Privat oder beim Staat??

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Hallo zusammen
bei uns in der Gegend wären beide Jagdmöglichkeiten denkbar und möglich. Nun frage ich mich nach den Vorzügen und Nachteilen der jeweiligen Jagdgelegenheiten und würde daher mal gerne eure Sicht der Dinge wissen
Vor und Nachteile wie ich sie sehe:

Privat:
+ Anbindung örtliche Jägerschaft
+ Potential was zu lernen
+ lediglich kleiner Unkostenbeitrag
+ Selektierung bei Abschusserfüllung möglich

- sehr kleine Strecke/Abschussplan an Rehwild
- wenig Gestaltungsmöglichkeiten


Landesforst
+ höhere Gestaltungsmöglichkeiten als Verantwortlicher
+ Material zum Bau jagdlicher Einrichtungen wird gestellt.
+ Arbeitszeit im Revier wird vergütet


- hoher Jagddruck gerade auf Rehwild und daher
- kaum Selektierungsmöglichkeiten beim Abschuss
- so gut wie keine Raubwildbejagung

Sicher kann man die Liste noch beliebig erweitern. Was fällt euch noch ein? Aus welchem Grund würdet ihr euch für diese oder jene Jagdmöglichkeit entscheiden

Jed
 
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Jeddiah schrieb:
- so gut wie keine Raubwildbejagung

Du kannst dort ja Raubwild bejagen. Oder wäre dies verboten?

Ich bin zum "Staat" gegangen. Und zwar aus folgenden Gründen:
- finanzielle Transparenz
- ich habe meine Freiheiten und darf den PB so bejagen, wie ich es für richtig halte
- Potential was zu lernen habe ich auch. Durch meinen Vater und auch durch die Förster (unter uns, so böse wie die immer dargestellt werden sind die gar nicht :lol: )
- bei einer Jagdgruppe bist du immer auf die Akzeptanz/Wohlwollen der Alteingesessenen angewiesen.

Meist sind es reine Waldreviere und Rehwild wird dort scharf bejagd. Du hast keine Anblickgarantie bei deinen Ansitzen/Pirschgängen etc.

Bis jetzt habe ich es nicht bereut, dass ich diesen Weg gegangen bin.
 
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Hallo Jeddiah,

vorweg ich hab beides durch also Begeheungsschein beim Staat und Begehungsschein privat.

Meine Erfahrungen zum Staat:
Die Kosten von Reviereinrichtungen sind im Begehungsschein zwar enthalten, es sei denn man will sich explizit selbst darum kümmern -> Reduzierung der Kosten des Begehungsscheines. Aber selbst wenn enthalten, dann wurde "notdürftige" Reperaturen vorgenommen. Hier ist selber machen besser würde ich sagen.
Bejagung deutlich anspruchsvoller... meist reine Waldreviere. Kirren nur in begrenzten Maß zulässig. Und keinerlei jagdliche Anleitung und Unterstützung. Reviereinrichtungen sind allein zu bauen bzw. musst du dir jemanden suchen der dir hilft. Andererseits spricht dir keiner rein und du kannst dich innerhalb der Rahmenbedingungen völlig frei entfalten. Auch Raubwildbejagung war nach Gusto möglich. War auch in meinem Begehungsschein vermerkt. Nichteinhaltung des Abschusses resultiert in einem teurerem Begehungsscheines im nächsten Jahr - es gibt aber einen Jungjägerbonus.
Zu deinen Punkten:
-Material wurde nie gestellt. Selbst Maschinenleistungen wurden verwehrt (bei mir)
-Arbeitszeit wurde definitiv nicht vergütet - evtl. wird der Begehungsscheinetwas günstiger.
-eingenverantwortliches jagen ja - aber auch keine Tipps und Tricks. Im Wald kann man sich da als Jungjäger schon mal verloren fühlen.
- selektiver Abschuss ist möglich :!: Entscheiden tust immer du... Wonach möchtest den selektieren?


