Remington 600 / 660 / Mohawk Fanclub

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Moin!

Ich will mich hier mal einreihen. Es war eher Zufall, dass meine erste Büchse eine .308 Remington 600 Mohawk in der für Europa fast schon "üblichen" Ausführung, vollgeschäftet "Mannlicher Style" geworden ist. Hier mit einem frisch montierten (aber noch nicht eingeschossenen) Leupold VX-R 1,25-4x20:
screen10.jpg


Kurz nach dem Kauf habe ich dann noch eine Remington 660 in .308 entdeckt und innerhalb von wenigen Stunden nach Veröffentlichung der Kleinanzeige (hier in Dänemark) zugeschlagen - für nur 135 Euro. :p

Diese Waffe ist allerdings optisch nicht mehr so schick, geschossen habe ich sie auch noch nicht - keine Zeit... es ist die obere dieser beiden:
image037.jpg


Wie man sieht experimentiere ich da noch mit dem Zielfernrohr. Angedacht ist, diese Waffe zur "Scout rifle" zu konfigurieren, ich habe hierfür neben diesem "Medium Eye Relief" Leupold ZF auch noch ein 2,5x28 Scout Scope von Leupold. Für beide muss aber erst eine Montage auf dem Lauf hergestellt werden. Da experimentiere ich also noch ein bisschen herum.

Last but not least ist es dann ein wenig mit mir "durchgegangen", und diese schön erhaltene 660 im Kaliber .243 ist im Zulauf:
screen11.jpg
Wegen der etwas komplizierten "Waffengenehmigung" in Dänemark wird es sicherlich noch 4-5 Wochen dauern, bis ich sie in Empfang nehmen kann. Montiert ist hier ein Meibeck 4x42, das wird dann aber ersetzt - vermutlich mit dem oben auf der .308 660 montierten Leupold 1,5-4x28 "Scout".

Für alle Waffen habe ich Aluminium Abzugsbügel und "Verschlussentriegelungen", von Willie Manning, Coqueville, Oregon bzw. von Heritage Arms. Ich werde mal berichten, wenn ich sie eingebaut habe.

Die Problematik mit dem "Walker Abzug" ist mir bekannt. Hoffentlich trifft es mich niemals "in der Praxis". Mir gefällt der Abzug, außerdem passen die erwähnten "Verschlussentriegelungen" natürlich nicht zu anderen Abzügen, da müsste man dann wieder mit einem "Werkzeug" hantieren um den Verschluss herauszunehmen.
 
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Welche Problematik hat der Abzug? Oder ist das ein after market-Nachrüstteil?
 
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Oh - such mal nach "Remington trigger recall". Am besten zusammengefasst sind die beiden wesentlichen Probleme hier.
REMINGTON-WALKER TRIGGER EXPLANATION
Sie sind leider teilweise konstruktiv bedingt, d.h. nicht nur auf mangelhafte Wartung oder Verschleiss zurückzuführen. Betroffen ist natürlich nicht nur die 600/660 Baureihe, sondern insbesondere die millionenfach verkaufte 700.

Bekannt sind folgende Probleme
- Schussabgabe beim Entsichern
- Schussabgabe durch "Erschütterung"
- Schussabgabe OHNE Betätigung des Abzuges bei offenem oder geschlossenem Verschluss

In den USA ist man sich einig, dass das Problem geringer ist, als durch die Presse dargestellt wurde - aber es ist schon ganz interessant zu wissen, das selbst der Konstrukteur Walker relativ früh eine konstruktive Schwäche erkannte, und Remington - erfolglos - vorgeschlagen hatte, darauf z.B. durch einen freiwilligen Rückruf zu reagieren. Stattdessen hat man stur weiterproduziert. Man muss auch sagen, dass es ein wirklich guter Abzug ist, gemessen daran dass es sich um ein Massenprodukt handelt, er hat sicherlich in Verbindung mit der guten Präzision der Waffen sehr zur hohen Popularität der Baureihen in den USA beigetragen.
 
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Ich muss mich leicht korrigieren:
- Schussabgabe ohne Betätigung des Abzuges bei Öffnen/Schließen, also Betätigen des Verschlusses

Diesen Link kann ich auch noch ans Herz legen:
Reparatur Walker Trigger

Man muss etwas darin rumstochern, findet dann den Download für drei interessante Anleitungen zum Thema - nicht unbedingt zum "Selbermachen", sondern eher wegen der daraus ersichtlichen Hintergrundinformationen.
 
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Ganz ehrliche Meinung.
Das sind wunderschöne Stutzen, aber in Zeiten wo jeder zweite Jäger umkommt, wenn die Büchse nicht wenigstens Handspannung hat;) mit einer solchen Gefahrenquelle rum zu laufen, da fehlt mir dann doch das Verständnis.
 
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Tja... ein Oldtimer hat eben auch kein ABS. Lass uns hier keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, das wäre auch der falsche Faden - hier geht es um Waffen die älter als 45 Jahre sind, und diese hier von Remington verfügen nicht darüber (und auch aktuelle Modelle der 700, soweit ich weiß).

Mich stört bei der Konstruktion allerdings weniger das Fehlen der Handspannung, sondern dass der Schlagbolzen tatsächlich ausschließlich vom Abzugsstollen gehalten wird, es gibt keine weitere Fang- oder Haltevorrichtung. Das ist aber auch nicht unbedingt "unüblich", bei Jagdwaffen - jedenfalls nach meiner Beobachtung.

