Moin,
neulich nachts auf einsamer Landstraße knallte ca. 100m vor mir ein Tier in den Gegenverkehr. Da der ungebremst weiterfuhr konnte ich hinter ihm das Tier schlegeln sehen - da außer mir nun niemand da war stieg ich in die Eisen und wendete. Im Licht meiner Scheinwerfer erkannte ich ein Reh, dessen Läufe gebrochen waren und das deutliche Lebenszeichen jedoch keine Laute abgab. Unter seinem Kopf entstand eine Blutlache. Ehe es vielleicht erwachen oder gar fliehen würde, mußte ich umgehend handeln. Zum Glück habe ich bislang ein einziges Werbegeschenk aufgehoben und konnte so das kleine Reh mit meinem Schienbein über den Träger blockieren und mit dem Taschenmesser vom "Wild und Hund"-Abo abfangen.
Das Messer drang durch das Schmalreh bis auf den Asphalt und die Kammer wurde beim Querdrehen der Klinge sofort belüftet. Binnen Sekunden hörte das Schlegeln - teilweise ohne Schlegel - auf und das Reh war erlöst.
Später habe ich festgestellt, daß mein Handeln dem Reh nicht mehr geholfen und ganz bestimmt auch nicht geschadet hat: Sein linker - in dem Moment für mich nicht sichtbarer - Gesichtsschädel war bis etwa 3cm neben die Mittellinie vollständig traumatisiert. Die Schädelkalotte war mehrfach eingedrückt und Splitter des linken Kiefergelenks waren bis über die Schädelmitte eingedrungen. Der Schädel war cranial des Atlas von diesem getrennt. In die hier entstandene Höhle waren die zerstörten Bereiche des Hirns durch die etwa 10-Cent-große Öffnung gepreßt worden. Das Reh hatte also mit meinem Handeln tatsächlich kein Problem mehr. Jedenfalls kein von ihm wahrnehmbares.
Ich jedoch, denn ich mußte später feststellen, daß ich das Herz, das ich zu treffen vorhatte, unverletzt gelassen hatte, obwohl ich lehrbuchmäßig dort einstach, wo auch eine Kugel sitzen soll.
Wie orientiert man sich in so einer Situation?
PS: Ist es denkbar, daß durch die Kräfte mit denen das Reh 180° herumgeschleudert wurde - sein Schädel lag in Richtung Straßenrand - das Herz nach vorn verlagert wurde?
neulich nachts auf einsamer Landstraße knallte ca. 100m vor mir ein Tier in den Gegenverkehr. Da der ungebremst weiterfuhr konnte ich hinter ihm das Tier schlegeln sehen - da außer mir nun niemand da war stieg ich in die Eisen und wendete. Im Licht meiner Scheinwerfer erkannte ich ein Reh, dessen Läufe gebrochen waren und das deutliche Lebenszeichen jedoch keine Laute abgab. Unter seinem Kopf entstand eine Blutlache. Ehe es vielleicht erwachen oder gar fliehen würde, mußte ich umgehend handeln. Zum Glück habe ich bislang ein einziges Werbegeschenk aufgehoben und konnte so das kleine Reh mit meinem Schienbein über den Träger blockieren und mit dem Taschenmesser vom "Wild und Hund"-Abo abfangen.
Das Messer drang durch das Schmalreh bis auf den Asphalt und die Kammer wurde beim Querdrehen der Klinge sofort belüftet. Binnen Sekunden hörte das Schlegeln - teilweise ohne Schlegel - auf und das Reh war erlöst.
Später habe ich festgestellt, daß mein Handeln dem Reh nicht mehr geholfen und ganz bestimmt auch nicht geschadet hat: Sein linker - in dem Moment für mich nicht sichtbarer - Gesichtsschädel war bis etwa 3cm neben die Mittellinie vollständig traumatisiert. Die Schädelkalotte war mehrfach eingedrückt und Splitter des linken Kiefergelenks waren bis über die Schädelmitte eingedrungen. Der Schädel war cranial des Atlas von diesem getrennt. In die hier entstandene Höhle waren die zerstörten Bereiche des Hirns durch die etwa 10-Cent-große Öffnung gepreßt worden. Das Reh hatte also mit meinem Handeln tatsächlich kein Problem mehr. Jedenfalls kein von ihm wahrnehmbares.
Ich jedoch, denn ich mußte später feststellen, daß ich das Herz, das ich zu treffen vorhatte, unverletzt gelassen hatte, obwohl ich lehrbuchmäßig dort einstach, wo auch eine Kugel sitzen soll.
Wie orientiert man sich in so einer Situation?
PS: Ist es denkbar, daß durch die Kräfte mit denen das Reh 180° herumgeschleudert wurde - sein Schädel lag in Richtung Straßenrand - das Herz nach vorn verlagert wurde?