Moin,
@ 9x19:
Danke, ich hatte sowas im Hinterkopf, war mir aber nicht ganz sicher, was den Liberator anlangte.
@ Ithaqua:
"Unbeliebt" ist vllt. das falsche Wort, ich will's mal so sagen: Ich hatte, so denke ich, nie einen besseren Freund als meinen Vater (nachdem ich mal "erwachsen" gesehen wurde, bekam aber immer einen grauenhaften Krach mit ihm, wenn's um Waffen bzw. Waffenrecht ging.
Am liebsten hätte er - bloss um nicht als Waffenträger erkannt zu werden - den Drilling zerlegt und im Aktenkoffer zum Hochsitz getragen. Bloss nicht auffallen, die Öffentlchkeit könnte ja die Sache mit dem Gewehr krumm nehmen. Die Bauern blöd schauen, wenn er beim blossen Revierspaziergang mit Hund i m m e r eine Waffe dabei hätte.
Und ein Jagdpächter aus der Nachbarschaft hatte auf seiner Jagdhütte einen Waffenschrank, Sicherheitsstufe B, zu dem nur er alleine den Schlüssel besaß und jeder, der in diesem Revier jagte, hatte dort seine Waffe einschließen zu lassen, so lange es nicht direkt zum Ansitz oder zur Drückjagd, zum Entenstrich oder dergl.ging.
Auf meine Erwähnung der rechtlichen Bedenklichkeit ( e r allein hat plötzlich den aussschließlichen Gewahrsam, weil nur er den Schlüssel hat, jedenfalls aber gemeinsamen Gewahrsam, was so ohne weiteres auch nicht geht) und vor allen Dingen über die absolut bundeswehrgleiche Entmündigung seiner Gäste fing er das Greinen an, dass doch um Gottes Willen niemand die Waffen überhaupt sehen sollte, wie das denn aussehe und dergl. mehr.
Ich bat ihn, die Waffe auf dem Reviergang zur Fallenrevision tragen zu dürfen,ich wolle nicht, dass die Waffe allein und nur durch seinen Schlüssel gesichert auf der Hütte bleibe, dies verweigerte er, also bin ich nach Hause gefahren - und hatte wieder Krach mit meinem Vater......
Will sagen: Wir haben viele Jäger unter uns, die vor lauter geknicktem Selbstbewusstsein kaum noch aufrecht gehen können. Es geht doch nicht darum, mit der Waffe zu prahlen und irgendwen zu beeindrucken.
Wäre die Öffentlichkeit nicht so verkehrt gepolt und würde einen Polizisten mit einer pump-gun unterm Arm nicht bereits als "schwer bewaffnet" (O-Ton ZDF) ansehen, dann wäre das alles doch kein Thema. Und zu dieser Öffentlichkeit gehören natürlich auch die Jäger und Sportschützen, die vor lauter Angst aufzufallen, am liebsten "aufrecht unterm Teppich" gehen würden.
Und solchen bin ich ein Dorn im Auge, weil ich offen - auch meinen Kollgene im Betrieb und meinen Nachbarn gegenüber für erstens freien Waffenbesitz und zweitens dafür eintrete, dass man dann, wenn man eine Waffe berechtigt führen darf, diese auch nicht verstecken muss und deshalb auch nicht sollte.
Und da ich fruchtlose Diskussionen diesbezüglich wirklich leid bin, weil ich meine Lebenszeit nicht als unendlich ansehe und möglichst viel Sinnvolles damit anstellen will, frage ich zuallererst in Fällen von "Haben Sie da ein Gewehr" o.ä. , ob der Fragesteller bereit ist zuzuhören oder grundsätzlich ein Problem mit Jagd und Waffen hat. Viele gute Gespräche haben sich daraus ergeben, hin und wieder auch handfeste Beschimpfungen gegen meine Person.... - regelmässig beantwortet mit dem besten Spruch für solche Situationen:
>> Ich bin sicher nicht auf der Welt um von Ihnen oder der Mehrheit geliebt zu werden!<<
Und d a s immer schön ruhig und in gemessenem Tonfall - das kommt richtig gut !! :20:
W a s ist aus diesem Land geworden, in seinem Grundgesetz stehen Freiheitsrechte und dieses GG ist gut. Aber die Gesetze, die in seinem Namen gebacken, gebastelt, schnellgekocht und aufgebläht worden sind, sind durchaus nicht immer gut. Und sie dienen - so sehr man sich seitens der Politiker auch um entsprechende Plädoyers bemüht - eben nicht mehr der Aufrechterhaltung dieser Freiheit, ja nicht einmal de facto mehr der Sicherheit aller Bürger.
Möglicherweise nur noch der Sicherheit derer, die Freiheiten beschneiden, die unter dem letzten deutschen Kaiser (den man wegen vieler Dinge schelten mag) eine Selbstverständlichkeit waren.
Könnte ich, ich wäre schon nicht mehr hier....
Habe die Ehre und
Waidmannsheil