Rehwild: Ricke vor Kitz

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Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
An dem Tag, wo ich bei einem Stück Rehwild nur noch vollkommen emotionslos und ohne jedwede Anspannung die Waffe nehme und Abdrücke höre ich mit der Jagd auf.

Zum ganzen anderen hat Sir Henry glaube ich eine sehr gute Zusammenfassung geschrieben. Was ich allerdings weiterhin ziemlich irritierend finde, dass scheinbar einige die Jagdliche Erfahrung lediglich an der Anzahl der gelösten JJ fest machen und vollkommen außer Acht lassen was vor lösen des ersten Scheins war bzw. wie "intensiv" die Zeit verbracht wird.
 
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kuno schrieb:
Noch was zur Milch in der Spinne. Bei gesunden, kräftigen Geißen ist es jetzt, Mitte Dezember so, daß sich sogar die Zitzen wieder zurück bilden. Milch ist da schon lange keine mehr.

Genau. Ich habe noch nie eine Ricke geschossen, die im Dezember noch Milch in der Spinne gehabt hätte!!

ULE
 
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Forestgump schrieb:
An dem Tag, wo ich bei einem Stück Rehwild nur noch vollkommen emotionslos und ohne jedwede Anspannung die Waffe nehme und Abdrücke höre ich mit der Jagd auf.

Niemand verlangt von Dir, gefühllos ein Reh zu erlegen. Nur wenn Dir Deine Emotionen einen Streich spielen und es Dich beutelt wie einen nackerten Flickschuster, dann darfst Du nicht einmal probehalber in Anschlag gehen. Dann ist ein Schuß auf Wild absolut zu unterlassen.


Was ich allerdings weiterhin ziemlich irritierend finde, dass scheinbar einige die Jagdliche Erfahrung lediglich an der Anzahl der gelösten JJ fest machen und vollkommen außer Acht lassen was vor lösen des ersten Scheins war bzw. wie "intensiv" die Zeit verbracht wird.

Ich bin jetzt nicht ganz sicher, ob Du nicht mich meinst, aber ich kann dir versichern, wenn Du nur die halbe Zeit wie ich jagdlich tätig bist, dann bist Du einer von den ganz Wilden. Soviel zu intensiv und Anzahl der gelösten JJ
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
kuno schrieb:
Forestgump schrieb:
An dem Tag, wo ich bei einem Stück Rehwild nur noch vollkommen emotionslos und ohne jedwede Anspannung die Waffe nehme und Abdrücke höre ich mit der Jagd auf.

Niemand verlangt von Dir, gefühllos ein Reh zu erlegen. Nur wenn Dir Deine Emotionen einen Streich spielen und es Dich beutelt wie einen nackerten Flickschuster, dann darfst Du nicht einmal probehalber in Anschlag gehen. Dann ist ein Schuß auf Wild absolut zu unterlassen.

Genau dieser Umstand hat schon mehrmals dem jeweiligen Reh was Leben gerettet... :wink:


Was ich allerdings weiterhin ziemlich irritierend finde, dass scheinbar einige die Jagdliche Erfahrung lediglich an der Anzahl der gelösten JJ fest machen und vollkommen außer Acht lassen was vor lösen des ersten Scheins war bzw. wie "intensiv" die Zeit verbracht wird.

Ich bin jetzt nicht ganz sicher, ob Du nicht mich meinst, aber ich kann dir versichern, wenn Du nur die halbe Zeit wie ich jagdlich tätig bist, dann bist Du einer von den ganz Wilden. Soviel zu intensiv und Anzahl der gelösten JJ

Wieviel Zeit wäre denn die halbe Zeit, nur mal so in Stunden pro Woche bzw. Monat ausgedrückt?
 
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Forestgump schrieb:
[
Wieviel Zeit wäre denn die halbe Zeit, nur mal so in Stunden pro Woche bzw. Monat ausgedrückt?

Fast jeden Tag mindestens einmal, oft genug zweimal im Revier und das nicht zum Blumen pflücken. Du darfst nicht vergessen, ich hab das Zielalter für's nicht mehr arbeiten müssen schon erreicht, da geht das. Und ein Teil des Reviers ist fünf Minuten mit dem Rad weg.
Aber ich zähle Dich ja eigentlich zu den Wilden. Nur ein bischen lockerer solltest Du werden im Umgang im Forum und durchaus erst mal an die Erfahrung anderer glauben. Die haben diese nämlich oft genug.
 
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basti schrieb:
kuno schrieb:
ein_sonntagsjaeger schrieb:
Es gibt Leute, die können das was oben angesprochen wurde. Ich nicht, aber ich habe das Ergebnis nun schon einige male gesehen: Einmal rausgefahren, 3 Rehe, 2 davon mit sauberem Trägerschuß, "So macht man das, ihr Stümper."
?????
Was willst Du uns damit sagen?
Ein Ansitz, drei Rehe, saubere Schüsse, was will man mehr?
Man könnte auch schlussfolgern, dass die elendige Trägerschiesserei leider nur 2x geklappt hat....... :? 8)
basti

Ich will damit sagen, daß es Leute gibt, die können es halt. Ich kann es nicht, oder habe es zumindest noch nie getan. Aber nichts läge mir ferner, denen die es können, einen Mangel an Waidgerechtigkeit vorzuwerfen.

