Öffenlichkeitsarbeit mit Kindern

Registriert
8 Jan 2005
Beiträge
247
Hallo zusammen!

Die Gemeinde in der unser Revier liegt führt schon seit etlichen Jahren eine Kinder- und Jungendferienfreizeit durch. Dabei können Eltern aus der Gemeinde ihre Kinder für einen Pauschalbetrag anmelden und diese werden dann von ortsansässigen Vereinen eine Woche lang durch die jeweiligen Tätigkeiten geführt bzw. es werden Sehenswürdigkeiten etc. in der näheren Umgebung besichtigt.

Auf Anfrage der Leiterin dieser Ferienfreizeit haben wir als Jäger nun auch einen kompletten Tag inklusive Mittagspause zur Verfügung, den wir frei gestalten können. Die voraussichtlich 50 Kinder sind zwischen 8 und 12 Jahren alt.

Hat jemand von euch schon Erfahrungen auf dem Gebiet gesammelt bzw. was habt ihr bisher mit Jugendgruppen erlebt?

Was kommt gerade in dieser Altersgruppe gut an?

Es sollte auf der einen Seite interessant und abwechslungsreich sein, natürlich aber auch etwas mit der Natur und Jagd zu tun haben.

Bisherige Ideen sehen wie folgt aus: Hundvorführung, Spiele aus "Lernort Natur", Tierspurenlegen in Ton, Hochsitzbegang, Vorstellung der wichtigsten heimischen Wildtiere...

Hoffe auf eure Beiträge und Anregungen! Wäre sehr nett, wenn hier der ein oder andere seine gemachten Erfahrungen preisgeben würde!

Gruß

Christoph
 
Registriert
7 Jul 2003
Beiträge
5.210
ich mache das zwar eher mit Kindergartenkindern, aber Anfassen ist immer gut - begreifen im Wortsinne:
Rehgehörne, Abwurfstangen, Keilerwaffen (auch, oder gerade nicht aufgesetzt), Schwarten, Bälge, Decken, Federn, getrocknete Schwingen (mal spüren wieviel Kraft ein Vogel beim Fliegen aufbringt), Spechthölen, Nester, Eier, Eichhörnchenkobel (aus gefällten Bäumen lässt sich einiges bergen)
nach Möglichkeit auch Präparate

und bereitet euch selbst sehr gut vor, die Lütten stellen Fragen auf die Erwachsene nie kommen würden :wink:
 
Registriert
18 Sep 2007
Beiträge
574
Hochsitzbauen mit den Kindern, kommt nach meiner Erfahrung gut an. Teile vorbereiten und zusammennageln lassen.
 
Registriert
25 Mai 2008
Beiträge
162
Achte auf einen passenden Betreuerschlüssel von etwa 5:1 bei den Kurzen.
Die sind unterwegs wie ein Sack Flöhe.
In dieser Altersgruppe musst Du versuchen spielerisch etwas vermitteln zu wollen und bringe sie zum Staunen. Alles Tote ist langweilig. Keine Gehörne,
Stopfpräparate, sondern der Falkner mit seinem Steinadler, der Frettierer mit hoffentlich handzahmen Frettchen. Hunde,Hunde,Hunde und Stockbrot am Lagerfeuer.

50 Kinder dieser Altersgruppe sind aber zu viele um überhaupt etwas sinnvolles machen zu können. Nimm Gehörschutz mit :wink:

Eine sehr gute Ideensammlung für alle Altersklassen bietet das Buch "Querweltein"....

http://www.globetrotter.de/de/shop/deta ... 8009&GTID=
 
Registriert
7 Jul 2003
Beiträge
5.210
GESELL schrieb:
...und bringe sie zum Staunen. Alles Tote ist langweilig. Keine Gehörne,
Stopfpräparate, sondern der Falkner mit seinem Steinadler, der Frettierer mit hoffentlich handzahmen Frettchen. Hunde,Hunde,Hunde und Stockbrot am Lagerfeuer.

....

man kann auch toten Dingen Leben einhauchen :wink:
der Rest der Tipps ist sehr gut, sofern die Möglichkeiten vorhanden sind
 
Registriert
8 Jan 2005
Beiträge
247
Erstmal ein Dank für die Antworten und Tipps!

Die voraussichtlich 50 Kinder werden an dem Tag in fünf Einzelgruppen mit jeweils einem Betreuer der Gemeinde (ich nehme an, hier wird es sich auch um junge Leute wie Stundenten etc. handeln) unterteilt.

Werde vielleicht auch mal einen bekannten Falkner fragen, ob er die Möglichkeit hat mit seinem Vogel etwas zu machen.

Was haltet ihr von folgendem: Die Gruppen nach und nach über den Tag verteilt auf eine niedrige Kanzel steigen lassen und dann mit dem Fernglas die Umgebung abglasen. Welche Gruppe die meisten versteckten Präparate oder Hinweise entdeckt und bestimmen kann, wird Tagessieger mit ?Preis? (wenn ja, was könnte man da nehmen?)
 
