Präzision bei maximaler Patronenlänge

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21 Feb 2010
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Mich würde die Erfahrung der hier versammelten Wiederlader interessieren:
Habt Ihr wirklich so gute Erfahrungen mit dem möglichst weiten Heraussetzen der Geschosse?
Als ich vor Jahren mit dem Laden anfing, habe ich bei der Suche nach der Bestladung bzgl. Präzision gleich intensive Versuche mit möglichst weit heraus gesetzten Geschossen gemacht. Schließlich ist das in fast allen Büchern, v.A. amerikanischen, so nachzulesen. Meine Erfahrungen waren ernüchternd. In den meisten Kalibern (.222R, .223R, 6,5x55, .308W, 8x57) kam ich mit mehr oder weniger tiefer gesetzten Geschossen viel schneller zum Ziel.
Was sagt Ihr dazu?
 
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Hallo,

habe die gleiche Erfahrung gemacht. Die Setztiefe machte bei allen Waffen weniger aus als andere Einflüsse. Präzision richtete sich eher nach Geschoß, Pulver und Temperatur als nach einer Variation der Setztiefe bei gleichen Komponenten.
Fazit, es wird so gestopft, wie es Ladedichte und bester Sitz des Geschosses es erlauben, pfeife auf das bischen mehr Platz vorm Lager.
Bei Benchrest mit Humidorpatronenkiste mag es anders aussehen, aber das ist nicht die Abteilung in der ich spiele.

Gruß

LH andi
 
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Es nutzt ja auch nix, einfach das Geschoss weniger tief zu setzen.
Der Gasdruck variiert dann auch, sprich, er wird geringer.
Oft ist die Gleichmäßigkeit und damit die Präzision besser, wenn die Ladung bei höherem Druck abbrennt.
Um umfangreiche Versuche wird man nicht drumrumkommen.
Dass aber das weite Raussetzen ein Allheilmittel wäre, gehört freilich in den Bereich Sagen.
 
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21 Feb 2010
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Danke für Eure Antworten, die das genannte Allheilmittel doch ein wenig in Frage stellen. @Lederhose: Respekt, dass Du Dir in diesem Forum zugeben traust, kein jagender Benchrester zu sein. Ich dachte immer, ich sei der Einzige :wink:

Gruß
Nasenrammler
 
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Gerade die angesprochene 8x57IS scheint sehr gutmütig in Bezug auf die L6 zu sein. Ich stopfe das Accubond auf 78mm und gut ist. Dazu eine auf Druck geprüfte Ladung am oberen Ende des Leistungsspektrums (wie bei all meinen Jagdladungen) und gut ist. Damit schießt die Waffe/Labo besser als ich selbst.
 
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Ich habe das auch versucht, hat fuer mich auch nicht viel genuetzt.
Ich fange jetzt fuer meine .308W mit ein rotationsloser Freiflug von 3 mm an, fuer meine .222R. mit 2 mm und meistens ist es dabei geblieben.
Persoenlich achte ich mehr auf gleiche Huelsenlaenge und sorgfaeltigste Halskalibrierung und -bearbeitung damit der Auszugswiederstand so weit wie moeglich uniform bleibt, denke, damit ist mehr zu verdienen.
 
A

anonym

Guest
Ich seh das genau andersrum...

Das Ermitteln der maximalen Länge ist immer nötig.
Nachdem ich einmal drauf verzichtet habe und einfach 1:1 eine Labo aus dem DEVA-Buch übernommen habe - was dann in einer Delaborier-Orgie ausgeartet ist :evil: - halte ich es für unverzichtbar zu wissen was Maximal drin ist.

Die perfekte Präzision garantiert das nicht.
Mir hat bei manchen Patronen das Spielen mit der OAL schon mehr gebracht als das Verändern der Pulverladung.
Wobei mir das "Spielen" und der Erfolg dadurch bei den Kurzwaffenpatronen mehr ins Gewicht zu fallen scheint als bei der Büchsenmun. Kann aber auch einfach nur Zufall sein der da die eigenen Erfahrungen mitgeprägt hat. :roll:
 
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3 Jan 2006
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Im großen und ganzen hat die L6 einen nicht unerheblichen Einfluß auf die Präzision und ist deshalb immer individuell zu ermitteln. Einen guten Anhalt geben die Wiederladebücher.
Zur L6 ein Beispiel. Ich hab das 140 grs Accubond in der 7x64 auf 83mm gesetzt. Präzision ausreichend (3cm/5), aber nicht zufriedenstellend.
Eine L6 von 82 mm und die Pulverladung um 1/2 Grain reduziert (Wiederlader sollten wissen, daß der Gasdruck steigt wenn bei gleicher Ladung das Geschoß zurück gesetzt wird) brachte dann die erwartete zufriedenstellende Präzision (1,5 cm /5).
 
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Ich glaube die Erfahrung gemacht zu haben, dass man gute Chancen auf gut schiessende Patronen hat, wenn das Geschoss wohl einerseits so weit wie möglich rausgesetzt ist, andererseits die Felder gerade NICHT berührt werden.

Um das festzustellen lade ich eine Patrone mit einer L6, die so lange ist, dass man die Abdrücke der Felder auf dem Geschoss deutlich sehen kann.

Dann poliere ich die Abdrücke mit Polierwatte weg und setze das Geschoss tiefer.

Ich wiederhole den Vorgang so oft bis KEINE Abdrücke mehr zu sehen sind.

Unabhängig davon sollte das Geschoss eine Führungssetztiefe von mindestens zwei Dritteln des Geschossdurchmessers haben.

Dann wird der "olive" Gasdruck von Quickload ausgenützt, jedoch 4000 bar nicht überschritten, auch wenn es zulässig wäre.

Das schont die Hülsen und erlaubt in der Regel mehrmaliges Halskalibrieren - den Hals nur so weit kalibrieren wie er zum Halten des Geschosses gebraucht wird - Rest bleibt unkalibriert.

Wenn ich mehr Power haben will, nehm ich ne dickere Patrone......aber ich erhöhe keinesfalls den Gasdruck.

Auf Pulverabbrand und Ladedichte von über 95 % sind ebenfalls hilfreiche Eckwerte.

Gruß

Hohlweglauerer
 

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