Original Frevert

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Liebe Waidgenossen, hat jemand von Euch einen Frevert in Originalausgabe und kann mir daraus eine Seite kopieren? Das verstößt nicht gegen das Urheberrecht. Ich habe leider nur eine Ausgabe in aktuellisierter Fassung. Wenn vorhanden, bitte pn. Danke.
 
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Er wollte eine Seite kopiert haben - von Stolz war keine Rede!
Frevert lebte in seiner Zeit mit allen damals geltenden Einflüssen. Es ist irgendwie arrogant, sich darüber zu stellen, in einer Zeit, wo die Uhren anders ticken ( natürlich nicht bei Aluhüten - die sind immer in gefahr, aber nie wirklich im Schaden).
Die jagdlichen Verdienste Freverts kann man kaum in Frage stellen.
 
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Nun das weiss ich
Er wollte eine Seite kopiert haben - von Stolz war keine Rede!
Frevert lebte in seiner Zeit mit allen damals geltenden Einflüssen. Es ist irgendwie arrogant, sich darüber zu stellen, in einer Zeit, wo die Uhren anders ticken ( natürlich nicht bei Aluhüten - die sind immer in gefahr, aber nie wirklich im Schaden).
Die jagdlichen Verdienste Freverts kann man kaum in Frage stellen.
Danke, dem ist nichts hinzuzufügen.
 
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Auf Walter muss keiner Stolz sein....


Ich ehre nur Jäger, die mir gegenüber stehen.....
Mein Gott, nur weil sein Leben auch Schattenseiten hatte, ihn deshalb nichtmal mehr erwähnen dürfen? Der TS hat eine einfache Frage gestellt und was kommt ist die sofortige moralische Überlegenheit deinerseits.
 
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Hier fehlt so einiges, die Seite zum Beispiel. Oder sollte es die dunkle Seite sein?

Welche Seite also?


rechy
 
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Hi,

Frevert war ein klarer früher (NSDAP ab 33, SA Mitglied ruckzuck). Nationalsozialist, war als Trinker und „Herrenmensch“ ein klar missbräuchlich vieljageder und
- fütternderFörster, der vor keiner Untat gegen Menschen zurückschreckte, die sein Freund Hermann Göring anregte / befahl. Wieviel „feige Juden“ er erschossen hat, die „sich feige im Wald versteckten“, weiß keiner. Er meinte: ne Menge.
Die Kriegsverbrechen der SA-Truppe in Bialowiza mit eben Walter Frevert an der Spitze, dem Ulrich Scherping und auch dem Nüsslein dabei, waren heftig ( 900 Erschossene allein bei der Räumung der Dörfer, bevor diese- der reinen Jagerei im Wege- niedergebrannt wurden). Und die Polen wollten ihn viele Jahre nach dem Krieg ja grade gern vor Gericht stellen…als ihm dann der tödliche Jagdunfall die ersuchte Auslieferung ersparte.

Dass einem solchen Jäger, der ganz wesentlich den Kern des Nazionalsozialismus - nämlich SCHAUDER UND IDYLLE - den jagdlichen Ritualien zu verpassen verstand, heut noch, ohne angebrachtes Querlesen in diesem Sinne, seine herrischen „Brauchtumsregeln“ abgekauft werden, dass Scherpings ungebrochene Haltung der Überlegenheit deutscher Jagd (mit der folgenden Heranhege irrwitziger Wilddichten) mit DJV-Leitung nach dem Kriege belohnt, dass Nüssleins „Krüppel -weg damit!“ noch zu meiner Jägerprüfungszeit im Lehrmaterial unter nem Gablerfoto stand…dass dies alles völlig unkritisch weiterleben durfte bis heute in Jägerkreisen, das finde ich schon extrem bemerkenswert.
Und habe das schon als weiterlebendes „tiefgekühltes faschistisches Weltbild“ in der Jägerschaft hier verunglimpft.

