Neuvorstellung und Frage zum Wiederladen der 6,5x57R

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Als Wiederlader belastet man seine Hülsen möglichst wenig und Crimpen gehört zur (meist) unnötigen Belastung. Weiterhin schränkt das Crimpen die wählbare Patronenlänge auf die Breite der Crimprille ein (und dem Wenigen, daß man am Hals variieren kann) -> wozu soll man dann noch Wiederladen.
Und dann kommt es auch noch auf die Art des Crimps an -> manchmal drückt man auch die Schulter ein, besonders wenn Setzen und Crimpen in einem Schritt mit der Setzmatrize erfolgen. Crimpen mit zusätzlicher Matrize mit zusätzlichem Arbeitsschritt braucht aber besondere Rechtfertigung.
 
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OK danke, ich beginne die Nachteile zu verstehen.

Aber die 16/70, ohne gleich ein Magnum-Kaliber zu sein, kickt doch zumindest subjektiv ebenso wie die 6,5x57(R). Wenn ich jetzt in nem Repetierer in 6,5x57 einen Crimp brauche, warum dann nicht in der BBF?
Was meinst Du mit UNNÖTIGER Belastung? Alle nicht-Magnum-Kaliber benötigen keinen Crimp?

Ich schieße die 6,5x70R aus einer BBF. Dabei habe ich noch ca. 150 Schuss RWS-Fabrikmuni, wahrscheinlich aus den 50er-60er Jahren. 1 Los mit ca. 80Stk, 2 kleinere Lose, alle mit derm 8,2g TMR .261. Schiessen alle gut, Streukreise von um die 40mm/100m in der alten Waffe, keine Versager, Hülsenreisser oder ähnl.. In einem der (erfreulicherweise) kleineren Lose wandert das Geschoss aber schon bei den moderaten 16/65er Ladungen. Kann das was mit einem nicht vorhandenen Crimp zu tun haben? Gibt mir irgendwie zu denken! Abgesehen von der Präzi sind die Patronen ja dann nicht mehr zu gebrauchen, da gasdruckmäßig nicht mehr zu kalkulieren, lege ich da richtig?

Bei einem normalen RCBS-Matrizensatz ist dann kein Crimp auf der Setzmatritze?

Hier hat doch mal jemand gepostet, daß man bei RCBS eine auf die Waffe abgestimmte Matrize für kleines Geld bekommt wenn man eine abgeschossene Hülse einsendet, wo geht das in AT? Bringt in diesem Sinn ein toleranzfreierer Sitz der nicht abgeschossenen, nicht gecrimpten Patrone im PL einen besseren Geschossitz oder liegt Patrone sowieso nie so stramm im PL?
 
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Fips schrieb:
Bei einem normalen RCBS-Matrizensatz ist dann kein Crimp auf der Setzmatritze?


Natürlich kann man mit der normalen Setzmatrize crimpen. Einfach Setzstempel hochfahren und Matrize je nach Stärke des Crimps weiter in den Rahmen der Presse hineindrehen , als eigenen Arbeitsgang. Aber Crimpen nur mit Geschossen, die eine entsprechende Rille aufweisen...... ( bitte keine Diskussion über den Lee-Factory-Crimp !).
Zu der 6,5x70R: Meines Wissens waren die Geschosse eingeklebt ( ich hatte selbst einen Marhold-Drilling in dem Kaliber), möglicherweise ist bei dem einen Los chemisch etwas passiert und dadurch die Geschosse locker geworden.
Ansonsten sind die Beschreibungen schwer zu bewerten . Ich verschieße 8x68S und 8x75RS aus kombinierten Waffen ( mit 20/76 und 16/70 ) und hatte noch nie Veränderungen der Patronenlänge nach einem vorhergehenden Schrotschuss .
Norma-Hülsen für die 6,5x57R ? Möglicherweise als Sonderanfertigung, alles ist möglich . Früher gab es 3 Hersteller - RWS, S&B und Hirtenberger - jetzt werden #1 und #3 vom gleichen Hersteller produziert - bleiben 2. Keine sehr große Auswahl. :(

