Nimrod, Thieme und Schlegelmilch Drilling

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Hallo meine Name ist Oliver Heuer, ich lese hier schon einige Zeit mit, ich habe mich jetzt erst angemeldet, weil ich euch meinen Neuerwerb nicht vorenthalten möchte. Mir ist ein Drilling der Firma Nimrod, Thieme und Schlegelmilch in die Hände gefallen, auf den ich jetzt gut aufpassen werde. Nimrod Nasenverschluß, Seiten Schlosse.
Sehr hochwertige Gravuren. Auf dem Laufbündel steht noch Wilhelm H. Triebel/ Suhl.
Das Kaliber ist 8x57 RS und 16/70, Beschossen wurde die Waffe 8/42 wobei Sie viel früher Hergestellt worden sein muss.
Der Drilling hat auch ein Monogramm hB= Heinrich Bruns, wobei unklar ist, ob es hier ein Wehrmachtsangehöriger ist, Kommandant in der Wehrmacht?
Hier ein paar Fotos der Waffe. Über weitere Informationen würde ich mich sehr freuen.
 

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Schlagstücksicherung und Schwedenumschaltung ist schon mal eine feine Sache.
Ist das Kaliber original 8x57IRS oder ist die Waffe von 8x57IR aufgezogen?
Die Gravuren sind auf jeden Fall sehr gut gemacht und auch das Holz ist keine Kistenware.
Da hast Du ein Schätzchen gehoben!!!!
Gratulation!
Wer sich 1942 noch eine Waffe bauen lassen konnte war kein einfacher Bürger!
 
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Das Kaliber ist gestempelt nur mit 8x57 RS es ist kein I davor gestempelt, es steht aber noch 2277 gestempelt dadrüber.
Der Beschuß ist von 1942 die Herstellung muss warscheinlich früher gewesen sein. Ich bin über jede Information dankbar.
Wer war z.b. Wilhelm H. Triebel. Ich kann keine Infos über Ihn finden.
 
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Zu Thieme&Schlegelmilch findest du in diesem Forum über die Suchfunktion einiges, aber auch über google.
In Kurzform:
Die Firma Thieme und Schlegelmilch gegründet 1852 in Suhl, firmierte unter dem Namen "Nimrod-Gewehrfabrik , Thieme und Schlegelmilch, Suhl".
Die Firma entwickelte den Nimrod-Nasenverschluß, das Nimrod Hammerless-Schloß sowie eines der besten Seitenschlosse -das Nimrod Seitenschloß.
Die Firma war sehr innovativ. Nach dem Tod des letzten Schlegelmilchs ging die Firma 1934 an die Firma Funk-1936 gab es dann einen Konkurs.

Zu Triebel ( Laufschiene?) kann ich nicht viel sagen, Triebel ist einer der häufig auftauchenden Namen in Suhl vor 1945, rund 30x in Verbindung mit Waffen, darunter aber kein Wilhelm H. Triebel. Bei einer Laufscheinensignierung würde ich von Händler ausgehen.

Zum Monogramm HB kann dir nur jemand Auskunft geben der die Geschichte des Drillings in belegbarer Form kennt.

Die Stempelung "RS" ist schlüssig für die IRS als damalige Bezeichnung, 1942 war "S" Kaliber Standard.

Bitte besseres Foto der Kaliberangabe und ein Foto von oben auf die Kastenbanden und auf den Stossboden.

Es ist natürlich möglich das das System früher hergestellt wurde, bzw. in einen altes System ein neues Laufbündel eingelegt wurde. Das Laufbündel ist nach den Fotos zu urteilen zeitgemäss um 1942, frühere Beschußstempel, insbesondere solche von vor 1939 sehe ich nicht.

1942 wurden noch viele Waffen aus früheren Bestellungen ausgeliefert, da es sich bei Waffen wie diesem Drilling nicht um Regalware handelt ist mit seinerzeitigen typischen Lieferzeiten von 1,5-2 Jahren zu rechnen, somit um 1940- da lief die Jagdwaffenfertigung in Suhl noch voll.

Einges mehr zu deinem Drilling kann dir vermutlich https://forum.wildundhund.de/members/nimrod3004.5429/ sagen.
 
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Ich werde noch Bilder einstellen. Zu Historie der Waffe weiß leider in meinem Umfeld niemand mehr was, nur das Sie angeblich einem hochrangigem Wehrmachtskommandeur gehört hat. Heinrich Bruns.
 
