Publikumsverkehr+Unruhe im Revier

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26 Aug 2008
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Was auch immer gut ankommt bei den Spaziergängern ins besondere die mit Hund die Frage:

Ist gerade eine Fuchs mit Schaum am Mund (Fang) bei Ihnen vorbei gekommen ?? :shock:

Manchmal kommt die Frage wiso : Verdacht auf Tollwut
Fifiii Komm schnell :lol:
Aber im Ernst da kannt wenig dagengen tun (Betretungrecht )
 
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Forestgump schrieb:
Das mit dem Zeckenschild kannst Du vergessen.

Hab schon ein paar mal Schwammerlsuchern die Geschichte von den Zecken erzählt. Die sind inzwischen alle geimpft, wird ja in Bayern auch von den Kassen bezahlt.

Einzig auf Touristen hat das teilweise eine super Wirkung. Teilweise kannste gar nicht so schnell gucken wie Mutti die Kinder an der Hand wieder aus dem Wald führt... :wink:

Da reicht dann doch ein freundlicher Hinweis, dass es auch die beliebte Borrelia burgdorferi gibt ;)
 
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Mohawk schrieb:
@SheepShooter:
Wenn man dem Wild allerdings beibringt, dass "Kurgäste" tödlich sein können, ist das enorm kontraproduktiv! So zu pirschen hat sich bei uns damals nur nach dem Motto: "You can look, but you better don't touch" bewährt ... Oder Du musst immer alle die da stehen erlegen. :?
Überlebende...?

Nein, wie gesagt, die Tierchen haben kein Problem mit laufenden Menschen... sehen sie einen stehen bleiben sind sie weg...
der Trick ist erst stehen zu bleiben, wenn man gerade nicht gesehen wird... :wink:
Rehwild ist da recht schmerzbefreit... Fuchs und Co. muss nur genug Sicherheitsabstand haben, um unvorsichtig zu werden...
Schweine kommen nur Nachts an die Wanderwege... und selbst die haben keinen Stress mit den Nachtwanderern...
Rotwild kommt auch erst nach Ladenschluß...

Jedes Verbot und jedes Hindernis lockt nur noch mehr an...
Der Förster hat auch mal versucht mit Baumstämmen auf den Wegen die Tomis aus dem Wald zu halten... die fühlten sich mit ihren Tanks dadurch nur herausgefordert... :lol:
Je weniger man sich aufregt, desto weniger fühlen sich die Leute geneigt 'jetzt erst recht' durch den Wald zu laufen...
 
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Mohawk schrieb:
Moin,

Sperrungen bringen nichts, nur Ärger. Das Wild gewöhnt sich an die Spaziergänger - ich habe selber häufig beobachten können, dass z. B. Rehwild in Deckung Fußgänger in weniger als 10m Entfernung passieren läßt. Besser ist:
- unterlassene Wegepflege (ist die beste Besucherlenkung, aber man muss Alternativen offenlassen),
- Sichtschutz (wie bereits gepostet, Brombeere wirkt auch gut gegen "Passanten"),
- Leitern etc. gedeckt im Bestand (KEIN Pirschpfad ab Wanderweg!!, erst nach einem Gebüsch beginnen lassen).
- Morgenansitz

@André:
In Hessen gilt m. W. für ausgeschilderte Wanderwege eine erhöhte Verkehrssicherungspflicht, der der Waldbesitzer nachkommen muss, nicht der Ausschildernde. Wir haben damals die Waldbesitzer dahingehend beraten, dass sie die Ausschilderung nur gegen die Übernahme der Verkehrssicherungspflicht genehmigten und sonst gegen die Ausweisung des Wanderweges vorgehen sollten.

@SheepShooter:
Wenn man dem Wild allerdings beibringt, dass "Kurgäste" tödlich sein können, ist das enorm kontraproduktiv! So zu pirschen hat sich bei uns damals nur nach dem Motto: "You can look, but you better don't touch" bewährt ... Oder Du musst immer alle die da stehen erlegen. :?

