Namibia: Oryx und Bergzebra mit .308 Win

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Hab gerade das Angebot eines sehr guten Freundes bekommen

"Kannst dir ja meine Sauer 202 im Kaliber .375H&H ausborgen. Hat eine Mündungsbremse, ein variables Glas und schießt sich sehr gut!"

Ein so guter Freund scheint er nicht wirklich zu sein, denn von einer Waffe mit Mündungsbremse ist in Afrika kein Professional Hunter begeistert. Keiner mag sich dem erheblichen Schussknall aussetzen und wenn ein PH eine .375 H & H mit Mündungsbremse sieht, weiß er sofort, dass er es mit einem Anfänger zu tun hat. Eine Mündungsbremse auf einer .375 H & H ist überflüssig wie ein Kropf.

Dann lieber die .308, jedoch mit dem schwersten und besten Geschoss, ich rate zum Swift A-Frame.
 
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Sowohl der PH als auch ich nutzen einen Gehörschutz!

Und was hat eine Mündungsbremse mit Anfänger zu tun?
Der Kollege nutzt sie auch auf Drückjagden und finde die super zu schießen da sie kaum Hochschlag hat.
 
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KS :lol:

Sorry, aber ausgerechnet diese Uralt Geschoss-Konstruktionen als Beispiel dafür anzuführen, daß eine 30/06 besser wirkt als eine 375....

Dann besorgt man sich für die 375 ein 300 gr Swift A-Frame und fertig.

Du magst mir sicher nicht glauben, aber gerade mit diesen Geschoss hatte ich mit der .375H&H beim Oryx meist keinen Ausschuss, als ich es bei einer Reduktionsjagd testete. Bei Schüssen knapp hinter das Blatt gingen Oryx und Zebras weiter, als ich es von meiner .30-06 mit den NP gewohnt war.
Ich habe absolut keinen Grund, hier etwas anderes als meine eigenen Erfahrungen zu schildern. Die von Dir als richtigerweise als Uralt-Geschoss-Konstruktionen bezeichneten Geschosse werden als Fabrikmunition aber immer noch von viele deutschen Jägern auch in Afrika eingesetzt. Daher meine Bemerkung.
Trotzdem halte ich natürlich die 9,3X64 und die .375H&H für ausgezeichnete Afrikakaliber !
Im Buch von Karamojo Bell (https://pareyshop.de/produkt/jagen-weltweit-classics-band-9-streifzuege-eines-elefantenjaegers/) findet man von einem wohl wirklich erfahrenen Afrikajäger einiges über Kaliber auf Großwild, was sich durchaus mit meiner erheblich geringeren Erfahrung deckt.
Das Buch ist absolut lesenswert !
Reiner Wohlfahrt
 
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Sowohl der PH als auch ich nutzen einen Gehörschutz!

Und was hat eine Mündungsbremse mit Anfänger zu tun?
Der Kollege nutzt sie auch auf Drückjagden und finde die super zu schießen da sie kaum Hochschlag hat.

Also ich weiß nicht, ob sich erfahrene Jäger auf eine .375 H & H eine Mündungsbremse montieren lassen würden... Aber natürlich jeder wie er möchte. Dann nimm aber auch Gehörschutz für die Fährtensucher mit. Ich habe viel mit der .375 H & H in Afrika geschossen, so weiss ich, dass sie ziemlich 'human' zu schießen ist. Wichtig ist natürlich, dass die Waffe nicht zu leicht ist. Meines war eine Heym SR 20, war völlig ok damit. Darauf hatte ich ein Zeiss 1,5-6x42.
 
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Ein so guter Freund scheint er nicht wirklich zu sein, denn von einer Waffe mit Mündungsbremse ist in Afrika kein Professional Hunter begeistert. Keiner mag sich dem erheblichen Schussknall aussetzen und wenn ein PH eine .375 H & H mit Mündungsbremse sieht, weiß er sofort, dass er es mit einem Anfänger zu tun hat. Eine Mündungsbremse auf einer .375 H & H ist überflüssig wie ein Kropf.

Dann lieber die .308, jedoch mit dem schwersten und besten Geschoss, ich rate zum Swift A-Frame.

Die Mündungsbremse eines von einem Kunden neben mir ohne Freigabe abgegebenen und somit von mir nicht erwarteten Schusses hat mir zum großen Teil zu meinem Hörgerät verholfen. Ich habe eine Mündungsbremse zwangsweise in der nur kurz geführten .460 Weatherby gehabt, weil es die Waffe nur damit gab. Ich würde mir nie eine Waffe mit sogenanntem Mag-na-port kaufen.
https://www.testberichte.de/p/mag-na-port-international-tests/rueckstossminderer-testbericht.html
Für mich trotz Testergebnis - nein danke !!!

