Ohrenmarken beim Rehwild

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Mich würde mal interessieren, wer von Euch Kitze mit Ohrenmarken kennzeichnet, wenn er sie findet.
Wenn ja, welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Kann man wirklich Erkenntnisse über das Verhalten im eigenen Revier bekommen? (Speziell in kleineren Revieren <300ha) Wie lange hält so eine Ohrenmarke?

Hintergrund ist, dass ich am WE einen ca. 3 Jährigen Bock mit Marke erlegt habe. War das erste markierte Reh, das ich gesehen habe. Auch bei meinen Jagdfreunden hat das ziemliche Verwunderung hervorgerufen.
(Uiii, das ist ja ein echter Steiff-Bock ;-))

Ich hab' schon gehört, dass es das gibt und hab auch bei Tante Wiki gelesen, dass es um 1900 mal ein großes Forschungsprojekt gab. Aber wer macht das heute noch?
 
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Moin,

in NRW wären solche Kennzeichen bei der UJB abzugeben (nur um sicher zu gehen, daß Du das für Deine Situation prüfst).


Landesjagdgesetz NRW schrieb:
§1a Ablieferungspflicht von Kennzeichen
Wer bei der Ausübung der Jagd oder des Jagdschutzes bei erlegtem, gefangenem oder verendetem Wild Kennzeichen vorfindet, ist verpflichtet, die Kennzeichen bei der unteren Jagdbehörde unter Angabe von Zeit und Ort des Fundes unverzüglich abzuliefern.

§55 Bußgeldvorschriften
(1) Ordnungswidrig handelt, wer
(...)
2. entgegen §1a bei der Ausübung der Jagd oder des Jagdschutzes bei erlegtem, gefangenem oder verendetem Wild vorgefundene Kennzeichen nicht rechtzeitig bei der unteren Jagdbehörde unter Angabe von Zeit und Ort des Fundes abliefert, (...)


Glück Auf,
Schnepfenschreck.
 
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Danke für den Hinweis. Ich glaube nicht, dass in BAY eine Abgabepflicht besteht und habe auf die Schnelle auch nichts im Internet gefunden.
 
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Ihr denkt schon wieder nur in Vorschriften.[emoji53]

Was Sinn macht: Den Abschuss bein Landesjagdverband melden und nachfragen, wo das Stück markiert wurde.
 
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Moin

Es bricht einem aber auch kein Zacken aus der Krone, wenn man sie abgeben würde, oder? Man kann sie ja auch hinschicken. Die benutzte Patrone war wahrscheinlich teurer als das erforderliche Porto[emoji6]

Ich hab mal eine verendete und markierte Möwe gefunden. Nun sind die wirklich nicht selten bei uns, trotzdem Nummer aufgeschrieben, Internetformular ausgefüllt und ne zeitlang später kam eine Mail mit Daten zu meiner Möwe. War an die zwanzig Jahre alt, hätte ich nicht gedacht.


Waidmannsheil

Meetschloot
 
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Die Anfrage an die KJS zu stellen halte ich für eine gute Idee und werde ich auch machen.
Ich habe aber das sehr bestimmte Gefühl, was passieren wird, wenn ich die Marke zur UJB schicke:
kurzes Achselzucken (keine Meldepflicht, also wird auch niemand sonst Ohrenmarken vom Reh dort abliefern) kurzes Kopfkratzen und dann Ablage gaaaaaanz weit hinten im Aktenschrank oder gleich in Ablage "P".:p

Wobei mich immer noch persönliche Erfahrungen von Euch zum Thema interessieren würden (siehe Eingangspost). Da scheint es aber nicht allzuviele zu geben...
 
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Ich markiere die kitze auch und die daten bekommt die wildforschungsstelle in bw, soviel ich weiß die einzigste in Deutschland.
In Bayern kenn ich ein Berufsjäger der das gleiche macht.
Abgeben muss man das Wild nicht aber es wäre klasse wenn du die nr. weitergeben würdest , an die wildforschungsstelle.
 
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Ich habe in der Vergangenheit schon mal Rehkitze, die ich vor der Grasmahd gefunden habe, mit Ohrmarken für Schafe versehen. Von etwa 5- 7 Kitzen hatte ich eine Rückmeldung durch Sichtung vom Nachbarjäger. Ein weiteres Kitz habe ich im Herbst von der Straße gekratzt, weil es eine Nachbarin mit dem Golf erwischt hat.

Ich vermute mal, dass viele Ohrmarken ausreißen. Das kennt man ja von Kühen, und die rennen nicht den ganzen Tag durch Gestrüpp.

Auch können die Plastikmarken, welche aus Vorder- und Hinterteil bestehen, an ihrem Verbindungssteg zerbrechen.

Wenn ich ein Reh mit Ohrmarke erlegen würde, würde ich zuerst die Nachbarjäger befragen. Die Kreisjägerschaft hat da weder einen Überblick noch sonnst was mit zu tun!
 
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Wie schon von einem Vorredner bemerkt, können die Erkenntnisse, die aus derartigen Markierungen gezogen werden können - sofern man den ehrlichen Finder, bzw. Erleger daran teilhaben lässt - sehr interessant sein. Ich kann mich erinnern, wie mir ein Jagdkamerad von einer Markierungsaktion von Feldhasen in unserer Gegend (Thüringer Schiefergebirge) berichtete. Einer davon wurde einige Zeit später in der Nähe von Bayreuth auf einer Treibjagd erlegt. Unglaublich.

Von daher würde ich allein schon aus Neugier möglichst schnell eine Anlaufstelle suchen.
Als Kormoranjäger bin ich sogar vertraglich dazu angehalten, beringte Vögel der Behörde zu übergeben.
 

Fex

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Ich weiss von einem Bock, der 5 Jahre nach seiner Markierung als Kitz nur 500m vom damaligen Ablageort entfernt erlegt wurde. Das beantwortet auch die Frage "wie alt schätzt..." :p
 

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