- Registriert
- 25 Okt 2007
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- 2.199
Hallo liebe Forumsgemeinde,
wir könnten hier unten ein wenig Hilfe von Euch gebrauchen. Es geht um ein Verbot der Helikopterjagd. Hierzu erst mal ein paar Hintergrundinformationen:
Bei uns in Neuseeland wird Wild bereits seit ca 1960er Jahre vom Helikopter aus bejagt. Zunächst ging es dabei um das Abschöpfen des ausser Kontrolle geratenen Rotwildbestands. Nachdem die Rotwildzahlen unter Kontrolle gebracht wurden ging es dann darum Rotwild mit Netzen für die neu entstehenden Rotwildfarmen zu fangen - die entsprechende Lizenz für dieses Vorgehen nennt sich WARO (wild animal recovery operation). Die Bestandskontrolle geriet in den Hintergrund und beschränkt sich im Moment auf einige wenige tausend Stücke pro Jahr. So weit so gut, und gegen die Helikopter als Bestandskontrolle hat auch kaum jemand etwas - sie werden als kleineres Übel angesehen.
Zusätzlich dazu hat sich in den letzten 10-15 Jahren eine sehr zweifelhaft Art der Jagd herausgebildet. Hierbei mieten sich Jagdtouristen (meistens reiche Amerikaner - man muss es hier einfach sagen!) einen Helikopter und begeben sich mit diesem auf Gams- und Tharjagd. Die Tiere werden entweder direkt vom Helikopter aus geschossen, oder der Schütze wird in unmittelbarer Nähe abgesetzt und steigt quasi nur zum Schuss kurz aus. Die legale Basis für diese Jagden ist äusserst umstritten - die Operateure nutzen ihre WARO Lizenzen hierzu, obwohl diese Lizenzenklar feststellen dass zahlende Passagiere während einer WARO nicht an Bord sein dürfen. Das Department of Conservation kümmert dies nicht besonders.
In der Folge häufen sich die Beschwerden neuseeländischer Jäger, die sich - wohl zu Recht - von den Helikopter Cowboys gestört fühlen. Zum Vergleich: Ein neuseeländischer Jäger wandert 1-2 Tage und klettert an die 2000 Höhenmeter bevor er überhaupt einen Thar zu Gesicht kriegt. Und schwupps, just bevor er zum Schuss kommt fliegt ein Helikopter durchs Tal und befeuert alles was vors Rohr kommt - da ist an Jagd natürlich nicht mehr zu denken. Da ein Helikopter ein großes Gebiet innerhalb kürzester Zeit nach den Trophäen für seine Klienten absuchen muss sind dementsprechend viele Fußjäger von einer einzigen solchen Aktion betroffen. Ich kenne mehrere Jäger denen das genau so passiert ist!
Insgesamt kann man sagen dass von solchen Cowboy-Jagden nur eine handvoll Leute - Helikopterpiloten und Outfitter - profitieren, dann aber natürlich nicht zu knapp. Gleichzeitig wird lokalen Jägern ihr Naturerlebnis vermiest und die besten Trophäen der Herde weggeschossen. Als Folge davon nimmt die Jagdbegeisterung für Tahre und Gamsen natürlich ab; da die Helikopteroperateure aber keine weiblichen Stücke erlegen (bringt ihnen kein Geld) wächst die Herde bei zurückgehendem Trophäenwert und richtet weitere Schäden an der Flora an. Lokalen Guides, die herkömmliche Jagden zu Fuss anbieten, wird das Wasser abgegraben; unter anderem musste ein Guide schon die Jagd auf Whitetails komplett einstellen da die Heli-Cowboys sämtliches Trophäenmaterial aus der Herde rausgeschossen haben.
Wie oben erwähnt waren diese Cowboy Jagden bisher nicht legalisiert sondern nur vom DoC geduldet. Jetzt aber liegt ein offizieller Antrag beim Department of Conservation vor, der diese Jagden offiziell absegnen soll - falls er durchkommt wären den Cowboys also alle Toren geöffnet.
Es gibt eine Petition die sich gegen die Öffnung der Helikopterjagd für Jagdtouristen richtet. Im Gegensatz zu Deutschland haben diese Petitionen hier durchaus Stimmengewicht - und wenn sie Unterschriften von potentiellen "Jagdklienten" aus Europa enthalten ist dies durchaus ein Vorteil!
