lieber einen zuviel als einen zu wenig. Vorteil: der Hund wird zwischendurch immer mal wieder bestätigt.
Funzt hervorragend und im Realfall ist das Suchgebiet nicht gerade von Spaziergängern überlaufen (und dann wäre es ein Fall für einen Individual-Personenspürhund / Mantrailer).

Grüße
Susanne
 

Jay

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So, da bin ich wieder, war ´ne Weile krank.

Ganz lieben Dank für Eure Tipps,

also 1. sehe ich Bedenken, die jemand weitergibt nicht als Kritik, sondern als Hilfe,könnte ja sein, dass ich über dies oder jenes noch gar nicht nachgedacht habe. und

2. möchte ich das nun wirklich nicht machen, damit´s meinem Hundchen nicht langweilig wird, da gibt´s ja so den einen oder anderen Sport. Gaaaaaanz ehrlich nicht.

und 3. an Frodo ich habe einen Parson und sie sieht ein bisschen aus wie Deine, irgendwo hier im Forum gibt´s auch ein Bild von ihr. Ich hab´s noch nicht hingekriegt, eines in meine Signatur zu setzen, bin wahrscheinlich doch nur ´ne Frau

Jedenfalls ist sie ziemlich schlau, lernt wahnsinnig schnell (was natürlich an der Lehrerin liegt......staub, prust) und hat Power für 5 Hunde.

So, bin ja noch nicht so ganz wieder fit und geh mal fix ins Bettchen

Gut´s Nächtle
 
R

Ronja

Guest
Hallo,
auf unserem Firmengelände trainiert ein bis zweimal in der Woche eine Rettungshundestaffel. Wirklich ernsthaft sind da nur wenige dabei, die Ausbilder haben da echt keinen leichten Job. Da sind recht viele weibliche Singels dabei, für die ihr Hund Partner, Kind und Statussymbol in einem ist. Die machen das halt "hobbymäßig" und laut Ausbilder wären viele in ner Agility-Gruppe besser aufgehoben. Bei einem Einsatz in nem Erdbebengebiet müssen die Hunde in Trümmern nach Überlebenden suchen und sind dabei in Gefahr verschüttet zu werden, würdest Du das deinen Hund machen lassen?
Wenn ja , meine Respekt!
Wenn du bedenken hast, mach lieber Hundesport.
 
A

anonym

Guest
@ Susanne,

ich weiß nicht, wie viele wirklich scharfe Einsätze Du hinter Dir hast - Deine Behauptungen (Richtig - falsch - richtig) mögen auf Deine spezielle Situation zutreffen. Allgemeingültig sind sie nicht.
Was machst Du, wenn mehrere Hunde zugleich im Zuge einer Suchkette arbeiten und jeden der 200 Teilnehmer derselben verbellen ?
Kommt schon mal vor, daß sie sich Wind holen, oder der Wind sich dreht, und sie dann durch die Kette durchstarten ...
Dieselben Hunde sind dann auch als Lawinenhunde ausgebildet - meiner jedenfalls - da wär's schon recht, wenn der Hund situationsbedingt entscheidet, was verbellt wird und was nicht. Daß das nicht trainierbar sei, ist schlicht Unsinn.
Es ist halt mit Arbeit verbunden, na und ?
Sämtliche Bergrettungs - Diensthunde in Österreich werden und sind nach diesem Prinzip ausgebildet.

Erzähl mir lieber nicht, wie alpine Sucheinsätze ablaufen, dazu mach ich den Job schon zu lange ....

Gruß
 
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Hi!

Ich habe schon mit denenzusammen geübt. Die Arbeit macht riesigen Spaß. Kannst dir die Seiten ja mal anschaun, sind sehr informativ, auch wenn ein bisschen weit weg für dich. Viel Spaß beim durchstöbern.

Anja
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@sniper
mangels Schnee und Bergen habe ich keine Erfahrungen in alpiner Suchhundeausbildung.
Die in der Lawine verschütteten sind in der Regel ja auch immobil ;-)

Meine Erfahrungen beruhen auf der Ausbildung und dem Einsatz von Flächensuchhunden
Die Suchkette ist bei uns die Ausnahme im Realeinsatz (als effektiver hat sich die Parzellensuche erwiesen).
Die Anzeige von anderen Suchteams kommt gelegentlich mal vor, aber mehr als einmal zeigen die Hunde die Helfer im Regelfall nicht an.
Und wenn bei einer Flächensuche der Hund im Gebiet eingesetzt wird, wo 200 Menschen in der Witterung herumbaseln, ist in der Organisation was quergelaufen oder es wird eine Feinsuche verlangt.

Grüße
Susanne
 

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