Pflichttrophäenschau bei Rehwild- wie begründet?

[anonym]

Mal eine "artverwandete" Frage:

In welchen Bundesländern gibt es Pflichttrophäenschauen?
Von Bayern weiss ich es bereits. :roll:

 

[django]

In welchen Bundesländern gibt es Pflichttrophäenschauen?[/quote]

In NRW.
In meiner Kreisjägerschaft stand in der Einladung wann die Trophäen ma Morgen der Bewertungskommission vorzulegen sind. Normalerweise werden die dann bewertet, angebohrt und für die abendliche Veranstaltung zur allgemeinen Ansicht ausgestellt.
Ein Jäger hatte die Häupter noch tiefgefrohren. Er legte sie in der ausgewiesenen Zeit vor. Die Bewertungskommisson lachte nur und musste anerkennen, dass er seiner Pflicht nachgekommen sei.

Ich weiß, dass diese Veranstaltungen oft der grösste Lug und Betrug sind. Ich finde es aber interessant, was so in meiner Region alles erbeutet wird. Es ist auch interessant, alte Bekannte beim Nachbarjäger an der Trophäenwand wiederzuentdecken. Vondaher kann man geteilter meinung sein.

Für mich gehört das Tröphäenaufbereiten nach der Jagd genau so dazu, wie das Waffenputzen. Ich nehme mir übrigens die Zeit, beides eigenhändig durchzuführen. Wer dass nicht will, soll halt für 15€ einen Leienpräparator beauftragen.
Bretter kann man ja nach der Trophäenschau wiederverwenden.

 

[Pirol]

In NRW.

Kannbestimmung (siehe Punkt 3)

LJG NRW VO

 

[Feuerlein]

In welchen Bundesländern gibt es Pflichttrophäenschauen?

Ich weiß, dass diese Veranstaltungen oft der grösste Lug und Betrug sind. Ich finde es aber interessant, was so in meiner Region alles erbeutet wird. Es ist auch interessant, alte Bekannte beim Nachbarjäger an der Trophäenwand wiederzuentdecken. Vondaher kann man geteilter meinung sein.

Für mich gehört das Tröphäenaufbereiten nach der Jagd genau so dazu, wie das Waffenputzen. Ich nehme mir übrigens die Zeit, beides eigenhändig durchzuführen. Wer dass nicht will, soll halt für 15€ einen Laienpräparator beauftragen. [/quote]

Hi,

nur weil man so dran gewöhnt ist wie an Nikotin nach Vollzug des Beischlafes, macht das doch immer noch KEINEN SINN.
Ich säge "hübsche Stangerln" einfach runter und koche im Jahr noch 1-2 Böcke ab, die ich besonders finde. Meist habe ich diese dann von Gästen erlegen lassen, koche für diese.

Aus meiner Sicht fände ich geglückten fies-heimtückischen Mordanschlag auf mich nicht wesentlich würdevoller, nur weil mein Mörder mich nachher als hübschen Schrumpfkopf ganz oben über seinen Kamin hängen würde und mit anderen Schrumpfkopfjägern über die ausgeprägten Haare in den Gehörgängen debattierte: " der ist schon über 50 !"
Also: mit Würde der Jagd, ethischerem Kill: hat das Köpfezurichten wirklich wenig zu tun.

Gruß, Martin

 

[Hasty]

Pflichttrophäenschau oder freiwillige, ich bekomme nur das zu sehen, was gesehen werden soll, dabei ist es nicht mal sicher, ob der zur Schau gestellte Superbock tatsächlich aus dem eigenen Revier stammt, diesbezüglich ist alles Drin und alles Möglich.

Meiner Gesinnung nach könnte es eine Gehörnschau geben, aber " ohne " Bewertung und ohne " Medallien ", dann wäre schon mal ein Großteil des Lug und Trugs aus der Welt geschafft.

weihei hasty

 

[anonym]

NDS hat ebenfalls Pflichttrophäenschauen, allerdings wurden m.W. auch keine Bußgelder für Nichterscheinen verhängt.
Aus der Nummer rauzukommen, ist einfach - man frage nach der Haftung, wenn ein Krickel von der Wand kommt. Schon geht das Interesse an der Teilnahme gegen Null.

