Pächter und Rehvernichter gesucht

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Kennst du denn das Revier? Den Rehwildbestand dort? Die Verbisssituation dort? Hier steht nur eine Forderung der Verpächter welche häufig erst wegen Verbiss schreien, wenns wirklich extrem ist...[/quote]

Nun das kenne ich aber ganz anders.
Es gibt genügend Verpächter und deren Gehilfen, die schreien wenn ein Reh die Jungfichten nur Mal von der Seite ansieht. Oder sie pflanzen in Ihrem Umstrukturierungswahn mitten im Fichtenwald ein paar Ahorn. Dann wundert man sich über den Verbiss. Das hat auch nichts mit natürlichen Verhältnissen zu tun! Hier müßte man einen Totalabschuß anstreben um die paar blöden Ahorn, oder was auch immer zu schützen!!!
 
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In der Fläche werden die Rehe sicherlich nie aussterben. Und wenn die Jagdgenossenschaft (=die Leute, denen das Land gehört) das Jagdrecht an ihrem Land verpachten, können sie ja auch über die Bedingungen verfügen, oder?

Ob man dann pachtet oder nicht, muß man sich halt vorher überlegen, finde ich.

Und ich halte es für besser bei niedrigen Pachtpreisen (sagen wir 2,50 bis maximal 8,-€) scharf zu jagen, als bei Preisen jenseits der 10,- Öcken / ha Rehe zu füttern. Ist doch auch nicht ganz normal, oder? Scharfe Bejagung heißt ja noch lange nicht Rehbekämpfung mit Vergiften und Erschlagen.
 
A

anonym

Guest
Der Dude schrieb:
Habe erst kürzlich wieder Streit mit einem Lodenjockel gehabt, der meinte, wenn er seine Rehlein nicht füttert, dann sterben 7 von 10.
Ich meinte daraufhin nur: Schiess 7 tot, dann musst Du die 3 nicht füttern. :p

Ja, so ist die jagdliche Realität. Nicht mehr überall (Dank sei Gott), aber immer noch viel zu oft.

Carcano
 
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ein_sonntagsjaeger schrieb:
In der Fläche werden die Rehe sicherlich nie aussterben. Und wenn die Jagdgenossenschaft (=die Leute, denen das Land gehört) das Jagdrecht an ihrem Land verpachten, können sie ja auch über die Bedingungen verfügen, oder?

Das stimmt wohl.
Allerdings darf dabei die Vernunft und die Freude an JAgd/ NAtur nicht auf der Strecke bleiben.
Dazu gehört ein vernünftiger Wildbestand!!!
 
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Ich hätte nicht gedacht, das die Diskussion in diese Richtung läuft. Die ganzen Öko-jaeger leben doch nur wie die Made im Speck weil Rehwild nicht Standorttreu ( Tracking der Nationalparkverw. Bayr. Wald) ist. Man kann also ruhig 7 von Zehn totschießen und hat nachher immer noch zehn. Dann kann man schön über überhöhte Rehwildbestände schwadronieren. Die kommen ja von den Revieren der Lodenfraktion nachgerückt......und wieder Feuer frei. Am besten von vorne links nach hinten rechts.
Ich halte garnichts von Jägern , die im Wild nur diesen oder jenen Schädling sehen. Und von Jagdgenossen, die möglichst einen Pächter haben wollen, der alles zusammenschießt( waldfreundlich) halte ich auch nichts.
Nur zum Verständnis ich jage gerne und viel. Ich schieß die Geis und auch die Bache. Alles zu seiner Zeit. Füttern tue ich nicht. Das ist bei uns nicht nötig.
 
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Ein schöner Thread, sieht man doch wieder einmal, wer wo steht.

Zum Verbiss:

Förster: Da ist ja fast alles verbissen hier!

Grundeigentümer: Ja wenn sie doch nur noch mehr verbeissen würden, mit dem Mist kannst doch nichts anfangen.

Es ging um natürlichen Fichtenaufwuchs.

WH
Amadeus
 
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Das einzige was hier niemandem auffällt ist die Tatsache, daß ein "waldfreundlicher" Pächter gesucht wird.
Waldfreundlich ist im Sinne des Waldbesitzers nur wer alle totschießt, dann kann der Wald in Ruhe wachsen und viel Ertrag bringen.
Auch wenn das so explizit keiner sagt, genau das ist der Hintergrund. Gewinnmaximierung auf Kosten des Wildes.
Wer hat denn festgelegt was ein angepasster Rewildbestand ist.
Der Waldbesitzer????
Was darf es denn sein´?
Am besten kein Verbiss und dann mit dem Vollernter rein in die Bestände und beim Einschlag mehr plattgemacht, als alles Rehwild zusammmen fressen kann.
Eben Gewinnmaximierung.
In Hessen werden im Moment um das zu vermeiden Rückegassen in die Bestände geschlagen, dabei gehen 20% der nutzbaren Fläche sang- und klanglos verloren, die Bäumchen die vorher in diesen Gassen verbissen wurden waren ein Problem, der Einschlag ist keiner.
Das ganze Geschwätz von angepassten Beständen ist total verlogen.

