Moin Moin,
dürfte interessant sein, was rotfuchs2 dazu sagt.
Waldheil
Falkenterzel
moin, moin,
tja, was der wohl dazu sagt??
Vorab: es geht bei dieser Diskussion nur um KöderWBRF. Eine WBRF im Kunstbau sollte bei Nichtbetrieb offen sein, das Wipprohr ganz fest verkeilt sein, damit es sich keinen Millimeter bewegen kann. Dann ist die ganze Anlage ein ganz normaler Kunstbau, quasi ohne Falle.
Zur KöderWBRF:
Die Meinungen gehen ja von - bis, jeder hat so seine Erfahrungen oder glaubt sie zu haben. Ich habe anfangs auch vor diesem Problem bzw. vor dieser Fragestellung gestanden: Falle offen lassen, dann auf jeden Fall die Wippe ganz fest einklemmen oder Falle schließen, Schieber einfach unten lassen?
Die ersten zwei Jahre habe ich die Variante "Fallen offen lassen, Wipprohr fest verankern" praktiziert. Die Köder hatte ich zwar heraus genommen, aber es bleibt genug Schmier und Köderrest am Rohr hängen/kleben, wie auch immer. Auch mit einem Eimer Wasser ist es da nicht getan, weil das Zeug verdammt hart ist und nicht wirklich so zu entfernen ist, wie es eigentlich notwendig ist.
Von anfangs 57 Stück Haarraubwild ging es im zweiten Jahr runter auf 43 Stück und im dritten Jahr auf sogar nur 30 Stück.
Ich habe dann zwei entscheidende Dinge geändert:
erstens habe ich durch die Luderöffnung hindurch mit einem langen Bohrer, 26 mm im Durchmesser, rechts und links vom Luder je ein Loch durch das Rohr gebohrt, und zwar an der tiefsten Stelle des Rohres. Dadurch habe ich erreicht, dass austretende Flüssigkeit, Saft oder gar breiige Masse nicht mehr beidseitig durch das gesamte Wipprohr bis zu dessen Anfang bzw. Ende lief, sondern schon wenige Zentimeter neben dem Luder nach unten unter das Rohr versickerte. Dadurch blieb in Zukunft das Wipprohr zwischen Luder und Rohrende sauber. Das Raubwild hatte also keine Gelegenheit mehr, schon am Wipprohranfang die Witterung zu prüfen, es musste jetzt weiter in Richtung Rohrmitte, dahin, wo allein der schöne Duft produziert wurde.
Auch darf man auf keinen Fall das Luder beim Herausschieben des Raubwildes durch die halbe Anlage schieben, denn dann werden die anderen Rohr ja auch völlig unnötig verschmutzt. Ich schiebe den Schieber immer bis zur Köderöffnung, nehme dann den kompletten Köder heraus und schiebe dann erst weiter. Wenn alles abgearbeitet ist, kommt das Luder wieder an seinen alten Platz. So bleiben alle Rohre sehr sauber.
Mit der Zeit wurde das Wipprohr zwischen Löcher und Rohranfang von selbst immer sauberer. Das besorgten nämlich in den Sommermonaten, wenn die Falle geschlossen war, jede Menge kleine Tierchen, Insekten, Würmer, Ameisen und was weiß ich alles. Wenn ich dann im September zu den Fallen kam, waren die Luderreste total trocken und spröde und ließen sich, wenn noch vorhanden, ganz leicht vom Rohr entfernen.
Und dann komme ich schon zu der zweiten entscheidenden Änderung, die ich vorgenommen habe:
meine KöderWBRF bleiben nach dem Entschärfen geschlossen, die Schieber bleiben unten. In die drei Fangrohre kommt außer den erwähnten kleinen tierischen Helfern nichts mehr hinein. Etwaiges Raubwild gelangt nur noch bis zum Schieber, stellt fest: heute geschlossen!!! und zieht weiter. Etwaige Gerüche aus dem Wipprohr verschwinden im Laufe der Zeit vollständig und locken auch kaum noch Raubwild an. Anfang September stelle ich alle KöderWBRF wieder scharf, versehen mit stark riechendem Köder (Rehwildaufbruch) und es geht wieder los.
