In dem Faden reden ganz viele von Jagden und Hochwild in der Theorie. Die meisten hier haben doch noch nie auf einen starken Hirsch gejagt. Weder mit 308 noch mit 9,3x64. Aber maßen sich eine Meinung an. Und wollen ihre heimische ÖJV 308 verteidigen. Die kein erfahrener Hirschjäger als erste Wahl nehmen würde. Bringt nix. But I guess this is Internet.
Edit: ganz sicher ist die Mädchenpatrone nicht die Wahl in den USA. Für die Jagd. Reine Verkaufszahlen sagen gar nichts aus. Die Favoriten der Amis sind 30-06,270, 7mm RM und 300 WM.
So sieht das aus. Für viele ist der beidseitige Kronenhirsch im Reifealter von 2 Jahren von der letzten Forstdrückjagd der Lebenshirsch.... Oder der Lattenspießer. Immer schön mit der Begründung und Gewissensberuhigung "war ja frei". Und die Auslandsjagd wird so lange verteufelt, bis ich sie mir selber finanziell leisten kann.
Natürlich kann man mit .308 einen starken Hirsch schießen, keine Frage. Beim Kammerschuss sind Kaliber und Geschoss weitgehend egal. Man muss aber erstmal in die Kammer kommen. Und das kann schwierig sein, wenn der Hirsch doch etwas schräg steht und dann noch die Kugel zu weit hinten landet. Wenn halt etwas anders läuft als geplant. Auch ich habe zwei von meinen starken Hirschen "untermotorisiert" geschossen und es ging gut. Einen mit 6,5x57R, 7g KS und einen (meinen Stärksten von knapp 300kg aufgebrochen) mit 7x57R, 11,2g TM von S&B. Gehen tut das. Und an beiden Tagen hätte ich mir trotzdem ein stärkeres Kaliber gewünscht. Dem dicken Rumänen habe ich nämlich nach schnellem Heranlaufen noch fix die Brenneke aus dem linken Lauf auf den dicken Träger setzen müssen, ohne die "Hörnchen" von über 10kg zu zerdeppern. Mit denen schlug er nämlich etwas um sich. Ich war damals in Rumänien leider auf diesen Drilling angewiesen, was Anderes hatte ich nicht.
Die weitaus meiste Zahl meiner Hirsche, und dazu zähle ich jetzt kein junges Geraffel, fiel mit 8x68 oder 9,3x64. Reserven entscheiden im Ernstfall über Erfolg oder Misserfolg. Und auch ich habe noch Hirschfieber, auch mir kann es daher passieren, dass der Einschuss auf der Leber landet etc. Vom Stock aus... nach dem Angehen über Stock und Stein..., wenn er endlich in die Lücke zieht. Und dann ist das dicke Kaliber immer von Vorteil. Wenn man es denn handhaben kann, und das sollte man als Jäger können.
Und abschließend mein Tip an der Starter dieses Fadens: üben und nochmals üben und nicht wegen eines einzigen Hirsches ein Gewehr kaufen, mit dem man nicht vertraut ist und das man hinterher nicht braucht. Nimm´ Deine .308 und schieße nur dann, wenn Du sicher bist, ganz sicher, dass die Murmel in der Kammer landet! Und Hirschfieber wünsche ich Dir, so richtiges! Und Waidmannsheil natürlich.