R93 Professional Success Maßschäftung

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11 Jan 2010
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Hallo an alle,

schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem Gedeanken, meiner R93 einen Holzschaft zu verpassen. Auch hier im Forum wurde bereits einige male darüber diskutiert, wie, wo, und in welcher Form bzw. Art man an einen solchen Schaft kommt. Ich habe mich nach langer Überlegung entschlossen, mir einen Maßschaft machen zu lassen, da mir der Standard-Schaft vom Gefühl her etwas zu klein ist (obwohl ich auch damit nie einen Fehlschuss hatte), und habe mich dann im Forum und bei google auf die Suche gemacht, was wohl das beste wäre.

Nach kurzer Zeit kam ich auf den Gedanken, "wie wäre es denn mit einem Lochschaft?". Allenthalben hört man von der Begeisterung über Lochschäfte, allerdings konnte ich mich mit der Optik eines solchen Schaftes nicht anfreunden - zu unwaidmännisch, irgendwie amerikanisch, nichts für mich. Nach einem Probeschießen mit der Waffe des Bekannten eines Bekannten stand für mich aber doch fest: Es wird ein Lochschaft! Super Handling, super Gefühl, für mich wirklich genau das Richtige.

Dann habe ich bei google nach Schäftern gesucht, da mir in der Gegend keiner bekannt ist. Gestoßen bin ich dabei auf Thorsten Sbanski (http://www.sbanski.de) in der Nähe von Würzburg, was noch im Rahmen eines Tagesausflugs ist. Nach zwei/drei Telefonaten vorab, in denen wir diese und jene Frage geklärt haben, bin ich dann also nach Würzburg gefahren. Dort wurde ich dann vermessen: Abzugsfinder, Handgröße, Hals, Schulter, alles wird exakt abgestimmt und nach meinen Wünschen gefertigt. Auch die Form konnte ich selbst vorgeben, sprich wie der Pistolenriff, die Fischhaut, Ebenholzabschlüsse, die Backe etc. pp. aussehen sollen. Schon das hat großen Spaß gemacht! Ich habe noch zwei Tage später per eMail Bilder hingeschickt, mit dem Verweis "das finde ich toll - will ich auch". Alles kein Problem.

Nach meinem Besuch hat er dann drei Hölzer besorgt, die meinem Wunsche entsprachen. Daraus konnte ich mir das Holz aussuchen, das mir am besten gefällt.

Während der Fertigung hat er mir immer mal ein Bild geschickt, ob alles so in meinem Sinne ist, damit er im Zweifelsfall noch etwas hätte ändern können.

Mit dem Ergebnis bin ich nun wirklich überglücklich! Die Waffe passt perfekt - wie sollte es auch anders sein, bei einem Maßschaft - sieht in meinen Augen großartig aus und selbst mit dem Daumenloch habe ich mich nun angefreundet. Insgesamt eine groooße Verbesserung zur Professional; technisch, also was das Schießen angeht, und auch optisch. Ich kann es allen, die ebenfalls überlegen, sich einen neuen Schaft machen zu lassen, nur empfehlen.

Hier noch ein paar Bilder. Das Holz kommt leider nicht so richtig rüber, da ist wohl die Kamera schuld.











 
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Guest
WestfalianAlien,
der Schaft sieht wirklich sehr gut aus. :27: Wünsch Dir viel Freude damit!
Vielleicht schreibst Du mal, wie es sich mit dem neuen Schaft schiesst, wenn Du etwas Praxiserfahrung gesammelt hast!
 
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11 Jan 2010
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Danke danke! :28:

Morgen geht es auf den Schießstand, dann werde ich berichten. Scheibe und laufender Keiler.
 
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Gratuliere, sieht super aus. Ich besitze die R 93 mit dem PS Kunststofflochschaft und die S 303 mit dem Makura Holzlochschaft. Sag doch mal was zum Thema Kosten. Danke und Gruss Gerda2
 
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Zum Thema Kosten:

Die Kosten waren ein Punkt, mich für diesen Schäfter zu entscheiden. Ich habe 2500,-€ bezahlt, davon 1350,-€ für das recht hochklassige Holz, wenn ich mich recht erinnere. Das finde ich sehr fair, da ich zum einen einige "Extras" gewählt habe wie Doppelfalz, sehr feine Fischhaut, Ebenholzabschlüsse und den Lochschaft an sich, zum anderen liefert er wirklich bis ins Detail perfekte Arbeit, ist das Geld also allemal wert.

Ich habe es schon drei Foristi auf Nachfrage per PN geschrieben, dass die preisliche Bandbreite, in der man Schäfte machen lassen kann, enorm groß ist, wie ich festgestellt habe. Man kriegt schon für ein paar Hundert Euro einen Maßschaft, dementsprechend aber auch besseres Palettenholz und durchschnittliche Arbeitsqualität. Da ich die Waffe aber wirklich lange führen möchte, was eher Jahrzehnte als Jahre meint, wollte ich einen Schaft, an dem ich mich tatsächlich erfreuen kann, der detailverliebt hergestellt ist und mich auch auf Dauer bindet und begeistert. Da sich der Schäfter Sbanski mit seinen Preisen in einem realistischen und angemessenen Rahmen bewegt, habe ich mich für ihn entschieden und bin nun, da ich das Ergebnis sehe, auch froh darüber.

Ich habe schon oft festgestellt, dass das Sprichwort "what you pay is what you get" sehr wahr ist. Gerade das Handwerk muss auf den ersten Blick saftige Preise nehmen, wenn es gesund und solide dastehen möchte. Auf diesem Niveau arbeitet man ja nicht in drei Tagen so einen Schaft weg, muss ihn also mit einem emtsprechenden Preis auszeichnen. Insofern bin ich überzeugt, den richtigen Preis bezahlt zu haben.
 
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11 Jan 2010
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So, gestern war ich auf dem Schießstand und habe die Büchse eingeweiht.

Neu ist ja die gesamte Waffe, also auch das ZFR und das Zweibein. Es war also ein komplettes Anfreunden mit einer fremden Waffe, wenn man so will.

Das Schießen ist aber wie erhofft ein Traum. Obwohl man meinen könnte, dass so eine doch eigentlich kleine Veränderung wie ein Daumenloch keinen großen Einfluss auf das Gefühl beim Schießen und auf die Ergebnisse haben kann, sage ich das Gegenteil. Die Waffe zu halten ist mit dem Daumenloch harmonischer; es fühlt sich an, als wäre die Waffe an die Hand ergonomisch durchdacht angeschraubt, für mich wirklich eine Verbesserung gegenüber dem Prof-Schaft.

Die Ergebnisse waren auch erfreulich: Ich bin zwar ein recht guter Schütze, habe aber gefühlt bei jedem Schuss einen halben Ring mehr. Gestern waren es bei 30 Schuss überwiegend 10er und 9er, nur drei 8er und eine 7 (das war gleich der erste Schuss :17: ). Außer der 7 vielleicht waren also alle Schüsse tödlich, wunderbar. Da die 7 aber der erste Schuss war und sich das nicht wiederholt hat, nenne ich sie mal einen Ausreißer.

Ich kann meine Empfehlung aus dem ersten Post also wiederholen, dass ich jedem Interessierten einen Lochschaft empfehlen kann. Wie er sich auf der Bockjagd bewährt, werde ich dann berichten.
 

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