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Solange die Historie nicht belegbar ist ist sie nichts wert.
Dazu finde ich nichts über einen "Heinrich Bruns" im Bezug zu Wehrmacht und hochrangig.
 
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Ah, Kriegsmarine. Nun fehlt die entscheidende, belegbare Verbindung zur Waffe.
Allerdings ist in dem link der Hinweis auf zwei Kinder und das ein Sohn Auskünfte gegeben hat. Das wäre der Ansatzpunkt zur Recherche bei Interesse.
Zitat:
"With no destroyer commands available in the Germany navy he volunteered for the U-boat service (info from his son)."
 
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Trotz allem bleibt es für mich ein wunderschöner Drilling der mich gefunden hat, so viel Energie in die Geschichte „ Heinrich Bruns“ wird mir dann doch ein bisschen viel, ist auch nicht mein Ding die Familie damit zu belästigen, es hätte ja sein können das jemand zufällig etwas zu der Geschichte hätte sagen können. Ansonsten bin ich natürlich über jede Information Dankbar. Wie schon bereits gesagt wurde, es kann kein einfacher Mann gewesen sein, der sich in der Zeit, so eine Waffe hat machen lassen.
 
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Und wenn es ein einfacher Mann war, dann ist es doch auch gut oder nicht?

Schneller, höher, weiter - nein, der Drilling ist auch allein in dem Erhaltungszustand für sich schon etwas feines.

So zumindest in meinen bescheidenen Augen.
 
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Sicherlich gehört dein Drilling in die gehobene Kategorie, aber oder grade "damals" gab es eine vermögende bürgerliche Schicht, um dazu zu gehören war man Jäger und zeigte was man hat.
Frag bei nimrod3004 nach, wenn einer was zu Thieme&Schlegelmilch und deinem Drilling sagen kann dann er.

Wenn man der Legende Bruns folgt muss man fragen, das hat nichts mit belästigen zu tun. Es ist der Versuch Geschichte zu bewahren, ohne Fragen geht diese unweigerlich verloren. Und manchmal erlebt man Überraschungen wenn man fragt.
 
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Das mit dem einfachen Mann bezog sich darauf, dass auch dieser Drilling damals schon einiges gekostet hat und nicht mehr jeder in den Kriegsjahren in der Lage war, so etwas zu kaufen.
Ich finde Ihn auch so sehr schön, es ist nur immer viel schöner, wenn man die Geschichte zu so einer schönen Waffe kennt, Sie war schließlich Zeuge dieser Zeit.
 
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Ich möchte meine bisherigen Erkenntnisse hier noch einmal schildern.
Ich war gestern, mit dem Thieme und Schlegelmilch Drilling bei den Gebrüdern Frühauf in Suhl, hierzu vorweck, kann ich nur sagen, dass Sie sich überaus bemüht haben, mir meine Fragen zu beantworten. Sie waren sehr freundlich und man merkt sofort, dass man in sachen Waffen, ob Herstellung oder Gravur, hier in den richtigen Händen ist. Die beiden wissen wovon Sie sprechen.
Die beiden Brüder, haben sich Zeit genommen, den Drilling anzusehen und jeder für sich, auf seinem Gebiet mir etwas über die Arbeit an dem Drilling erzählt. Herr Marko Frühauf, hat sich die Schlosse angesehen, und mir bestätigt, dass es sich bei dem Drilling, um einen echten Drei Schloss Drilling handelt. Er hat auch mit einer Lehre den Lauf geprüft und festgestellt, dass die Waffe sehr selten geschossen wurde, die Läufe sind blank und die Züge und Felder Scharf. Herr Hendrik Frühauf, hat sich die Gravur angesehen und war sehr begeistert von der Arbeit. Die Gravur stammt von Alfred Hommel und laut der Aussage von Herrn Frühauf, ist es eine ausgezeichnete und sehr hochwertige Arbeit. Ich würde mich freuen wenn mir im Bezug zu der Geschichte mit Heinrich Bruns noch irgend jemand weiter helfen könnte, ich habe nicht in Erfahrung bringen können wie ich an den Sohn von Herrn Bruns komme, ich bin für jede Info/ Hilfe dankbar.
 
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Ich finde es klasse, dass du dir so viel Mühe gibst, die Historie des Drillings zu recherchieren.
Vielen Dank dafür, dass du uns teilhaben lässt. Sehr interessant!
 

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