Wenn es viel Aufwand ist, was ich garnicht bestreiten möchte sondern dir vollumfänglich Recht gebe (auch in der Hinsicht, dass es oft schwierig ist aufgrund der Deckung), warum bejagd ihr das Revier nicht mit mehr Jägern bzw. Wieviele seid ihr denn auf welcher ha-Fläche? Ernsthafte Frage, und garnicht böse oder beleidigend gemeint
Das Alles zu beschreiben, würde viel zu lang. Nur soviel: bejagen das Revier jetzt seit 16 Jahren, um 2010 passierte Etwas, was den Waldumbau/ Wald der Zukunft quasi vorwegnahm. Ein lokaler Tornado vernichtete etwa 50% des Buchenaltholzes, 100% der Lärchen und 40% der Douglasien. Es ist ein guter Standort auf Basalt und Buntsandstein. Nachdem das Holz geräumt war, entstanden 2 Eichengatter ( inzwischen ohne Zaun), die Buchenverjüngungen explodierten (inzwischen ca. 8 bis 10m hoch), Douglasie und Bergahorn wurden gepflanzt ( inzwischen etwa 8 bis 8 m hoch). Kleinere Flächen wurde sich selbst überlassen und sind inzwischen mit Mischwald zu. Die restlichen Fichtenbestände sind inzwischen kollabiert und es zeigt sich eine erstaunliche Vielfalt an Natuverjüngung (Kiefer, Fichte, Buche, Lärche, Bergahorn, Esche, Eiche, sogar Elsbeere, Kirsche usw.). Natürlich sind die ungeräumten Nadeholzflächen ( Mikadooutfit) ideale Einstände für Rehe und Sauen (Brombeerhölle). Bei Übernahme war der Rehwildbestand zu hoch und der Abschuss wurde schrittweise erhöht, wobei das Schussfeld ständig abnahm. Da ich im Revier wohne und nicht mehr beruflich gebunden bin, gelang es immer den Abschuss zu erfüllen. Nun aber zeigen sich die Folgen des unfreiwilligen Umbaus. Die Buchen bieten unten weder Deckung noch Äsung, die Eichen inzwischen auch. Der Buchenhochwald ist unten ebenfalls zunehmend nicht mehr attraktiv, die Schussschneisen wachsen von oben zu, weil ich nicht mehr trotz Technik an die Äste komme, es müsste also professionell aufgemulcht werden (natürlich zu teuer
). Meine Hauptbeschäftigung besteht im Kampf gegen den Dschungel überall. Dazu kommt, es gibt hier kaum Zuwanderung von Rehwild (Waldinsel umgeben von Feld, Fluss und Bahn). Das Rehwild nimmt deutlich ab ( Abschüsse, Standortqualtät), aber die hohen Abschusspläne bleiben. Zwei vorhandene Waldwiesen sind durch die Nutzungsform versaut und praktisch rehwildfrei, sogar nachts. Wenn ich jetzt lese von Wald vor Wild, Waldumbau usw. wachsen mir Hörner, weil hier das Wild gar nicht so schnell äsen kann, wie der Wald wächst. Das Positive ist, dass sich die Sauen bei mir sehr wohl fühlen, inzwischen wieder Tagwild sind, nachdem sie begriffen haben, dass es bei mir sicherer ist als draußen, weil ich sie nur wenig bejage (Eigenbedarf) und draußen dafür gesorgt wird, dass sie zumeist nicht überhand nehmen. Ich hänge an diesem Revier, habe sehr viel Geld und Arbeit investiert, aber diese Abschusspläne sind absurd. Und wenn jetzt wieder ein Oberschlauer kommt und erzählt, man sehe das Wild nur nicht, dem kann ich nur sagen, wenn ich bei zehn Ansitzen an einer Stelle immer dieselben Stücke sehe, Fährten wirklich lesen, Verbiss beurteilen kann, dann ist dies Geschwätz von der Unsichtbarkeit eben Geschwätz, zumindest hier, zumal die Stücke individuelle Merkmale haben, Ricken und Böcke ihre mir bekannten Territorien Selbst Beobachtungsansitze in der Nacht mit Wbk fördern nichts Neues zutage, außer Wildkatze Luchs und Uhu, ist ja auch nicht ohne
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Wenn der Wald der Zukunft wirklich so aussieht, dann sieht es sehr schlecht aus für die Jagd, nicht aber für Wolf und Luchs
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PS Die einzigen Schäden, die hier durch Rehwild entstehen, sind Fegestellen, ist es der Platzbock, werden sie toleriert, ist es ein anderer kommt er in die Kühlung.