Munition entsorgen

[TheClou]

Aus gegebenem Anlass habe ich mal meine "Munitionsaltbestände" durchsortiert.
Dabei habe ich so einen "kleinen Überschuss" an verschiedensten Laborierungen entdeckt, die mir nur den eh schon knappen Platz in den Schränken verbrauchen.

Deshalb meine Frage:

Wie entsorgt man Munition ordnungsgemäß?

Hausmüll ist ja wohl nicht die erste Wahl

Tipps wie "Geh doch mal nachts über die Mainbrücke spazieren" habe ich schon bekommen - halte ich aber nicht für praxistauglich.

Kalt delaborieren fällt aus, da ich mir sonst einen Wolf klopfen und vermutlich meinen Renteneintritt verpassen würde....heiß delaborieren genauso, weil die Nachbarn sonst glauben, dass der nächste Krieg angefangen hat.

 

[Abbiatico]

Gib sie beim örtlichen Kampfmittelräumdienst ab.

MfG Abbiatico

 

[stefan77]

Welche Kaliber? Zustand?

Kannst mich gern anmailen!

 

[anonym]

Warum denn delaborieren?

Überlasse sie doch einem interessierten Berechtigten!

z.B. mir

Rolf2

[ 31. M

 

[TheClou]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Abbiatico:
Gib sie beim örtlichen Kampfmittelräumdienst ab.

MfG Abbiatico<HR></BLOCKQUOTE>

Ist das jetzt ernst gemeint?

Die örtliche Sondermülldeponie weigert sich nämlich (zu recht).

 

[TheClou]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von stefan77:
Welche Kaliber? Zustand?<HR></BLOCKQUOTE>

Es handelt sich um ca. 15 - 20 verschiedene Kurz- und Langwaffenkaliber. Völlig unsortiert. Darunter teilweise auch Platz-, Kurzbahn- und Wachsgeschosspatronen, so wie Vollmantel. Immer wieder durchmischt von diversen (teilweise fast perversen) Ladungsversuchen.
Alles in allem eben schlicht gesagt "gefährlicher Schrott", den man niemandem guten Gewissens in die Hand drücken kann.

 

[stefan77]

Passe!

 

[Stalker]

Moin TC,

hatte das gleiche Problem wie Du als mein Vater verstarb. Diverse selbstgeladen und alte Murmeln.
Alles in einen Karton und zur örtlichen Polizeistation. Die beiden Sheriffs warfen einen kurzen Blick darauf und fühlten sich nicht zuständig. Der eine meinte zu den grünspanigen Patronen nur, die könnte man mit nem Öllapen abwischen und wieder benutzen.

Naja, Karton mitgenommen und ersmal im Tresor geparkt. Beim Umschreiben der Erbwaffen mal meinen Sachbearbeiter gefragt, was ich mit demSchrott machen soll. Er sagte, ich soll damit zur Polizei. Wenn die Zicken machen ihm vorbeibringen. Er würde sie dann bei der örtlichen Polizeidirektion abgeben und gut ist.
Hatte danach noch ein Gespräch mit dem Waffenmeister dieser Polizeidirektion (er jagt im Nachbardorf) und der sagte ich solle den Kram ansonsten persönlich bei ihm in der Waffenkammer abgeben.
Würde an Deiner Stelle deinen Sachbearbeiter oder die örtliche Polizeistelle fragen.

Falko

 

[TheClou]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Stalker:
(...)
Würde an Deiner Stelle deinen Sachbearbeiter oder die örtliche Polizeistelle fragen.

Falko<HR></BLOCKQUOTE>

Danke für den Tipp!
Auf diese Idee hätte ich eigentlich selber kommen sollen

Aber das Forum erschien mir zunächst einfacher, als selber zu denken (hoffentlich habe ich mich nicht mit der Dingoitis infiziert).
Ich werde die Dame vom Amt mal zu diesem Thema befragen.