Und diese beiden kleinen Änderungen haben sich grandios im Fangerfolg niedergeschlagen:
Im vierten Jahr schon wieder 37 Stück Haarraubwild, im fünften Jahr eine große Steigerung auf 49 Stück und, ja, in diesem Jahr sagenhafte 67 Stück Haarraubwild, davon 22 Füchse, 31 Waschbären, 18 Marder.
Fazit: meine KöderWBRF bleiben geschlossen, wenn sie nicht scharf stehen.
@Jfgpm: „ ……dass sich das Raubwild schon mal den Platz merkt“
Den Platz merkt sich das Raubwild genauso gut mit geschlossenen Schiebern, keine Angst.
@ Knallfrosch: „regelmässig beködern“
Genau das ist das Beste, was du machen kannst, um deine Fangerfolge erheblich zu minimieren. Lass es. Ein Köder darf nur mittig im Wipprohr liegen und auch nur dann, wenn die Falle scharf gestellt ist. Ansonsten herrscht in, an und um der Falle kompletter Nahrungsentzug. Kein Stück Raubwild darf eine zweite Chance haben, die Falle zweimal zu betreten. Diese Falle fängt nicht, weil das Raubwild Hunger hat. Diese Falle fängt aus reiner Neugierde. Und neugierig darf jedes Stück nur einmal in seinem Leben sein, mehr nicht. Beim zweiten und dritten Besuch dieser Anlage kennt das Raubwild den Geruch ja schon, warum sollte es noch einmal in die Falle gehen. Es hat keine Veranlassung dazu!!!!!!!!!! Und zieht weiter.
@ Kuder:
„Die WBRF ist das aber nicht und die würde ich komplett abschotten. Ich habe letztes Jahr den Fehler gemacht, dass nicht zu tun und entsprechend heuer einiges Raubwild gehabt, dass sie komplett ignoriert hat.“
Das hast du sehr schön erkannt!!!!!
@Tüftler:
„Ich glaube nicht, dass Füchse in einem gut gehegten Niederwildrevier (Offenland) mehrmals hinter einander eine Falle aufsuchen. Da gibt es, so glaube ich, nur die berühmte eine Chance.“
Genauso sieht es aus. Mensch, Tüftler, du bist nicht nur ein guter TÜFTLER, sondern auch ein sehr guter FALLENSTELLR, wenn du weißt, was ich meine!!!!!!!!!
@Wautzebautz
„Ich lasse meine Fallen auch immer offen.
Das Raubwild darf sie gar nicht anders kennenlernen.“
Probiere es doch einfach mal anders herum. Probieren geht über studieren! Die Antwort vom Tüftler darauf passt schon sehr gut.
@Wautzebautz:
„Bei manchem Stück Raubwild funktioniert das mit Neugierde auch nicht, sondern man muss über den Gewöhnungseffekt gehen, d.h. vor der Falle anködern und langsam in die Falle verlagern.“
Die Neugierte funktioniert bei allem Raubwild, bei den meisten geht es sehr schnell, andere brauchen da schon mal etwas länger. 10 x schaut der Fuchs vorbei und geht nicht rein, beim 11 x sitzt er drin, garantiert.
Anködern macht man nur bei Fallen, wo zwingend eine Köderaufnahme erforderlich ist, um die Falle auszulösen. Bei der WBRF ist das aber nicht der Fall. Da ist Anködern hoch kontraproduktiv. Wenn es so wäre, wie du schreibst, müssten ja z. B. die BRF mit dem Faden genauso gut fangen. Tun sie aber nicht im Entferntesten. Ich habe nicht umsonst alle meine Faden-Fallen aus dem Revier entfernt. Weil genau dieses Problem bestand. Die WBRF haben mir erst gezeigt, wie grottenschlecht Fallen sind, deren Auslösung eine Köderaufnahme voraussetzt.
Ich hoffe, ihr verzeiht mir die Länge meines Statements. Aber ich möchte eben, dass alle ganz erfolgreich fangen und sich nicht durch dumme, vermeidbare Fehler selbst um den Erfolg bringen.
VG rotfuchs2