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Tolle Geschichte und weiter so !!Bei uns sah die Situation wie folgt aus: unsere Niederwildjagd war so um 2012/13 am Tiefpunkt. Gejagt wurde hierbei im Herbst schon länger nicht mehr, getan wurde auch nichts, Raubwild Strecke bei zirka 10 Stück pro Jahr, Hasenbesätze von zirka 0,2 bis 0,3 Stück pro Hektar. Rebhuhn gänzlich verschwunden, genauso wie viele andere Arten die teilweise nicht ins Jagdrecht fallen. Die Voraussetzungen waren auch nicht gut, das Revier liegt rund um eine 8000 Einwohner Kleinstadt, täglich unzählige Leute im Revier, fast reines Feldrevier mit vielen Straßen, inklusive Autobahn mitten durch das Revier (Reviergröße ziemlich genau 1000 Hektar)...
Dann wurde was geändert. Fallen aufgestellt, Lebensraum verbessert, Fütterungen und vor allem Wasserstellen im Revier errichtet, interne Richtlinien zur Raubwildjagd festgesetzt (Raubwild hat IMMER Vorrang am Ansitz), mit der Rabenvögelbejagung wurde begonnen, mit Gemeinde und Landwirten abgesprochen gewisse Flächen anders zu bewirtschaften etc. Ausgesetzt wurde nie etwas, das wollten wir nicht. Nach 3 Jahren wurde wieder eine leichte Bejagung versucht (Ergebnis: 35 Stück Niederwild im Jahr). Es wurde nicht aufgegeben, immer mehr Zeit und Geld investiert, die Raubwildstrecke gesteigert und und und...
Stand jetzt, sprich nach der Jagdsaison 2019: Hasenbesätze bei über 1,1 pro Hektar, Rebhuhn wieder mit mehreren Ketten vorhanden, wieder Arten vorhanden die davor verschwunden waren (Feldhamster, Krickente, Baummarder, Steppeniltis, Rebhuhn, Kiebitz, Turteltaube, Kaninchen...)
Raubwildstrecke lag 2019 jetzt bei über 200 Stück (Fuchs, Stein- und Baummarder, Waldiltis, Dachs, Hermelin, Mauswiesel)
Niederwildstrecke bei knapp 500 Stück (Feldhasen, Fasan, Rebhuhn, Enten, Kaninchen)
Rabenvögel bei zirka 70 Stück (Nebelkrähe, Elster)
Wir sind noch lange nicht dort wo wir hinwollen, aber auf einem sehr guten Weg dorthin. Ich will damit niemanden unterstellen, dass er nichts versucht hat oder ähnliches, ich wollte das hier nur als Beispiel aufzeigen, was möglich ist wenn VIELE an einem Strang ziehen und wie das bei uns die letzten Jahre ablief. Meine Devise ist ganz einfach: nicht aufgeben!
Wir hatten allerdings auch 4 große Vorteile:
1. Die Nachbarn zogen alle mit
2. Schwarzwild nur als Wechselwild
3. Das Fehlen von Waschbär, Marderhund und Mink
4. Bis auf Baummarder und Dachs hat alles Raubwild ganzjährig Schusszeit.
Lg und WMH
Ich erinnere daran, mit welch kindlicher Freude sich der Chefredakteur bei einer ähnlich tollen Jagd filmen liess. Damals haben Einige eine intensivere Berichterstattung über die Möglichkeiten der Niederwildhege angeregt, leider tut sich da in unserer WuH wenig. Da liesst man dann eher im Editorial wohlfeil formulierte Bauernkritik..... Waren übrigens Bauern und Grundeigentümer, die HH zur Jagd in die bauerngemachten, gesegneten Niederwildgefilde damals einluden.....