Begehungsschein privat:
Meist strikte vorgaben zum Rehwildabschuss. Richtig gemacht hat man nie was. Es sei denn man schießt nen Fuchs. Mittlerweile ist's besser, aber ich weiß jetzt auch worauf der Pächter wert legt. Im ganzen bin ich trotz "freier Büchse" nicht so eigenständig wie im Forst. Mitarbeit im Revier wird erwartet. Kann teilweise ausufern... Bei Wildschaden ist man direkt eingebunden in die Verhütung (bewachen vom Maisfeld nenn ich es jetzt mal) und bei Wiesenschäden wiederum mit körperlicher Arbeit. Es ist kameradschaftlicher.

-Material kostet mich nichts - bringe meine Arbeitsleistung ein (das nicht zuwenig)
-beteilige mich aber trotzdem bei der einen oder anderen Ausgabe
-Abschuss da ist es bei uns so das der Pächter sagt - wer arbeitet darf Jagen. Und teilt den jährlichen Abschuss gerecht unter den Mitjägern auf. Wobei er natürlich auch mehr hat (wobei das für mich irgendwie auch selbstverständlich ist - er lädt allerdings auch diverse Leute ein...) Wenn ich "unbedingt ein Reh brauche" reden mit dem Pächter und dann kann ich meist zusätzlich was machen.
-Wildbretübernahme wird erwartet - für mich eigentlich kein Problem
Anbindung an die örtliche Jägerschaft... das ist so ein Thema. Aber bestimmt mehr als beim Staatsforst.
-im Revier bist du der Jungjäger das spürste oft aber dort kommt auch durch Taten und Charakter einen Platz erkämpfen...
Gestaltungsmöglichkeiten hast du auch im privaten Revier. Kannst Ideen äußern, auch mal ein die eine oder andere Sache anstoßen. Es ist halt so das du immer fragen musst ob der Pächter einverstanden ist.
-du bist nicht allein! Wenn du fragen hast, auch mal Anleitung brauchst (blatten, Fuchsreizen...) kommt halt auch drauf an was deine Mitjäger so drauf haben.
Wenn du nen Bock oder sonstwas geschossen hast, kannste das Erlebnis anderen mitteilen und nicht nur einfach in die Kühlung hängen und heim ins Bett. Es gibt mehr kamerradschaft (sollte geben).

Ich habe mich für den privaten Begehungsschein entschieden. Allerdings habe ich Glück und musste hier keine Negativen Erfahrungen sammeln (Kirrdödel, nur eine Kanzel auf die man darf usw.) Bin aber nicht so frei in meine Entscheidungen wie beim Forst. Da heisst's schon mal "da läuft ein starker Bock, der wird nicht geschossen", "In die Ecke gehst mal ne Zeitlang nimmer". Vor und nach nem Ansitz wird von mir erwartet Meldung zu machen... Also wohin gehe ich. Wenn ich heimgehe dann auch nen kurzen Anruf machen und wenn ich was geschossen habe sowieso.
Aber das sind alles Dinge mit denen ich Leben kann. Spaß macht es mir :!:

Die Entscheidung kann dir aber keiner Abnehmen, es kommt halt vorallem darauf an was dir liegt und worauf du wert legst...

Balu
 
2

2470

Guest
Hängt auch von Deinem Zeitrahmen ab. Hast Du Zeit und legst Wert auf Kameradschaft, gemeinsame Aktivitäten etc. kann eine private Jagdmöglichkeit Spaß machen. Wenn Du Jagen willst, wie es Dein Kalender zulässt und wie es Dir passt, spricht mehr für den Staat. Selektion beim Rehwild ist ohnehin in den allermeisten Revieren Unsinn.

Mein Rat: nimm den PB und schau Dich um, wo es nette Pächter/Private gibt, an die Du Dich zusätzlich anschließen kannst.

doc
 
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Dr.Matthias schrieb:
Hängt auch von Deinem Zeitrahmen ab. Hast Du Zeit und legst Wert auf Kameradschaft, gemeinsame Aktivitäten etc. kann eine private Jagdmöglichkeit Spaß machen. Wenn Du Jagen willst, wie es Dein Kalender zulässt und wie es Dir passt, spricht mehr für den Staat. Selektion beim Rehwild ist ohnehin in den allermeisten Revieren Unsinn.

Mein Rat: nimm den PB und schau Dich um, wo es nette Pächter/Private gibt, an die Du Dich zusätzlich anschließen kannst.

doc

genau so würde ich es auch machen.
 
B

baumkoeter

Guest
Ich kenn den Grundsatz :

Wie du kommst gegangen , so wirst du auch empfangen !