Reiner
 
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@Marodeur

Wie lang ist der Lauf deiner Waffe?

Ausgehend davon, dass viele die .30-06 als Mindestkaliber für schweres afrikanisches Wild ansehen: Eine .308 aus einem Kurzlaufgewehr (wie sie jetzt mit dem Schalldämpfer-Hype in Mode kommen) hat, je nach Lauflänge, bis zu 120-130 m/s weniger Mündungsgeschwindigkeit als eine .30-06 bei gleichem Geschossgewicht. Das sind Welten.
Mit der Wahl einer solchen Waffe hat man die Möglichkeit, schwere Geschosse (wie sie für afrikanisches Wild nun mal notwendig sind) zu verwenden, definitiv vergeben.

Ich würde in der .308 das schwerste Geschoss (in der Kategorie Nosler Partition, Barnes TTSX – also eher hart und einigermaßen flugfähig) verwenden, welches ca. 825 - 850 m/s an der Mündung macht. Ein schnelleres Geschoss ist bei schwerem afrikanischen Wild eher kontraproduktiv.

Würde meine Waffe die angepeilte Mindestgeschwindigkeit mit einem Mindestgeschossgewicht von 150 grains aber nicht schaffen, würde ich mir einen potenteren Ersatz beschaffen.
 
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Ich habe ein paar Stücke unseres heimischen Hochwildes mit der .308Win (sogar aus dem 18,5Zoll-Lauf der Rem.600) geschossen - ich war mir aber durchaus bewusst, dass es sicher nicht das Optimum war. Egal, viele Bundesförster schiessen auf alles Wild die .308Win, zumindest bis vor wenigen Jahren z.T. mit abenteuerlichen Geschossen.;-)

Trotzdem glaube ich kaum, dass selbst mit optimalen Geschossen die .308Win das Richtige für einen Jagdtouristen in Namibia ist! Wenn ich aber lese, dass auf Großantilopen die .30/06 besser wirken soll als eine .375.......:sad:

@ ReinerM: Du schreibst vom starken Gebrauch der .308Win auf nordamerik. Hochwild. Merkwürdigerweise ist die .308Win in den USA und Kanada als Jagdpatrone längst nicht so populär wie bei uns! Selbst .300WinMag und 7mmRemMag werden häufiger bei der Hochwildjagd eingesetzt, von der .30/06 oder der .270Win ganz zu schweigen!
 
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.308 mit 200gr NP ... Sollte ohne große Reserven klappen.

Wobei eine 8x68s mit 200gr NP oder AFrame optimal wäre. Evtl TOG. Cdp.


Ich würde meine 7x64 mit 160gr AFrame nehmen. Oder meine 170gr Hammerhead.


Für eine 5000€ reise einen 1000€ wechsellauf und umstellen. Üben etc.. Mit der neuen Kombination. . Nee
 
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Vorsicht: die im Augenblick in den Himmel gejubelte .308 Win. läuft zur Hochform nur mit Geschossen von max. 165/168 auf. Mit entsprechenden Pulversorten werden selbst aus 50 cm kurzen Läufen von bis zu 850 m/sec. erreicht.
Das natural weight im Kal. 30 mit 180 grs., hiermit ist die kurze Hülse total überfordert. Trotzdem sind hiermit Mündungsgeschwindigkeiten von 780 m/sec. möglich. Selbstverständlich liefert die Hubraum stärkere 30-06 Springfield ein Plus von 35-40 m/sec. Das heißt aber in der Praxis: Jene Leistung welche die 308 auf 100 Meter erzielt hat die 30-06 auf 150 Meter.
Fazit: 308 Win mit 180 grs. NP, SAF, TTSX ( nicht zu vergessen Win. FS ) hart geladen funktionert auch bei Bergzebra, Oryx und Co bei nicht all zu weiten gut platzierten Treffern ausreichend gut. Das Gelbe vom Ei ist es freilich nicht.

Bye R-M
 
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.308 mit 200gr NP ... Sollte ohne große Reserven klappen.

Wobei eine 8x68s mit 200gr NP oder AFrame optimal wäre. Evtl TOG. Cdp.


Ich würde meine 7x64 mit 160gr AFrame nehmen. Oder meine 170gr Hammerhead.