Die ersten ~2.500 Schuss (original verpackt - nicht wiedergeladen) bin ich schon losgeworden. Der Abnehmer weiß jetzt zwar auch nicht, was er damit machen soll...aber das hätte er sich vorher überlegen sollen

 

[flomer]

ISt da auch in 9,3 x 72 R was dabei?
Oder 357. Mag, .38 Spec.??

 

[gopher]

Ich hab mal eine ganze Menge beim BMacher abgegeben. gekostet hats nix.

gopher

 

[TheClou]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von flomer:
ISt da auch in 9,3 x 72 R was dabei?
Oder 357. Mag, .38 Spec.??<HR></BLOCKQUOTE>

9,3x74R sind ein paar dabei. Aber die sind so wenige, dass sich hier das Delaborieren lohnt.

.357er sind einige dabei. Aber da weiß ich nicht mehr, was drin ist. Die stammen überwiegend noch aus der Sturm-und-Drang-Zeit als ich meinen WL-Schein frisch hatte ("Mal schauen, ob ich ein 9para-Geschoss auf über 500 m/s kriege").

Um es kurz zusammenzufassen:
Das hier ist keine Kleinanzeige für Interessenten an brauchbarer Munition. Selbige behalte ich ja selber. Ich wollte nur wissen, was man mit dem unbrauchbaren Überschuss machen kann.

Den BüMa habe ich schon angerufen:
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat

"Naja...ein paar Dutzend gerne. Aber keine Mengen."

Naja....muss ich ihm halt ein paar dutzend mal mal ein paar Dutzend vorbei bringen

Aber nochmals DANKE für den Tipp mit dem zuständigen Amt...die lassen erfahrungsgemäss mit sicher verhandeln.

 

[frogger]

Hinweis:
Das Delaborieren von Munition ist sprengstoffrechtlich ein eigener Genehmigungstatbestand als "Wiedergewinnen von Explosivstoffen" nach §1 SprengG. Eine Wiederladeerlaubnis berechtigt NICHT dazu.

Das Delabrieren von selbstgefertigter Munition durch einen Wiederlader mit §27 Genehmgung ist jedoch KEIN "Wiedergewinnen von Explosivstoffen", da er das Treibladungmittel schon rechtmäßig besessen hatte, als er es verladen hat.

Sinn oder Unsinn, das ist hier nicht die Frage, die Frage muß sein: Was macht der Staatsanwalt draus, wenn es publik wird.

In diesem Zusammenhang: Die Praxis von Sportschützenverbänden bei Wettkämpfen zum Zwecke der "Faktormessung" Munition zu delaborieren um das Geschossgewicht zu messen, dürfte oft rechtswidrig sein, weil solche Genehmigungen recht spärlich gesät sind.

Der durchführende Wettkampfleiter benötigt hierfür:

1. Eine waffenrechtliche Erlaubnis zum Erwerb der Munition, da er nicht unter die Freistellungen des §12 WaffG fällt

2. und eine sprengstoffrechtliche Erlaubnis zum "Wiedergewinnen von Explosivstoffen", da er fremdgefertigte Munition delaboriert.

Korinthenkackerei? Mag sein. Aber genau dafür sind schon Munitionssammler verknackt worden, wenn Sie zB für Geschosschnitte Munition delaboriert haben und das rausgekommen ist.

Gruß,


frogger

 

[Amadeus]

1. Frag den großen Jagdausstatter in Deiner Nähe. Die nehmen manchmal Muntion zurück.

2. Frag den Feuerwerker des nahegelegenen BW-Standortes (wenn es den denn noch gibt).

3. Such im Telefonbuch den Kampfmittelräumdienst und frage dort.

4. Frage die örtlich Polizei, die kennen zumindest die Nummer des nächsten Kampfmittelräumdienstes.

5. Frage bei RWS in Nürnberg nach.

WH
Amadeus

 

[Abbiatico]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von TheClou:


Ist das jetzt ernst gemeint?

Die örtliche Sondermülldeponie weigert sich nämlich (zu recht).

<HR></BLOCKQUOTE>

Klar ist das ernst gemeint. Die Sondermüllabteilung / -deponie darf so etwas aus rechtlichen Gründen nicht annehmen.

MfG Abbiatico