Viele Grüße,

Joe

Gut zu wissen....
Wir waren vor Gericht und wollten eine Jagdpachtkürzung durchziehen, hat auch geklappt, aber halt nicht sehr viel!
Und der haupt Grundstückseigentümer, vernachlässigt die Wegeinstandsetzung auf keinen Fall, lieber werden die Friedhöfe nicht gemäht! :shock:
Selbst im Winter werden die Hauptwege von Schnee befreit, da sind noch lange nicht alle Straßen im Ort geschoben. :(
 

Rotmilan

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Forestgump schrieb:
Hab schon ein paar mal Schwammerlsuchern die Geschichte von den Zecken erzählt. Die sind inzwischen alle geimpft, wird ja in Bayern auch von den Kassen bezahlt.

Wie Sachsen Paule schon geschrieben hat: Es gibt leider keinen Impfschutz gegen Borreliose, nur gegen FSME.

Rotmilan
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
DAs ist mir auch vollkommen klar, aber erstens ist den Leuten dass mit der FSME geläufiger und 2. ist FSME in der Regel wohl auch gefährlicher.
 

Rotmilan

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Ist wohl regional unterschiedlich, FSME kommt langsam bei uns an, aber ich kenne viele Leute, die Borreliose haben. Erst einmal ist die Diagnose alles andere als einfach, zweitens gibt es keine Heilung im eigentlichen Sinn. Die Krankheitsbilder sind sehr unterschiedlich.

Lies Dir mal die Wikipedia durch, ich halte die Gefahr durch Borreliose für weitaus höher.

Rotmilan
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Also hier in Südostbayern ist FSME Hochrisiko-Region, deswegen zahlen wie weiter vorher angemerkt die Kassen auch die Impfung.

Kenne 2 Leute die Borreliose haben bzw. hatten. Kräftig Antibiotika und gut ist, beiden sind topfit. Wenn es zu FSME kommt, geht die wohl eher selten so richtig glimpflich ab.

Wie gesagt, immer regional unterschiedlich. Und wie ich mich erst letztens hab belehren lassen, könnte man inzwischen auch schon gegen Borreliose impfen.
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Ich sag ja, wenn sie wirklich ausbricht ist sschluss mit lustig.
 
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Forestgump schrieb:
Borreliose (...) Kräftig Antibiotika und gut ist, beiden sind topfit. Wenn es zu FSME kommt, geht die wohl eher selten so richtig glimpflich ab.

Moin,

das wird die Bekannten von mir freuen zu hören, bei denen die Borreliose erst in einem späten Stadium zu Symptomen führte und die deswegen z. T. berufsunfähig sind ... :?

Was "gefährlicher" ist, weiss ich nicht, aber Borreliose ist auf alle Fälle heimtückischer, da die lieben Antibiotika nur in den ersten Stadien wirken ...

Viele Grüße,

Joe

(der nicht kapiert warum manche Leute in absoluten Zeckengegenden in kurzer Hose und Sandalen durchs Gebüsch kriechen ... )
 
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Gelöschtes Mitglied 3798

Guest
Na Leute,

streitet doch nicht, denn die schönste Krankheit taugt nix ! :wink:

Naja, und der gut gemeinte Hinweis des Fachmanns im grünen Gewand ( :wink: ) an den der Natur hilflos ausgelieferten Bürger auf tückische Kerbtiere welche noch heimtückischere Krankheiten verbreiten ist in Einzelfällen schon geeignet zumindest vorübergehend den Bürger aus der "Gefahrenzone" herauszuhalten, für die grosse Masse aber sicher unwirksam. Das schafft auf Dauer nichtmal der Fuchsbandwurm. :wink: 8)

Die beste aber auch am schwierigsten umzusetzende Methode ist sicher Sichtschutz mit unattraktiven Pflanzen (Dornen) und Wege gerade so befahrbar halten.