Um zur Ausgangsfrage zurückzukehren: Ich schieße immer hinters Blatt. Hierbei kommt es zu Lungen- oder Herztreffern, die regelmäßig zu langen Totfluchten führen. Das ist im Feld nicht weiter schlimm, aber wenn eine "Familie" erst mal hochflüchtig abgegangen ist, kommen die nicht mehr wieder.

Gelegentlich und weil ich befürchte das Blatt zu zerdonnern, komme ich zu weit hinten ab, was zu einem Lebertreffer führt. Diese haben meiner Erfahrung nach ein sofortiges Verenden des Stückes am Platz zur Folge. In diesem Fall ist die Geiß bis jetzt meist noch kurze Zeit stehengeblieben oder auch wiedergekommen und hat hektisch das Kitz gesucht.

Daraus schlußfolgere ich, daß es für Dubletten zwingend nötig ist, daß das erste Kitz am Platz liegt. Dies geht zuverlässig nur mittels eines Kopf-, Träger- oder Lebertreffers (der immer den Pansen aufreißt) zu bewerkstelligen. Alternativ noch ein Schuß durch beide Blätter, was aber aufgrund der erheblichen Wildbretentwertung auf Ablehnung durch die "Regierung" stoßen wird.

Wenn man unter dem Druck steht, Strecke machen zu müssen, wird man vielleicht auch etwas weniger dogmatisch in puncto Kopf- und Trägerschuß. Wer trifft hat recht.
 
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Generell Kitz vor Ricke.Auch wenn man große Keulen will.
Mein Prof an der Uni hat uns damals (selbst Jäger) beigebracht, dass die Kitze teilweise noch bis in das Frühjahr (unregelmäßig) gesäugt werden.
ZumThema Kopfschuss will ich mich erst gar nicht auslassen.

Gruß und WH

BH
 
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ein_sonntagsjaeger schrieb:
basti schrieb:
kuno schrieb:
[quote="ein_sonntagsjaeger":16roswxe]



Daraus schlußfolgere ich, daß es für Dubletten zwingend nötig ist, daß das erste Kitz am Platz liegt. Dies geht zuverlässig nur mittels eines Kopf-, Träger- oder Lebertreffers (der immer den Pansen aufreißt) zu bewerkstelligen. Alternativ noch ein Schuß durch beide Blätter, was aber aufgrund der erheblichen Wildbretentwertung auf Ablehnung durch die "Regierung" stoßen wird.

Wenn man unter dem Druck steht, Strecke machen zu müssen, wird man vielleicht auch etwas weniger dogmatisch in puncto Kopf- und Trägerschuß. Wer trifft hat recht.
[/quote:16roswxe]

Das ist doch nicht dein Ernst, oder?
 
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boar-hunter schrieb:
Generell Kitz vor Ricke.Auch wenn man große Keulen will.
Mein Prof an der Uni hat uns damals (selbst Jäger) beigebracht, dass die Kitze teilweise noch bis in das Frühjahr (unregelmäßig) gesäugt werden.
ZumThema Kopfschuss will ich mich erst gar nicht auslassen.

Gruß und WH

BH

ich lach mich tot :lol:
kaufen die dann die milch beim lidl,
denn selber haben die im dezember wohl keine mehr. :wink:
 
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Was Emotionen angeht, muss man sich schon im Griff haben, mit voller Absicht ein wildes Tier zu töten.
Wenn ich den Finger am Abzug und das Absehen am Ziel habe, MUSS ich mich soweit im Griff haben, dass ich den beabsichtigten tötlichen Schuss auch platzieren kann.

Viel mit den Jagdwaffen zu üben, entbindet schon mal das Zittern anzufangen, wenn die Patrone in den Lauf geschoben wird.
Es entbindet auch davon, vor lauter sichern-entsichern-stechen und nochmals sichern und entstechen solange rum zukaspern, bis das Stück aus "dem Beton" gesprungen ist, bevor er hart geworden ist.

Warum zittern soviele Jäger auf dem Stand und entschuldigen sich damit, dass die auf der Jagd was ganz anderes wäre.
Für MICH Unfug hoch drei - Wer unter den besten Voraissetzungen auf dem Stand die Neun nicht hält, trifft auf der Jagd die Zehn nicht zuverlässiger.

Habe bestimmt schon einiges an Rehdubletten geschossen und davon das allermeiste, wie bei Einzelschüssen auch, aufs (eigentlich hinters) Blatt.
Und davon sind die allermeisten ohne noch groß zu schlegeln im Knall gelegen.
Bei Kopfschüssen haben wenigstens 50% der Stücke um 10/20 sek geschlegelt.