Die Petition selbst ist hier zu finden:
Online Petition
Als weitere Quelle für Hintergrundinformationen ist ein Entwurf von "ethical-freeranger" als Lektüre empfehlenswert:
Ethical-Freeranger's Entwurf
Wäre nett wenn sich der eine oder andere an der Petition beteiligen würde - es dauert weniger als 2 Minuten. Wir sind zwar hier in Neuseeland in dem zweifelhaften Ruf dass wir nicht "weidgerecht" jagen - aber es wäre nett wenn man etwas Hilfe von aussen kriegt um wenigstens den schlimmsten Auswüchsen unethischer Jagd den Riegel vorzuschieben.
wir könnten hier unten ein wenig Hilfe von Euch gebrauchen. Es geht um ein Verbot der Helikopterjagd. Hierzu erst mal ein paar Hintergrundinformationen:
Bei uns in Neuseeland wird Wild bereits seit ca 1960er Jahre vom Helikopter aus bejagt. Zunächst ging es dabei um das Abschöpfen des ausser Kontrolle geratenen Rotwildbestands. Nachdem die Rotwildzahlen unter Kontrolle gebracht wurden ging es dann darum Rotwild mit Netzen für die neu entstehenden Rotwildfarmen zu fangen - die entsprechende Lizenz für dieses Vorgehen nennt sich WARO (wild animal recovery operation). Die Bestandskontrolle geriet in den Hintergrund und beschränkt sich im Moment auf einige wenige tausend Stücke pro Jahr. So weit so gut, und gegen die Helikopter als Bestandskontrolle hat auch kaum jemand etwas - sie werden als kleineres Übel angesehen.
Zusätzlich dazu hat sich in den letzten 10-15 Jahren eine sehr zweifelhaft Art der Jagd herausgebildet. Hierbei mieten sich Jagdtouristen (meistens reiche Amerikaner - man muss es hier einfach sagen!) einen Helikopter und begeben sich mit diesem auf Gams- und Tharjagd. Die Tiere werden entweder direkt vom Helikopter aus geschossen, oder der Schütze wird in unmittelbarer Nähe abgesetzt und steigt quasi nur zum Schuss kurz aus. Die legale Basis für diese Jagden ist äusserst umstritten - die Operateure nutzen ihre WARO Lizenzen hierzu, obwohl diese Lizenzenklar feststellen dass zahlende Passagiere während einer WARO nicht an Bord sein dürfen. Das Department of Conservation kümmert dies nicht besonders.
In der Folge häufen sich die Beschwerden neuseeländischer Jäger, die sich - wohl zu Recht - von den Helikopter Cowboys gestört fühlen. Zum Vergleich: Ein neuseeländischer Jäger wandert 1-2 Tage und klettert an die 2000 Höhenmeter bevor er überhaupt einen Thar zu Gesicht kriegt. Und schwupps, just bevor er zum Schuss kommt fliegt ein Helikopter durchs Tal und befeuert alles was vors Rohr kommt - da ist an Jagd natürlich nicht mehr zu denken. Da ein Helikopter ein großes Gebiet innerhalb kürzester Zeit nach den Trophäen für seine Klienten absuchen muss sind dementsprechend viele Fußjäger von einer einzigen solchen Aktion betroffen. Ich kenne mehrere Jäger denen das genau so passiert ist!
Insgesamt kann man sagen dass von solchen Cowboy-Jagden nur eine handvoll Leute - Helikopterpiloten und Outfitter - profitieren, dann aber natürlich nicht zu knapp. Gleichzeitig wird lokalen Jägern ihr Naturerlebnis vermiest und die besten Trophäen der Herde weggeschossen. Als Folge davon nimmt die Jagdbegeisterung für Tahre und Gamsen natürlich ab; da die Helikopteroperateure aber keine weiblichen Stücke erlegen (bringt ihnen kein Geld) wächst die Herde bei zurückgehendem Trophäenwert und richtet weitere Schäden an der Flora an. Lokalen Guides, die herkömmliche Jagden zu Fuss anbieten, wird das Wasser abgegraben; unter anderem musste ein Guide schon die Jagd auf Whitetails komplett einstellen da die Heli-Cowboys sämtliches Trophäenmaterial aus der Herde rausgeschossen haben.
Wie oben erwähnt waren diese Cowboy Jagden bisher nicht legalisiert sondern nur vom DoC geduldet. Jetzt aber liegt ein offizieller Antrag beim Department of Conservation vor, der diese Jagden offiziell absegnen soll - falls er durchkommt wären den Cowboys also alle Toren geöffnet.
Es gibt eine Petition die sich gegen die Öffnung der Helikopterjagd für Jagdtouristen richtet. Im Gegensatz zu Deutschland haben diese Petitionen hier durchaus Stimmengewicht - und wenn sie Unterschriften von potentiellen "Jagdklienten" aus Europa enthalten ist dies durchaus ein Vorteil!
Die Petition selbst ist hier zu finden:
Online Petition
Als weitere Quelle für Hintergrundinformationen ist ein Entwurf von "ethical-freeranger" als Lektüre empfehlenswert:
Ethical-Freeranger's Entwurf
Wäre nett wenn sich der eine oder andere an der Petition beteiligen würde - es dauert weniger als 2 Minuten. Wir sind zwar hier in Neuseeland in dem zweifelhaften Ruf dass wir nicht "weidgerecht" jagen - aber es wäre nett wenn man etwas Hilfe von aussen kriegt um wenigstens den schlimmsten Auswüchsen unethischer Jagd den Riegel vorzuschieben.