@dogfahter:
"Das ist ein interessanter Punkt, zu dem ich gestern bereits etwas anmerken wollte, da dies relativ gut erforscht ist:
Rehe werden in erster Linie von Luchsen und Wölfen prädiert. Für den Luchs ist das Reh je nach Lebensraum sogar Hauptbeute. Für beide Arten aber ist Rehwild leichte Beute. Es ist daher keineswegs so, dass Luchse und Wölfe bevorzugt Kitze oder alte, kranke Rehe reissen.
Wenn Kitze dennoch überproportional oft als Beute geschlagen werden, hat dies zunächst einmal einen einfachen statistischen Grund: Jungtiere sind wegen der Alterspyramide relativ häufiger als alte Stücke.
Rehe werden dort von Luchsen und Wölfen gerissen, wo es beide Arten gibt.
Der Luchs lauert als Einzeljäger,
der Wolf jagt hetzend im Rudel.
Wer sagt, dass Kitze deshalb "überproportional" gerissen werden, weil es mehr davon gibt. Bei einem ausgeglichenen Bestand nach Alter und Geschlecht stellen Kitze etwa ein Drittel dar. Ganz alte Stücke etwa ein Fünftel. Da eben auch alte gefressen werden, bleiben auch ein paar Kitze übrig
Was nicht an unvorsichtigem gerissen wird, fällt eben als wenig ausdauernd dem Raubwild zum Opfer. Es wird also so sein, dass die aufmerksamsten, gesündesten und schnellsten weniger dem Raubwild anheim fallen
Außerdem ist das Feindvermeidungsverhalten von erfahrenen Stücken sicher etwas ausgefeilter als von Jungtieren.
Siehe oben
(Genauso höre ich es am Stammtisch ja auch von alten wettergegerbten Jagern: "Es gibt einfach keine alten Böcke mehr" ).
Wer die jungen, dummen, gesunden aber früh austretenden "Zukunftsböcke" totschießt, braucht sich nicht zu wundern dass es keine alten Böcke mehr gibt. Man kann auch nicht solange warten, bis sie über der Grenze vom Nachbarn gekillt werden.
Wollten wir also Rehwild jagen wie der Luchs, so müßten wir bewußt die eine oder andere säugende Ricke im Juli umschießen (Luchse kennen keine JagdzeitVO) und die Kitze dann als Biomasse für Igel und Fuchs im Wald lassen. Das kann es wohl kaum sein.
Ja-die Natur ist hart.
Aber Luchs und Wolf jagen bis nix mehr da ist, was von Öko-Seite als naturgegeben lobgepriesen wird.
Der Mensch, dem am Artenreichtum was gelegen ist, behandelt Wild als nachwachsende Ressource und schöpft nicht mehr ab, als nachwächst.
Wir schonen Greife und Füchse der Mäuse wegen und lassen die wenigen Hasen oder die letzten Birk- und Auerhühner fressen. Die Greife jagen aber nicht die wehrhafteren Krähen, sondern die leichter erreichbare Beute (wie Luchs und Wolf auch) und das wird dann als Regulativ verkauft.
Wenn das letzte Beutetier gefressen ist, verschwinden die Pärdatoren automatisch
Dann braucht es auch keinen Jäger mehr, es wird nix überfahren, abgeknabbert, Schaden verursacht- mit einem Wort:
Der Mensch hat das letzte was im Kulturland noch an NATUR übrig geblieben war, auch noch elminiert.
So kann er endlich nächstens mit 200 durch die Landschaft brausen, ohne befürchten zu müssen, dass ihm so eine blöde Sau oder ein Reh vors Auto rennt. .