Und a la bonheur -
Feuerlein macht seinem Namen wieder alle Ehre und zündelt vor sich hin.
Den Zusammenhang zwischen Faschismus und Trophäenschau verstehe ich nicht, da ist bitte eine Erklärung nötig. Und deine Kumpels, Feuerlein, für die du abkochst - alles Nazis? Du kennst ja Leute..... ekelhaft, in welchen Kreisen du dich bewegst.

Ich besitze sämtliche Trophäen unseres Revieres von 1949 bis 1988, von wenigen Exemplaren abgesehen. Wenn man sich dazu die jährlichen Streckenberichte mit der Gewichtentwicklung vornimmt, dazu die Veränderungen der örtlichen Gegebenheiten kennt und Revue passieren lässt, ein wenig Ahnung von Biometrie und Statistik hat und Korrelationen rechnen kann, dann kann eine solche private Trophäenschau höchst interessant und aufschlußreich sein - wenn man mehr ist als ein bornierter Schießer.

 

[anonym]

NDS hat ebenfalls Pflichttrophäenschauen, allerdings wurden m.W. auch keine Bußgelder für Nichterscheinen verhängt.

OK!
Ich notiere bzw. fasse zusammen:

Folgende Bundesländer haben eine Pflichttrophäenschau:

1. Bayern
2. Niedersachsen


weitere :?:

 

[Pirol]

..

 

[torfstecher]

Für mich gehört das Tröphäenaufbereiten nach der Jagd genau so dazu, wie das Waffenputzen. Ich nehme mir übrigens die Zeit, beides eigenhändig durchzuführen. Wer dass nicht will, soll halt für 15€ einen Leienpräparator beauftragen.
Bretter kann man ja nach der Trophäenschau wiederverwenden.

Dann würde ich die 225 € (15 Böcke x 15 € Laienpräparator ) dem Hegering oder Konsorten auch in Rechnung stellen. Und jedesmal meine 50x200 cm Eichenbohle, auf der ich die hübscheren montiere abzunehmen, hinzufahren und dann wieder an die Wand zu schrauben hab ich - wie sagt man so richtig - auch keinen Bock zu

To

 

[Tiroler Bracke]

Moin,

mal 'ne Frage: steht da irgenwo WIE die Trophäe aussehen muss? :twisted:

Von einem nordbayerischen Privatwaldbesitzer erzählt man sich, er habe die Häupter seiner Böcke einfach eingefrorern und dann zur Trophäenschau auf ein Brett genagelt ... stank gegen Abend wohl sehr gut ...

Viele Grüße,

Joe

Falls Du mit Nordbayern östliches Unterfranken meinst, dann dürfte das derselbe sein, der zusammen mit einem Forstamt auch seine eigenen Trophäenschauen organisiert (hat?), weil nur geschrieben steht, DASS eine stattzufinden hat: Kisten auf den Tisch gestellt, dreimal drumrum gelaufen, fertig.

 

[Feuerlein]

Den Zusammenhang zwischen Faschismus und Trophäenschau verstehe ich nicht, da ist bitte eine Erklärung nötig. Und deine Kumpels, Feuerlein, für die du abkochst - alles Nazis? Du kennst ja Leute..... ekelhaft, in welchen Kreisen du dich bewegst.

Ich rede nicht von Jäger-sind-Faschos oder Kopfschrumpfer-sind-Nazis.
Nur von den idyllisch schaudrigen Erlebniswelten der stramm organisierten Traditionspflege mit biologistischen Scheinbegründungen. Der Reichsjägermeister würd sich im Fackelschein so richtig wohlfühlen vor den Bockkopfhallen beim Halali. Und die Parties sind ja auch von ihm inauguriert.

