Hallo Jeddiah,
vorweg ich hab beides durch also Begeheungsschein beim Staat und Begehungsschein privat.
Meine Erfahrungen zum Staat:
Die Kosten von Reviereinrichtungen sind im Begehungsschein zwar enthalten, es sei denn man will sich explizit selbst darum kümmern -> Reduzierung der Kosten des Begehungsscheines. Aber selbst wenn enthalten, dann wurde "notdürftige" Reperaturen vorgenommen. Hier ist selber machen besser würde ich sagen.
Bejagung deutlich anspruchsvoller... meist reine Waldreviere. Kirren nur in begrenzten Maß zulässig. Und keinerlei jagdliche Anleitung und Unterstützung. Reviereinrichtungen sind allein zu bauen bzw. musst du dir jemanden suchen der dir hilft. Andererseits spricht dir keiner rein und du kannst dich innerhalb der Rahmenbedingungen völlig frei entfalten. Auch Raubwildbejagung war nach Gusto möglich. War auch in meinem Begehungsschein vermerkt. Nichteinhaltung des Abschusses resultiert in einem teurerem Begehungsscheines im nächsten Jahr - es gibt aber einen Jungjägerbonus.
Zu deinen Punkten:
-Material wurde nie gestellt. Selbst Maschinenleistungen wurden verwehrt (bei mir)
-Arbeitszeit wurde definitiv nicht vergütet - evtl. wird der Begehungsscheinetwas günstiger.
-eingenverantwortliches jagen ja - aber auch keine Tipps und Tricks. Im Wald kann man sich da als Jungjäger schon mal verloren fühlen.
- selektiver Abschuss ist möglich :!: Entscheiden tust immer du... Wonach möchtest den selektieren?
Begehungsschein privat:
Meist strikte vorgaben zum Rehwildabschuss. Richtig gemacht hat man nie was. Es sei denn man schießt nen Fuchs. Mittlerweile ist's besser, aber ich weiß jetzt auch worauf der Pächter wert legt. Im ganzen bin ich trotz "freier Büchse" nicht so eigenständig wie im Forst. Mitarbeit im Revier wird erwartet. Kann teilweise ausufern... Bei Wildschaden ist man direkt eingebunden in die Verhütung (bewachen vom Maisfeld nenn ich es jetzt mal) und bei Wiesenschäden wiederum mit körperlicher Arbeit. Es ist kameradschaftlicher.
-Material kostet mich nichts - bringe meine Arbeitsleistung ein (das nicht zuwenig)
-beteilige mich aber trotzdem bei der einen oder anderen Ausgabe
-Abschuss da ist es bei uns so das der Pächter sagt - wer arbeitet darf Jagen. Und teilt den jährlichen Abschuss gerecht unter den Mitjägern auf. Wobei er natürlich auch mehr hat (wobei das für mich irgendwie auch selbstverständlich ist - er lädt allerdings auch diverse Leute ein...) Wenn ich "unbedingt ein Reh brauche" reden mit dem Pächter und dann kann ich meist zusätzlich was machen.
-Wildbretübernahme wird erwartet - für mich eigentlich kein Problem
Anbindung an die örtliche Jägerschaft... das ist so ein Thema. Aber bestimmt mehr als beim Staatsforst.
-im Revier bist du der Jungjäger das spürste oft aber dort kommt auch durch Taten und Charakter einen Platz erkämpfen...
Gestaltungsmöglichkeiten hast du auch im privaten Revier. Kannst Ideen äußern, auch mal ein die eine oder andere Sache anstoßen. Es ist halt so das du immer fragen musst ob der Pächter einverstanden ist.
-du bist nicht allein! Wenn du fragen hast, auch mal Anleitung brauchst (blatten, Fuchsreizen...) kommt halt auch drauf an was deine Mitjäger so drauf haben.
Wenn du nen Bock oder sonstwas geschossen hast, kannste das Erlebnis anderen mitteilen und nicht nur einfach in die Kühlung hängen und heim ins Bett. Es gibt mehr kamerradschaft (sollte geben).
Ich habe mich für den privaten Begehungsschein entschieden. Allerdings habe ich Glück und musste hier keine Negativen Erfahrungen sammeln (Kirrdödel, nur eine Kanzel auf die man darf usw.) Bin aber nicht so frei in meine Entscheidungen wie beim Forst. Da heisst's schon mal "da läuft ein starker Bock, der wird nicht geschossen", "In die Ecke gehst mal ne Zeitlang nimmer". Vor und nach nem Ansitz wird von mir erwartet Meldung zu machen... Also wohin gehe ich. Wenn ich heimgehe dann auch nen kurzen Anruf machen und wenn ich was geschossen habe sowieso.
Aber das sind alles Dinge mit denen ich Leben kann. Spaß macht es mir :!:
Die Entscheidung kann dir aber keiner Abnehmen, es kommt halt vorallem darauf an was dir liegt und worauf du wert legst...
Balu