Habe seit 1993 für alle verwendeten Kaliber Abschussnotizen über Wildart, Entfernung und Fluchtwege. Ohne sowas erinnert man sich nur an besondere Fälle. Die Vergangenheit "verklärt" manches und manchem hier ist sowas nur anzuraten, sowas ab dem ersten Schuss auf Wild auch zu machen. Die ersten paar Stücke kann man sich zwar noch merken, aber später aus dem Bauch heraus tun sich dann doch Fabelerzählungen auf.

Nochmal zu Geiß und Kitz.
Wen es vorher schon beutelt, der soll entladen und mal solange auf das Stück üben, bis es die Klickerei nicht mehr aushält. Auf jeden Fall hat er meinen Respekt, wenn er merkt es geht nicht.
Manche haben sich im Griff, bis es geknellt hat und das Stück liegt. Wenn es sie dann "überkommt", kein Problem wenn sich die Anspannung löst - NUR für eine Dublette reicht es dann nicht mehr und wenns ein Nachschuss sein muss aber auch nicht.

Wir sind zu "zivilisiert" um uns wie "Urjäger" zu verhalten.
Wir verhungern nicht, wenn es "nicht geklappt" hat.
Der Naturmensch beschwört die Geister um ruhige Hand, gutes Wetter und sonst was elementares. Nach der Erlegung tanzt er vor Freude, weil er und die seinen was zu esssen haben.
Wir leisten uns Emotionen, die sie der "Naturjäger" gar nicht leisten kann.
Dieser ist auch viel geduldiger als wir moderne Hektiker.
Jagd hat zu allererst mit Geduld zu tun, die viele von uns weder geübt, noch erlernt haben.

Nicht dass ihr meint, ich sei emotionslos - das müsste man schon bei meinen Postings merken.
Wenns drauf ankommt, muss man sich im Griff haben und zwar wo auch immer.

So jetzt langts - schon wieder zu viel gehämmert :oops:
 
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Velo schrieb:
boar-hunter schrieb:
Generell Kitz vor Ricke.Auch wenn man große Keulen will.
Mein Prof an der Uni hat uns damals (selbst Jäger) beigebracht, dass die Kitze teilweise noch bis in das Frühjahr (unregelmäßig) gesäugt werden.
ZumThema Kopfschuss will ich mich erst gar nicht auslassen.

Gruß und WH

BH

ich lach mich tot :lol:
kaufen die dann die milch beim lidl,
denn selber haben die im dezember wohl keine mehr. :wink:

Bitte schön. Am Lachen erkennt man den Narren.
 
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boar-hunter schrieb:
Velo schrieb:
[quote="boar-hunter":b6jg1hf9]Generell Kitz vor Ricke.Auch wenn man große Keulen will.
Mein Prof an der Uni hat uns damals (selbst Jäger) beigebracht, dass die Kitze teilweise noch bis in das Frühjahr (unregelmäßig) gesäugt werden.
ZumThema Kopfschuss will ich mich erst gar nicht auslassen.

Gruß und WH

BH

ich lach mich tot :lol:
kaufen die dann die milch beim lidl,
denn selber haben die im dezember wohl keine mehr. :wink:

Bitte schön. Am Lachen erkennt man den Narren.[/quote:b6jg1hf9]

:wink: :lol: :lol: :lol:
 
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Haha, jetzt lachen wir alle mal :D :D :D

Ist aber schön, daß doh noch einige interessante Beiträge kamen, ich für meinen Teil habe auch mal wieder genug in die Tastaturen gehämmert, dafür wäre ja schon fast ein Kitz bzw. eine Doublette oder Triplette drinnen gewesen... :wink:

Mit hinters Blatt schiessenden und dann doch ab und zu mal kopschiessenden Grüßen und Waidmannsheil
 
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@Dachsschinken
Wir lernen gerne von dir. Es gibt sicherlich einige Foristi, die schon mehr Rehwild aufgebrochen haben, als du gesehen hast und die kommen mit Schüssen auf die Kammer klar. Ich habe diversen Träger- bzw. Kopfschußspezialisten angeboten, das ich mit ihnen auf den 100 m-Stand gehe. Sie nehmen ihre Kanone und 20 Murmeln mit - ich geb das Kommando und in 5 Sekunden muß der Schuß fallen, Wenn alle 20 Schuß in einem 3 cm-Kreis liegen finde ich es okay, das sie auf Haupt bzw. Träger schießen.
3 cm daneben ist bei einem Kammerschuß voll im Leben, bei einem Haupt- bzw. Trägerschuß ein Scheiß.
Zum Thema Geiß schießen im November/Dezember und das das Kitz bzw. die Kitze die Führung der Geiß ab diesem Zeitpunkt nicht mehr nötig haben, ist sehr bedenklich. Wer das Verjagen der Kitze des Vorjahres durch die kurz vor dem setzenden stehenden Geiß erlebt hat, macht sich da so meine Gedanken über die Bindung von Geiß zu Kitz und umgekehrt.
 

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