Ich erlebe dies als unzeitgemäß, mag mich in diesen würdevoll betroffenen Haufen nicht einreihen. Würdige Jagd kann man auch ohne Knochenkult betreiben - ohne sich als fühllosen Schießer beschimpfen lassen zu müssen von Superachievern ewiggestriger Rollenerwartungen.
Es ist den Rehbeständen völlig wurscht, ob selektiert wird oder nicht, die Calciumphosphatbegutachtungen führen zu nix. Würde Selektion wirken im Sinne genetischer Auslese und damit Verringerung des Genpools, so wäre dies widergesetzliches Herumgemurkse an der Gesundheit jagdbarer Arten und nach BJG verboten. Gesund = möglichst großer Genpool für die nächsten erforderlichen Anpassungsleistungen - oder ?
Deine private Sammlung bringt Dich genauso viel weiter wie die unsere mit ca 400 Rehköpfen aus einem Revier. Es ist stetig wärmer geworden, die Landwirtschaft intensiviert, Winterraps mästet auch in der Kälte. Und wir haben statt 9 erst 18, dann 30 und jetzt 40 Rehe pro Jahr erlegt im gleichen Revier, jedes Jahrzehnt deutlich steigernd.
Die Rehe sind also dicker, fette Gabeln auf Jährlingen sind die Norm und alte Knaben erwischen wir jetzt selten ...... so what ? "Interessant" ?
Wirklich nur, wenn man gerne Wahnbildungen anhängen möchte.

Chrüazi, Martin

 

[Johannes Bückler]

Pflichttrophäenschau ist großer Mist. Aber mal darüber hinaus:

Was Leute an jagdlicher "Tradition" pflegen geht Dich genausowenig was an, wie die Deine Bejagungsmaßnahmen in Deinem Revier.

Leben und Leben lassen. Ich kann dieses Gehasse auf die "Lodenjockel" echt nicht mehr hören.

 

[J3g5rM4ist6r]

Hunsrückwilderer, dem kann ich mich nur anschließen.

Ich versteh' auch nicht warum es so schlimm sein soll sich jeden erlegten Bock an die Wand zu hängen, egal ob Knopfer oder starker 6er.

Für mich ist jeder Jagderfolg auf Böcke oder auch Schmalrehe eine schöne Erinnerung, nur ist es doch schöner wenn man kurz an die Wand guckt, sieht die Gehören dort hängen und erinnert sich an das Jahr und den Monat und die Umstände der Erlegung zurück.

Warum soll ich also z.B. nur die stärksten Gehörne oder auch Abnorme an die Wand hängen, eher DAS halte ich für Trophäengeilheit, nach dem Motto " alles was nicht Sechser oder besonders abnorm ist koch ich nicht ab".

 

[Wanderjaeger]

Den Zusammenhang zwischen Faschismus und Trophäenschau verstehe ich nicht, da ist bitte eine Erklärung nötig. Und deine Kumpels, Feuerlein, für die du abkochst - alles Nazis? Du kennst ja Leute..... ekelhaft, in welchen Kreisen du dich bewegst.

Ich rede nicht von Jäger-sind-Faschos oder Kopfschrumpfer-sind-Nazis.
Nur von den idyllisch schaudrigen Erlebniswelten der stramm organisierten Traditionspflege mit biologistischen Scheinbegründungen. Der Reichsjägermeister würd sich im Fackelschein so richtig wohlfühlen vor den Bockkopfhallen beim Halali. Und die Parties sind ja auch von ihm inauguriert.

Ich erlebe dies als unzeitgemäß, mag mich in diesen würdevoll betroffenen Haufen nicht einreihen. Würdige Jagd kann man auch ohne Knochenkult betreiben - ohne sich als fühllosen Schießer beschimpfen lassen zu müssen von Superachievern ewiggestriger Rollenerwartungen.

Lieber Martin,

Mir dünkt das Du weniger Toleranz besitzt als die von Dir ständig gescholtenen Lodengockel. Willst Du Dir durch Deine ständigen Diffamierungen die Absolution selbst erteilen?.

Wie Hunsrückw. schon schrieb: Jeder nach seinem Gusto.
Ich habe weder etwas gegen Tradition, noch gegen organisiertes Zusammentreffen der jeweiligen örtlichen Jäger. Ferner kann ich so meine Neugier was die Nachberriviere betrifft ein wenig stillen und gemeinsam bei einem leckeren Bier schön über den ÖJV ablästern So what??

 

[Blattschuss]

Pflicht-Rehwild-Trophäenschau?
Den Versuch eine solche Pflicht einzuführen, stellte sich im mir bekannten Fall schon nach wenigen Wochen als eine privat-organisierte Wichtigtuerei eines großen Jagdherren herraus aus.Solange das ganze nicht behördlich angeordnet ist - einfach lächerlich.

Gegen eine gemütliche Runde im Kreise der Jägerschaft mit Trophäen am Ende des Jagdjahres ist jedoch absolut nichts einzuwenden.Nur sollte dies zwanglos geschehen.