WTO
 

GL

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@Fips,
wenn es Dir an geeigneten Hülsen mangelt und offenbar nur noch drei Hersteller für die 6,5x57 R am Markt sind, dann empfehle ich Dir ein 100er Los Blaser CDP-Patronen anzuschaffen. Ich habe im Kaliber 6,5x57 gute Erfahrungen gemacht, da
1. das CDP ein ausgezeichnetes Geschoss auch für Hochwild ist, und
2. die Hülsen sehr maßhaltig, von nahezu identischem Gewicht, alle von nahezu gleichem Innenvolumen und auch noch sehr robust sind.
Im genannten Kaliber, bei dem die Gasdrücke eh geringer sind, wirst Du zwar zunächst höhere Anschaffungskosten haben, danach aber mit den 100 Hülsen über sehr gutes Hülsenmaterial für sicherlich weitere 700-800 Patronen haben (Halskalibriermatratze von RCBS verwenden).
Als Geschoss kann ich Dir für das Wiederladen neben dem CDP aber auch wie Tobisch das Nosler Partition in 140 oder auch 125 Grains empfehlen, aber auch das Hornady SST (129 Grains), das bei mir äußerst präzise fliegt.

GL
 
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Tobisch schrieb:
Zu der 6,5x70R: Meines Wissens waren die Geschosse eingeklebt
WTO

Sachen gibts!

@GL: Sind das dann Blaser-Hülsen oder wieder S&B oder RWS?

Wobei für meine Ansprüche tuns die sicher, bzw hat RWS hier ja nicht mal so schlechte Kritik bekommen.

Hab noch ein bischen rumgesucht, das mit dem Crimpen ist mir jetzt auch einigermaßen klar. Mir fehlt halt noch jede Praxis.
Jedenfalls noch mal danke für das Eingehen auf alle Fragen!

Gruß und WeiHei, Fips
 
A

anonym

Guest
meines wissens sind die blaser hülsen zumindest keine rws oder s&b hülsen :wink:
ich habe mit denen noch nicht gearbeitet...im zweifelsfall würde ich die rws hülsen nehemen damit machst du sicher nichts falsch.
bei der 6,5 brauchst du meines wissens NICHT zu crimpen.
 
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Hallo Fips,

erstmal willkommen hier.

Ich lade mir die 6,5x57R mit dem 6g TMS von RWS und halte die ganze Sache für ziemlich unproblematisch.
Als Hülsen verwende ich die in weiser Voraussicht gesammelten RWS-Hülsen aus der in Jahrzehnten verschossenen Fabrikmunition.
Einen Crimp halte ich für unnötig und falls keine Rille am Geschoß vorhanden ist, sogar für gefährlich.

Bei Repetieren und vor allem bei Selbstladern kann ein Crimp sinnvoll sein, weil er verhindert,
daß die Geschoße beim Durchladen in die Patrone gedrückt werden.
Bei Kipplaufwaffen ???

Grüße
 
A

anonym

Guest
Habe beste Erfahrungen mit 8,2 Gramm KS- mit und ohne Rand. Flucht von Sauen nach dem Schuss finde ich unter 338 LM und Schüssen hinters Blatt normal.
Nun: Meine Erfahrung mit CDP waren zwar auch immer tödlich, aber die Wirkung auf Rehwild ist bescheiden. Wollmilchsauen gibts unter Geschossen nicht, sicher sind aber auch die neuen gebondeten Pillen eine gute Wahl. Ich bleibe nach Versuchen mit CDP und Partition bei KS- 8,2 gr.
Wegen der paar Stück RW und SW im Jahr würde ich beim Geschossgewicht nicht übertreiben. Und 150 kg Hirsche und Keiler sind leider wohl eher die Ausnahme! Für den Rest ist alles über 6 Gramm völlig ausreichend. Langweilig, aber leider wahr.
 
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grunter-hunter schrieb:
Wegen der paar Stück RW und SW im Jahr würde ich beim Geschossgewicht nicht übertreiben. Und 150 kg Hirsche und Keiler sind leider wohl eher die Ausnahme! Für den Rest ist alles über 6 Gramm völlig ausreichend. Langweilig, aber leider wahr.