Schauder und Idylle - wenn ich Fackeln sehe, wenn ich die Hörner höre, wenn jede noch so fürchterlich pfuschende tierquälerische Gestalt sich den Hut mit rechts vom leeren Schädel reißt und sich vor‘s Herz presst vor zerschossenem Wild ( scheissegal: alles aus der Kühlung gezerrt) im Dreck…da distanziere ich mich innerlich massiv.
Ich mag mich nicht in der Nachfolge des Befehlshabers der „Endlösung“, nicht im Vorhof von Karinhall sehen, weil hier wieder exakt nach Freverts Grundanweisungen alles schön idyllisch arrangiert ist und nun männlich-markig im Hörnerklangschauder zum Halaliclimax geführt wird.. Und ich erbreche, wenn ein Rehbock als „Krüppel“ bezeichnet wird und wie in ner „heiligen“ T4-Aktion als unnötiger Esser weggeputzt werden muss, während der erlegte Sechser mit völlig willkürlicher biologistischer Argumentation als „zu jung“ deklariert wird.

Und ich hab Bläsern schon den Einsatz am Ende meiner Jagd klar verboten, während nämlich zeitgleich die Nachsuche nach einem Kitz lief, das röchelnd mit Kehlschuss bei einem der Jagdgäste vorbeigekommen war und wo sich keiner als Verursacher gemeldet hatte.

ANSTAND ! STATT Schauder- und Idyllverbreitung, gutes Handwerk statt ritualisiertes „HERZLICHES KRRÄFFTIGES WAIDMANNSHEIL!“- Gebell und die ganze dämliche Händedrückerei bei der Siegerehrung,
Betroffenheit über den angeschweißten Fuchs, der „nicht nachsuchbar“ in mannshohen Brombeerdschungel eingeschlieft ist und über die eben doch oft fehlplatzierten „seitlichen Stanzungen“ an bemitleidenswertem Wild auf der Strecke, dessen Hetze und finalen Fangschuss man akustisch im Jagdgeschehen mitgekriegt hatte. Und nein, wir waschen uns nicht sauber im rührselig bis ertüchtigenden Gebläse der Hörner. Und vergessen nicht im Idyll der Weidgenossenschaft in ihrem finalen fröhlichen Glühen, dass dies ein harter Tag für all die angejagten Tiere, teils „nur angekratzt!“ jetzt rumliegenden Stücke und auch die teils jetzt völlig erschöpften Hunde war und dass wir uns JETZT verdammt um so gute Kontrollsuchen, um Hunderehydrierung und -wärmung, um Topversorgung des erlegten Wildes zu kümmern haben als alleinige Priorität. Schon die Viertelstunde „Beschwörung der Ahnen“ ist eben genau zu diesem Zeitpunkt nicht nur einfach hinderlich, sondern letztlich degoutant.
Mir ist es auch völlig schnurzegal, ob die Rehe mit Haupt nach oben, nach unten oder ohne Haupt und Träger nach der Jagd am Wildgalgen hängen - aber „butterflied“ mit dem geöffneten Schloß tief im Dreck habe ich sehr viel Zweifel an „kundigen Jägern“ um mich rum, alle um den Keiler drapierten Fichtenzweiglein, Fackeln und Hörnerklang egal. Es gab diese starren Rituale nicht in dieser Form vor Frevert und dem ganz üblen Jägersmann Göring - die brachten Schauder und Idylle zum herzerweichenden Höhepunkt - und viele Menschen um.
Feck Frevert!

Gruß ,

„Hergerstolz“
 
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12 Mai 2002
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So ist/war das also? Habe ich noch nie so gelesen/gehört.
Woher stammen denn diese Versionen? Bist Du der Einzige der den "Mut" hat, das so nach 70 Jahren aufzugecken? Ich bin ein alter Mann von 83 Jahren und wundere mich!
 

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