Nur um was klarzustellen.
Rehwild wird bei uns geschossen, genauso wie es der Abschußplan vorsieht und der ist mit dem Forst abgestimmt.
 
A

anonym

Guest
Marburger schrieb:
Das stimmt wohl.
Allerdings darf dabei die Vernunft und die Freude an JAgd/ NAtur nicht auf der Strecke bleiben.
Dazu gehört ein vernünftiger Wildbestand!!!

Bei über 1,1 Millionen :!: erlegtem Rehwild in Deutschland, hält sich meine Angst, dass dieses Wild bei uns ausstirbt in Grenzen. :wink:
 
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Die Waldbesitzer bei uns wollen durchaus Rehe sehen. Im Gegenteil, die beklagen sich, wenn sie nicht mehr so viel Rehwild am Waldrand sehen. Nur es gibt eben sensible Bereiche, wo man schärfer bejagen muß und Bereiche wo man Ruhe halten kann. Ich hab einen Fleck der wird 5 Jahre nicht mehr bejagd und trotzdem hält sich der Verbiss in Grenzen. Dieser Bereich dient mir als Einstand. Werd da evtl. nächstes Jahr mal aktiv werden und dafür eine andere Fläche vernachlässigen.
Nur an der Forstgrenze, da wird geschossen was geht (auch von mir---laß mir doch nicht von 3 Begehungsscheingehern auf 60ha) meine Rehe über den Haufen schießen. Dort ist komischerweise eher mal Verbiss.

Meine Theorie ist da eher die ständige Beunruhigung die zum Verbeissen führt. Beweisen kann ich es nicht.

Fazit: Bei uns wollen die Waldbauer Rehe sehen, wollen das der Jäger oft im Revier ist. Wollen das er im Winter füttert. Wollen das er nicht weit zum Revier hat.
Darum sind die Pachtpreise von 19-21eur /ha auf 13-14eur runter

Robert
 
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Velo schrieb:
letzte woche hegering versammlung,

"ich jage seit 35 jahren und kann ruhigen gewissens sagen noch nie eine geiß geschossen zu haben, solche gewissenlose gesellen findet man nur beim forst"
breite zustimmung und gefälliges kopfnicken allerseits.

noch fragen :?:

:shock: soviel zum Thema artenreichen und gesunden Wildbestand
 
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Na die Experten, die nie ein Schmalreh schießen kennt wohl jeder.
 
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also wenn ich mir in der revierbeschreibung das wald-/feld-verhältnis anguck, dann dürfte das eigentliche problem in einem revier in dieser gegend eher schwarze borsten haben, aber dafür keine knospen äsen ... vielleicht eine neue taktik, um wildschadensgeplagte reviere doch noch los zu werden?

grüße
askolino
 
G

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Guest
Robert aus BY schrieb:
Die Waldbesitzer bei uns wollen durchaus Rehe sehen. Im Gegenteil, die beklagen sich, wenn sie nicht mehr so viel Rehwild am Waldrand sehen. (...)

Fazit: Bei uns wollen die Waldbauer Rehe sehen, wollen das der Jäger oft im Revier ist. Wollen das er im Winter füttert. Wollen das er nicht weit zum Revier hat.
Darum sind die Pachtpreise von 19-21eur /ha auf 13-14eur runter

Robert

Ist bei uns auch so....nur dass der Pachtschilling deutlich niedriger ist....unter 5 Öre
 

Rotmilan

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Robert aus BY schrieb:
Dieser Bereich dient mir als Einstand.
.
.

Darum sind die Pachtpreise von 19-21eur /ha auf 13-14eur runter

Robert
Bei diesen Preisen könnte ich mir auch kein festes Dach über dem Kopf mehr leisten. Aber Jagd erfordert Opfer. Mein Mitgefühl hast Du. 8)

Rotmilan
 
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Amadeus schrieb:
Förster: Da ist ja fast alles verbissen hier!

Grundeigentümer: Ja wenn sie doch nur noch mehr verbeissen würden, mit dem Mist kannst doch nichts anfangen.

Es ging um natürlichen Fichtenaufwuchs.

WH
Amadeus
Wenn es der Grundeigentümer ist, so what? Sind ja dann seine Fichten.

So Leuts, vielleicht sollten beide Fraktionen einmal die Kirche im Dorf lassen.
Mir sind die Amliebstenallestotschiesser genau so zuwieder wie diejenigen die den Wald mit einem Rehwild - Mastbetrieb verwechseln.
Es gibt immer (auser in teutschland) einen gesunden Mittelweg.

Wenn es das Biotop zulässt und die Verbissbelastung nicht zu hoch, also eine Verjüngung aller Arten ohne Zaunschutz möglich ist, waum soll man sich dann nicht an einem ordentlichen Rehwildbestand erfreuen?
In Revieren wo dies nicht der Fall ist muss man eben etwas mehr hinlangen.
Wo ist also das Problem?
 

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