Hast ja recht (obwohl ich 8g sagen würde) aber wie gesagt reine Waldjagd.
Und mit dem 6g gibts ordentliche Hämatome auf kurze Entfernungen.
Da sind mir 10 g schon lieber: gemütlich, wenig Zerstörung und Reh bleibt sicher am Platz
 
G

Gelöschtes Mitglied 3490

Guest
Hallo Fips,

wenn du auf Nummer sicher gehen willst, nimm doch ein Barnes TSX oder ein Swift A-Frame.

Da hast du sowohl wenig Entwertung als auch sichere Tiefenwirkung bei stärkerem Wild.

Das Nosler Accubond bzw. Swift Scirocco II sind sicher auch noch Alternativen - bei deinen kurzen Schussdistanzen brauchst du aber deren guten BC nicht wirklich.

Ich würde grundsätzlich halbwegs massestabile Geschosse gegenüber den schweren Teilmantelgeschossen, welche du andenkst bevorzugen - im Endeffekt ist es aber reine Geschmackssache.

Grüsse
Michl
 
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125, 129 oder 140 grs Spitzgeschosse - kann ned viel falsch sein! Boat tail aber nicht notwendig.

Nosler Partition, CDP, oder ganz simpel Hornady Interlock ( "IL" ). Oder Nosler Accubond.

NICHT Nosler Ball tip, NICHT Horn. Interbond.

Mit mittelllangsamem Pulver ( ich mag die IMR Pulver ) ohne crimp, Standard ZH, Hülsen ev. sorgfältig herrichten ( Zündloch, Hülsenlänge ), Hülse in den Matritzen beim Setzen zwischendurch "drehen" ( = "2 x setzen " ) ...

Vergiss nicht den LEE trimmer!

Bei den von dir geschilderten Einsatzbedingungen würd ich kein allzuteures Geschoss wählen - ist unnötig!

WH Hermann
 
A

anonym

Guest
Arminius schrieb:
, Hülse in den Matritzen beim Setzen zwischendurch "drehen" ( = "2 x setzen " ) ...

hallo hermann, was erhoffst du dir davon bzw. was soll das bewirken?
gruss simon

mal was anderes... mir ist heute beim 222rem laden aufgefallen das ich beim geschosssetzen trotz gleicher einstellung der matrize oft abweichende l6 habe... es bewegt sich so im bereich von 0,01-0,05 mm. ist das schlimm? kennt jemand von euch ähnliche probleme?die matrize ist von RCBS
 
A

anonym

Guest
An
Arminius:
Was spricht gegen das Hornady Interbond? Schieße es überglücklich aus der 338LM- hält, was es verspricht! Dein Interlock habe ich in der 7x75- auf Ferkel zerlegt sie sich teilweise komplett- Blei und Kupfer getrennt- das ist woh kaum erste Wahl... nehme es jetzt nur noch für den Stand- so wie ich das PPC/Vulkan nur jedem für den Stand empfehlen würde. Das IL mit CDP oder NP gleichzusetzen ist m.E. deshalb auch falsch.
Nun,..... ein TM wie das IL tötet genauso- aber hier geht es ja um bestmögliche Wollmilchsauwirkung!!! :D
 
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Wieso das Vulkan nur für den Stand?

Ich bin mit dem 139gr Vulkan aus meiner 6,5x57R sehr zufrieden.

Auf Rehwild und Schweinchen bis ca. 45kg top, auch wenn ich mal etwas weiter hinlangen möchte.

Gruß
Beo
 
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Sirvival schrieb:
...mal was anderes... mir ist heute beim 222rem laden aufgefallen das ich beim geschosssetzen trotz gleicher einstellung der matrize oft abweichende l6 habe... es bewegt sich so im bereich von 0,01-0,05 mm. ist das schlimm? kennt jemand von euch ähnliche probleme?die matrize ist von RCBS

Kam bei mir auch vor.
Ich habe dann die Geschosse gemessen und hier bereits unterschiedlich Längen festgestellt.
Die Bleispitze bei TMS ist eben doch nicht so maßhaltig auszuformen.
Sorgen würde ich mir deshalb nicht machen.

Grüße
 

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