Für eine 5000€ reise einen 1000€ wechsellauf und umstellen. Üben etc.. Mit der neuen Kombination. . Nee


Das 200grs Nosler Part. ist ein sehr langes Geschoss und reduziert den Pulverraum der .308Win (max. Patronenlänge 71mm) sehr. dann sind v.a. bei den Kurzläufen nicht viel mehr als 700m/sek zu erwarten.
Ich schreibe bewusst immer .308 WIN - da es noch eine andere .308 gibt, für die das 200grs Nosler Part. gerade für die Großantilopen sicherlich sehr geeignet ist.

@RM: ich glaube kaum, dass Du aus einer .308Win mit 165/168grs Geschossen( selbst mit langen Läufen) 850m/sek. erzielen kannst. Ich war mal dabei, als man mit einem STEYR SSG (65cm Lauf) diesbezüglich Versuche gemacht hat - mehr als 815m/sek waren nicht drin. Mit 150grs Nosler Part. habe ich aus der Rem.600 mit oberen Druckbereich 845m/sek erzielt.

Vielleicht kann man mit der .308 Win die kleineren Streukreise erzielen, aber jagdpraktisch kann die .30/06 alles, was die .308Win kann auch - aber alles ein bisschen besser und - was gerade in Afrika wohl von Bedeutung sein soll, bei weniger Druck!
 
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Vielen Dank für die zahlreichen Meldungen. Wir probieren jetzt mal wie die Norma Oryx in 180 grs. aus den beiden Läufen fliegt. Sako Super Hammerhead in 180 grs. konnte ich leider nicht kurzfristig auftreiben. Ich würde auch eher zu 165 grs. tendieren, folge aber lieber der Empfehlung des Gastgebers. Im Zweifel müssen wir halt näher an die Beute ranrobben. Deckung ist aber wohl sehr rar.

Bis zu welcher VZ kann man bei dem Geschoss noch Wirkung erwarten?

Besten Dank und Gruß
Marodeur
 
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Trotzdem glaube ich kaum, dass selbst mit optimalen Geschossen die .308Win das Richtige für einen Jagdtouristen in Namibia ist! Wenn ich aber lese, dass auf Großantilopen die .30/06 besser wirken soll als eine .375.......:sad:

Das sie bei schlechten Schüssen besser wirkt, als eine .375H&H habe ich nicht geschrieben. Die Tiefenwirkung mit Ausschuss war aber gerade beim Oryx meist besser. Es geht hier hauptsächlich um die Frage, ob eine .308 Win. mit gutem Geschoss für Antilopen ausreichend ist. Das würde ich bei einem besonnenen und guten Schützen absolut bejahen.
Welche eigene jagdliche Erfahrung hast Du selber in Afrika ??? In Foren habe ich oft den Eindruck, dass viele "Experten" ihr "Wissen" von Erzählungen und Berichten gleichwertiger "Spezialisten" gewonnen haben.
Das ist in meinen Augen ähnlich, wie die Rede von einem Frosch im kleinen Tümpel, welcher über den Ozean referiert.
 
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Ich habe bewusst nicht von eigenen Erfahrungen in Afrika geschrieben, ich war erst einmal dort und habe auch nur 1 Kudu, 1 Oryx und 1 Springbock erlegt( 8,5x63 mit SAX-KJG). Da kann man sicher nicht von Erfahrung sprechen! Ich habe auch nur geschrieben, dass mein Jagdführer die .30/06 nicht gerne sieht, er die .300Magnums als Minimum betrachtet und er sehr viel von der .375 hält, ok?

Ich habe auch kein Großkreuz mit Eichenlaub und Schwertern vom DTK wie Du - bin nur einfacher Revierleiter eines winzigen Heiderevieres und führe als Jagdhund eine Kreuzung aus Boxer und Basset!:p

Ich muss jetzt kontern: wie groß ist Dein "Hochwildrevier", wo Du ja so wahnsinnig viel Wild mit der .30/06 erlegt hast?
 
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Guest
@Fsk, diese Angabe mit max. Patronenlänge kann man so nicht stehen lassen.
Wenns Mag. hergibt kann man immer bis 0.5mm vor die Züge laden.
So kann ein versierter WL immer das max an Präzision und V aus der Patrone rausholen.
Beispiel 308 mit 135gr Ibex Viper Geschoss.
Gesamtlänge 74.5mm.
Wie gesagt, mit meinen Ladungen aus 60er 308 Lauf würde ich ohne zu Überlegen nach Afrika fahren. Die sind alle um oder über 4000 Joule herum.
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