Dies gilt sowohl im Forst , als auch im Pachtrevier .

Von daher vorher informieren , was für Arbeiten fallen an , was darf erlegt werden , wie sind die Wünsche der anderen Seite ( z.B. scharfe Rehwildbejagung ) , wie ist deren jagdliche Einstellung , stimmt die Chemie etc.

Wenn es dann passt , ist man sowohl im Forst als auch im Pachtrevier
gut aufgehoben .

Passt aber etwas nicht , sollte man lieber davon Abstand nehmen , denn dann ist der Ärger vorprogrammiert .
 
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ja richtig gehört. Es gibt 8.- die Stunde u.a. für
- Bau und Unterhaltung von Kanzeln und jagdbetrieblichen Einrichtungen
- Mitwirkung bei der Org. von Drückjagden od. Teilnahme als Hundeführer
- (nicht selbst verursachte) Nachsuche
- Beschickung von Kirrungen an denen man selbst nicht jagd


BIn ab April als mithelfender Jäger dabei UND habe als Jagdgast Anschluss an die örtliche Jägerschaft

Jed
 
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Klappspaten schrieb:
Jeddiah schrieb:
Landesforst
+ Arbeitszeit im Revier wird vergütet
Wie? Was? Wo? :shock:

in bw,
eine bestimmte anzahl weibl.rehwild oder arbeitsstunden werden auf den bockabschuss angerechnet.
x geißen = 1 bock
x arbeitsstunden = 1 bock
oder der begehungsschein wird billiger.
 
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in bw,
eine bestimmte anzahl weibl.rehwild oder arbeitsstunden werden auf den bockabschuss angerechnet.
x geißen = 1 bock
x arbeitsstunden = 1 bock
oder der begehungsschein wird billiger.

exakt :lol:
 
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Jeddiah schrieb:
Hallo zusammen
bei uns in der Gegend wären beide Jagdmöglichkeiten denkbar und möglich. Nun frage ich mich nach den Vorzügen und Nachteilen der jeweiligen Jagdgelegenheiten und würde daher mal gerne eure Sicht der Dinge wissen
Vor und Nachteile wie ich sie sehe:

Privat:
+ Anbindung örtliche Jägerschaft
stimmt
+ Potential was zu lernen
so sollte es sein
+ lediglich kleiner Unkostenbeitrag
je nachdem siehe Anzeigen WuH
+ Selektierung bei Abschusserfüllung möglich

- sehr kleine Strecke/Abschussplan an Rehwild
sehr unterschiedlich bei mir beispielsweise eher umgekehrt
- wenig Gestaltungsmöglichkeiten
im Gegenteil ,grad durch Aufbau von Freundschaft kann man eigene Ideen einbringen


Landesforst
+ höhere Gestaltungsmöglichkeiten als Verantwortlicher
meine Erfahrung: nö!
+ Material zum Bau jagdlicher Einrichtungen wird gestellt.
+ Arbeitszeit im Revier wird vergütet
nicht immer


- hoher Jagddruck gerade auf Rehwild und daher
- kaum Selektierungsmöglichkeiten beim Abschuss
- so gut wie keine Raubwildbejagung

in der regel beides korrekt

Sicher kann man die Liste noch beliebig erweitern. Was fällt euch noch ein? Aus welchem Grund würdet ihr euch für diese oder jene Jagdmöglichkeit entscheiden

Jed
 
Registriert
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Wieso, ich meine hier kriegst Du als Jagdknecht auch alles zum halben Preis.
 
F

Forestqumq

Guest
Wenn Du beim Staat jagst, kannst Du mehr schiessen.
 
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Coachman schrieb:
Wieso, ich meine hier kriegst Du als Jagdknecht auch alles zum halben Preis.
Jagdknecht ist aber was anderes als 8€/h oder xRicken=1 Bock.... außerdem scheint das hier nicht immer und für jeden zu gelten. Bin allerdings auch nicht mehr auf dem neuesten Stand. :roll:

Vielleicht kann ja jemand aus NDS. berichten, bestenfalls mit schriftlicher Quellenangabe zu solchen Regelungen. Ist das eigentlich landesweit einheitlich, oder können die Forstämter selbst entscheiden?
 

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