Es ist nicht ganz dasselbe, aber man könnte auf der Pürsch den Verschluss ja auch erst unmittelbar vor Abgabe des Schusses verriegeln. Macht zwar etwas Krach, aber das gilt für die Handspannung ja auch.
 
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Mir geht es nicht um fehlende Handspannung, aber bei Sicherheit bin ich nicht sehr entspannt und mit Waffen, wo sich selbstständig, oder beim entsichern Schüsse lösen können, gehe ich nicht jagen.
 
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Die fehlende Handspannung hast Du aufgebracht, nicht ich. Und da du offensichtlich keine solche Waffe besitzt (jedenfalls nicht mit dem Original-Abzug), musst Du auch nicht mit ihr jagen gehen. ;)
Es geht hier um ein potentielles Problem, es kann keine Rede davon sein, dass jede Waffe tatsächlich betroffen ist. Remington Gewehre mit diesem Abzug sind millionenfach verkauft worden - wir sprechen hier von Absatzmengen, an die deutsche Premiumhersteller in 10 Jahren nicht rankommen. Gemessen daran sind die technischen Ausfälle außerordentlich selten. Es ist schon ganz interessant, sich in die Materie reinzulesen.
Im letzten Link findet sich auch eine ausführliche Anleitung, wie der primäre konstruktive Nachteil behoben werden kann.
 
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Danke für die Links! Es gab einen Rückruf bei den 600/&&0ern zum Überarbeiten oder Austauschen des Abzugs. Die "Rückgerufenen" sollen ein "V" in den Abzug eingeschlagen haben (hat meine). Ich muss mal sehen, ob ich wiederfinde, worum es dabei ging, IIRC zumindest um die Verhinderung der Öffnung im gesicherten Zustand.
 
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Das mit dem (ersten) Rückruf ist etwas inkonsistent, da geht nicht nur darum, den Verschluss auch bei gesicherter Waffe entriegeln zu können. Es gibt nämlich Waffen (wie auch meine Mohawk - Nummer beginnt mit A, Abzug mt "V" markiert), bei dem der "bolt lock" noch vorhanden ist, die aber nicht mehr vom Rückruf betroffen sind - das steht auch so im Link von Remington. Aber generell wurde diese Option beim Rückruf "geschliffen". Das Vorgehen hierzu findet man auch im zweiten von mir geposteten Link und an anderer Stelle.
Der spätere Rückruf bezieht sich auf das zweiteilige Abzugszüngel.
Der Walker Trigger erfreut sich trotz der möglichen Probleme immer noch der Gunst des US Militärs. Aber in den normalen Handel gelangen seit 2007 nur noch Waffen mit dem X-Mark pro Abzug. Der wird / wurde auch im zweiten Rückruf als Ersatz für Walker Abzüge eingebaut. Leider gibt es dann noch den dritten Rückruf, wg. eines möglichen Qualitätsproblems bei genau diesem X-Mark Abzug. Summa summarum wohl eine der Ursachen für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten bei Remington.
Man kann nun offenbar das lose Teil, das zwischen Abzugszüngel und Abzusstollen liegt mit Epoxy am Züngel festkleben, oder auch damit verschrauben. In wieweit das die Waffe dann viel sicherer macht, sei dahingestellt.
 
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So - endlich war ich auf dem Schiesstand, letzten Samstag bei sehr freundlichem Wetter.

Fazit: Die beiden 660er sind sehr gut. Insbesondere bei der .308, die ja wirklich in einem "ueblen Pflegezustand" zu mir kam, zeigt nur eine geringe Streuung (noch zu viel, aber ich habe ja auch > 20 Jahre nicht geschossen, ich muss jetzt erstmal trainieren).

Die .243 ist "wie neu". Das ZF ist mittels Suhler Einhakelei montiert, da musste ich erstmal googeln wie man es abnimmt, und was das bedeutet. Davon bin ich nun nicht so begeistert... schoen gemacht, und als reine Sammlerwaffe waere es in Ordnung. Die Optik ist auch nicht schlecht, hat aber wirklich einen sehr bescheidenen Augenabstand, im liegenden Anschlag geht das gar nicht, und ist ausserdem viel zu hoch montiert. Ausserdem sau-schwer.

Sorgenkind ist ausgerechnet die Mohawk, die haben wir nicht eingeschossen bekommen - allerdings hatte ich es direkt auf 100m versucht (nach grober Justage / "durch den Lauf blickend" - bei der 660 .308 hat das so funktioniert, vllt auch nur Glueck gehabt). Da habe ich nicht mal die "Bockscheibe" getroffen. Da muss ich kommenden Sonntag wieder ran, und dann bei 25m anfangen, wie es sich gehoert (hatte die Bahn ja nicht fuer mich...)
 
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Die danach folgende Rem.600 Mohawk hatte wieder den 18,5Zoll - Lauf, allerdings ohne die unsinnige Plastikschiene. Meine wurde mir 1978 geschenkt, kostete damals mit dem Originalschaft 480DM!!! Und jetzt soll der Abzugsbügel 280€ kosten!!!!
FSK300, hast Du noch Interesse an einem Abzugsbügel? Bei Bedarf PN
Hier die möglichen Varianten
 
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