Registriert
25 Mai 2008
Beiträge
162
Seibert schrieb:
Erstmal ein Dank für die Antworten und Tipps!

Die voraussichtlich 50 Kinder werden an dem Tag in fünf Einzelgruppen mit jeweils einem Betreuer der Gemeinde (ich nehme an, hier wird es sich auch um junge Leute wie Stundenten etc. handeln) unterteilt.

Werde vielleicht auch mal einen bekannten Falkner fragen, ob er die Möglichkeit hat mit seinem Vogel etwas zu machen.

Was haltet ihr von folgendem: Die Gruppen nach und nach über den Tag verteilt auf eine niedrige Kanzel steigen lassen und dann mit dem Fernglas die Umgebung abglasen. Welche Gruppe die meisten versteckten Präparate oder Hinweise entdeckt und bestimmen kann, wird Tagessieger mit ?Preis? (wenn ja, was könnte man da nehmen?)

Zu aufwändig ! Auch wenn ihr keine Delegation von 50 Kindern aus einem sozialen Brennpunkt beschäftigen müsst, könnt ihr das nicht leisten.

Setzt eure pädagogische Zielsetzung anders an. Die Kinder kommen mit einer festen Meinung über Jäger zu euch: "Jäger machen nur Tiere tot"
Bietet ihnen ein pädagogisches Kontrastprogramm dazu an. Der Jäger steht
für Leben, Umweltschutz und Artenvielfalt. Auch wenn das momentan gelogen ist, können sie erst in rund 10 Jahren überprüfen ob es stimmt oder nicht. Zu diesem Zeitpunkt wäre auch vielleicht die Jägerschaft so weit und eure Arbeit fände einen Zirkelschluss.

Es geht um einen Tag. Es ist ja toll das ihr da so engagiert rangeht, aber führt ihnen lebende Tiere vor und erzählt ihnen sagenumwobene Geschichten dazu. Es gibt auch etwas zu essen was nur Jäger essen, und das wird von den Kurzen selbst vorbereitet. Die Zeit fliegt einfach nur so dahin. Nix kompliziertes angehen. Es ist ja keine Jugendfreizeit über 14 Tage.
 
Registriert
31 Okt 2007
Beiträge
3.141
Meine Idee:

Wirklich kleine Gruppen machen.
Dann Hunde dabei haben. Wenn noch ein Falkner oder jemand mit seinem Frettchen vorbeikommen kann, wäre das natürlich auch super. ABER die Kinder sollen ja auch was von dem Tag haben und nicht nur zahme Tiere streicheln.
Dann die Kinder einen kleinen Parcour ablaufen lassen (in Kleingruppen!). Dort am Rande Stangen, Eierschalen, Vogelnester und Tierpräparate verstecken - natürlich da, wo es auch lebend zu finden wäre. :wink:
Dann die Kinder hinterher fragen, was sie gesehen haben und ihnen was dazu erklären.
Dazu vielleicht ein kleiens Rahmenprogramm und schon wird die Sache rund.

Auf dem Hochsitz haben die keine Ruhe und entdecken gar nichts. Wenn Kinder eines überhaupt nicht können, dann ruhig sein und stillsitzen - schon gar nicht in der Gruppe. :wink:
 
Registriert
26 Jun 2006
Beiträge
1.931
3-4 Jagdhornbläser kommen auch immer gut an.

WH und viel Erfolg

T.
 
Registriert
8 Jan 2005
Beiträge
247
Jagdhornbläser sind schon organisiert. Alles weitere bedarf noch einer genaueren Planung. Die Idee mit dem Frettchen ist auch nicht schlecht. Es ist halt wie schon erwähnt sehr schwierig das Interessante/Spannende mit der eigentlichen Thematik so zu verbinden, dass auch gleichzeitig bei den Kindern was "hängen bleibt".
 
Registriert
25 Mai 2008
Beiträge
162
Seibert schrieb:
Jagdhornbläser sind schon organisiert. Alles weitere bedarf noch einer genaueren Planung. Die Idee mit dem Frettchen ist auch nicht schlecht. Es ist halt wie schon erwähnt sehr schwierig das Interessante/Spannende mit der eigentlichen Thematik so zu verbinden, dass auch gleichzeitig bei den Kindern was "hängen bleibt".

Das ist auch nicht so einfach. Zu viele Kinder und zu wenig Zeit. Kinder sind heutzutage der Reizüberflutung und dem Konsumzwang ausgeliefert. Bei denen einen "Bringer" zu landen ist nicht einfach.
Kinder leiden auch sehr häufig unter Bewegungsmangel. Wenn die mal vor die Tür dürfen, dann rotieren sie gleich. Die Idee mit den Bewegungsspielen ist deshalb nicht schlecht.

Bei der Tiervorführung fehlt neben Hunden,Frettchen und Adler noch die Fährtensau am Riemen - Hunde vorher ins Auto bringen :wink:
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
21
Zurzeit aktive Gäste
88
Besucher gesamt
109
Oben