Was man als Kritik oder nützliche Information in solchen Büchern empfindet, hängt eigentlich nur vom Standpunkt und dem Wissensstand des Lesers ab. Rehwild ist die Jagdart Nr1. in diesem Land und an Jägern, die in entsprechender Erfahrung mit Förster Hespeler mithalten können besteht ganz sicher kein Mangel. Wissenschaftler ist er jetzt auch nicht unbedingt, da gibt es andere Autoren, welche die Dinge deutlich wissenschaftlicher beschreiben.
Nach meinem Eindruck besteht das Geschäftsmodell des Autors in erster Linie aus einem Angebot für JJ, die sich noch ein paar Informationen holen wollen, die über den Kurs der Jagdschule hinaus gehen. Wissensauffrischung nach Jagdpause geht natürlich auch. Dagegen spricht selbstverständlich überhaupt nichts, ganz im Gegenteil solche Literatur wird gebraucht und sichert dem Autor die x-te unveränderte Auflage oder den einen oder anderen Neuaufguss unter neuen Titel.
Thesen und Ansichten des Autors kann man halt teilen oder auch nicht. Er hat genau so wenig einen zwingenden Wahrheitsanspruch wie jeder andere. Das er mit seiner Vita dem Forst und dem Süden Deutschlands näher steht als dem Feld oder dem Norden liegt in der Natur der Sache.
Ich finde auch er hat eine sehr nette und verständliche Schreibe, das ist ja auch schon mal etwas in der Jagdliteratur.
Hespeler ist kein Förster. Er ist Berufsjäger. Für Viele also der Berufsstand mit der jagdlichen Kompetenz schlechthin.
Aber wie du oben schon geschrieben hast, manches hängt vom eigenen Standpunkt ab. U.U. Auch die Berufsausbildung, die in einen Autor hinein projeziert wird.
Guillermo