Das mit den Wegen weiß ich aus der eigenen Jagd.
Seit die Wege geschottert wurden nimmt der Besucherverkehr stetig zu, vorher war das Revier, wenn überhaupt nur mit Allrad und Bodenfreiheit befahrbar.
Allerdings empfinde ich den Besucherverkehr im Revier (noch) nicht als störend, sind meist nette Leute. :lol:
Letztlich wird ausser der Versuch zu kanalisieren wenig übrig bleiben, und im Zweifel eventuell die Aufgabe des Reviers die letzte Möglichkeit sein bevor man sich nur noch rumärgern muss.

Waihei und Gruß

Kastljaga
 
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Forestgump schrieb:
Und wie ich mich erst letztens hab belehren lassen, könnte man inzwischen auch schon gegen Borreliose impfen.

Die Info hätte ich auch gerne, mir ist nur bekannt es es in D 3 verschieden Erreger gibt, aber nur gegen einen Impfen kann!?

Bin leider selbst betroffen und das schon seit vielen Jahren und die Borreliose wurde bei mir sofort erkannt und behandelt, trotzdem leide ich unter Wetterfühligkeit und Gelenkbeschwerden(trotz Antibiotikum). :cry:
 
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Sachsen Paule schrieb:
Forestgump schrieb:
Das mit dem Zeckenschild kannst Du vergessen.

Hab schon ein paar mal Schwammerlsuchern die Geschichte von den Zecken erzählt. Die sind inzwischen alle geimpft, wird ja in Bayern auch von den Kassen bezahlt.

Einzig auf Touristen hat das teilweise eine super Wirkung. Teilweise kannste gar nicht so schnell gucken wie Mutti die Kinder an der Hand wieder aus dem Wald führt... :wink:

Da reicht dann doch ein freundlicher Hinweis, dass es auch die beliebte Borrelia burgdorferi gibt ;)

kann da gerade überhaupt nicht schmunzeln, mein Vater liegt deswegen gerade im Krankenhaus.
 
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Waldbetretung hat ja auch einen erzieherischen Grund, entsprechend die Landeswaldgesetze bzw. Entwürfe:
"Ziel der freien Waldbetretung ist es, die Menschen an Natur heranzuführen, wobei sich die Menschen erfahrungsgemäß größtenteils weiterhin an die Wege halten werden. Aber auch andere Aktivitäten, wie Pilze und Beeren sammeln, müssen legal möglich sein. Weiterhin dient die Öffnung des Waldes einer Harmonisierung des Rechts mit den anderen Flächenländern – dort ist bundesweit einheitlich ein freies Betreten möglich."
( http://www.bund-sh.de/Envolution/html/l ... gesetz.pdf )

Die witzigsten Erlebnisse und trotzdem eine gute Strecke hatte ich in einem überlaufenen Naherholungsgebiet :D

Lyme-Borreliose scheint häufiger vorzukommen.
Ein eigenes Beispiel: Auf 12.000 Einwohner innerhalb eines Jahres (2007) sind 8 akute Fälle von Borreliose-Infektion von örtlichen Ärzte diagnostiziert.
Davon im Freundeskreis: 1 Fall.

Damit sind die von nicht ortsansässigen Ärzten und Kliniken erfassten, die fehldiagnostizierten und die nicht erkannten Infektionen noch nicht erfasst.

Bundesdurchschnittliche Wahrscheinlichkeit lt. Robert-Koch-Institut für Borreliose-Infektion nach "Zeckenattacke":
1:300

In risikoreicheren Gebieten:
1:10


(seit 2001 besteht eine Meldepflicht der Infektionen)

Und die Postings hier im Forum bestätigen ebenfalls, dass es eine häufige Erkrankung ist, insbesondere in der Risikogruppe "Jäger und Hundeführer".
Der unglückliche Verlauf und fehlende zuverlässig wirkende bzw.zugelassene Schutzimpfungen (zumindest beim Menschen), machen den Umgang mit dem Infektionsrisiko nicht einfacher.
Im Gegensatz zu FSME bekommt man Borreliose nicht nur in Süddeutschland im Wald, sondern bundesweit, auch in Städten.

Detaillierter Artikel dazu mit Informationen, Zahlen und Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lyme-Borreliose
 

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