Müssen Jäger Füchse jagen...?

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Ich glaube daß die Fuchsbejagung immer wie eine Schädlingsbekämpfung dargestellt wird und das eine Schonzeit für Füchse kein Problem sein darf. So wie ich weiss gibt es keine andere Tierart an der soviel Jagdarten ausgeübt werden wie auf den Fuchs. Das die Jagd auf Jungfüchse am Bau in der öffentlichkeit nicht gern gesehen ist, ist doch irgendwie klar? Leider sind auch keine Erfolge zu sehen und darum stösst das wohl alles auf Unverständnis.
Norbert
 
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anonym

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Kirrung schrieb:
Leider sind auch keine Erfolge zu sehen und darum stösst das wohl alles auf Unverständnis.
Norbert

Bei der Ratten- und Mäusejagd, also der Jagd auf Wirbeltiere, sind auch keine Erfolge zu sehen und dennoch ist das kein Grund, selbige zu verbieten. Es spricht auch nichts dagegen, die Fuchsjagd als Schädlingsjagd zu bezeichnen, das ist sie unter anderem nämlich AUCH.
 
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Dass das Jagdrecht untrennbar mit dem Eigentum verbunden ist, DWM und TB, ist aus meiner Sicht fix, daran sollte man nicht rütteln. (Man kann sich aber darüber unterhalten, ob die 75 ha Eigenjagdgrenze als standesherrschaftliches Überbleibsel gerechtfertigt ist oder ob nicht 35 oder 50 Hektar angemessener wären, um das Eigentumsrecht auch zu einem Ausübungsrecht werden zu lassen). Trotzdem ist es gut, wenn man begründen kann, warum man sein Recht ausübt, nicht dass man das müsste, aber für allfällige Debatten, die da noch kommen mögen, kann es hilfreich sein.
 
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anonym

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Unterschreib ich sofort, auch und gerade auch in Bezug auf die Verkleinerung der EJB. In Frankreich auf den dort soweit erinnerlich vorgegebenen 25 Hektar als Mindestgröße für einen EJB gibts im übrigen auch keine Probleme.
 
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anonym

Guest
Horrido,

ich würde als (noch) Nicht-Jäger gerne mal meinen Senf dazu geben und kann das vielleicht besonders gut, weil ich eben noch nicht zu sehr durch jagdliche Praxis beeinflusst bin (das trifft nähmlich auf die Mehrheit in der Gesellschaft auch zu, die eben sehr kritisch eingestellt ist).

Ich kann mich folgenden Aussagen nur vollumfänglich anschließen!

marterhund schrieb:
ich glaube das die Jäger lernen müssen sich noch stärker für Arten-und Naturschutz einzusetzen und auch lernen sich so nach außen zu verkaufen, auch in der Nutzung natürlicher Ressoursen dürfte kein Problem sein. aber Spaß am Jagderfolg zu haben läßt sich schlecht vermitteln. mit der der Mitleitstur des kranken Fuchses wird man auch nicht weit kommen, da man das Wort Mitleid benutzt kann dieses schnell wieder verdreht werden. die Natur kennt kein Mitleid.
das die Arten- und Naturschutzbemühungen auch den Hasen usw zu gute kommen ist dann eine Begleiterscheinung :26:

Tiroler Bracke schrieb:
Jagd ist (EU-)anerkannter Grund per se. Sich auf eine Nutzungs- oder Bekämpfungsrechtfertigungsdiskussion einzulassen, würde ein Exempel statuieren.

Ich glaube viele Menschen haben einfach nur das Gefühl von der jagdlichen Zunft vergaggeiert zu werden. Es gibt in der Argumentationskette der Jägerschaft einfach viiiiel zu viele Widersprüche. Warum kann man nicht einfach mal Ehrlichkeit an den Tag legen und zugeben, dass es eben um die Nutzung von Wild geht und nicht (nur) um Naturschutz! Letzteres brauchen wir, um der Natur Resourcen zu entnehmen (ob als Förster, Landwirt, Freizeitsportler oder Jäger) und daran ist in keinster Weise etwas verwerfliches. Und es spricht auch rein gar nichts dagegen Füchse kurz zu halten mit dem Argument die Niederwildstrecke zu erhöhen. Solange der Fuchs weiter streunen darf und es ihm gut geht spricht rein gar nichts dagegen. Wenn man aber meint die Öffentlichkeit hinter's Licht zu führen und anfängt mit Naturschutz zu argumentieren steht man argumentativ sehr einsam an der Wand. Und das würde ich als zukünftiger Jäger (so zumindest mein Plan) ungern sehen...
EDIT (weil nicht richtig rübergebracht): Natürlich gehört der Schutz der Natur auch zu starken und handfesten Argumenten!! Aber eben nicht allein sondern mit dem Ziel diese gesunde Natur auch nutzen zu können...

Vielleicht seh ich das auch einfach nur etwas naiv aber das sind just my 2 Cents ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit...
 
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1+ :27: , allerdings sind die Jagdgegner auch nicht besser in ihrer Argumentationskette! Die Jäger allerdings sind in vielen Bereichen dabei sich ihr Grab selbst zu schaufeln weil der Großteil immer noch denkt zu einer ellitären Gemeinschaft zu gehören, der Bürger verbindet doch mit Jägern nur diese Sachen: Geländewagen, rumpöbelnder Mensch der über die Hundehalter schimpft, wild rumballernd auf alles was sich bewegt und nicht bei drei auf den Bäumen ist, arrogant, Geldsack etc.! Da sollten wir mal langsam dran arbeiten und unser Image mal radikal ändern. Solange der Großteil der Jägerschaft aber immer noch mit der alten göringschen Lodenjockel- Mentalität durch die Gegend läuft wird sich nie was ändern :21: ! Keine Angst bvor sich jemand auf den Schlips getreten fühlt: Habe bewusst übertrieben :29:

Gruß

AccuBond
 
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Du meinst also: so wie die Typen aus Halali oder der Schuss ins Brötchen?
Leider gibts die, aber zum Glück auch andere.
 
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Die letzte Fehe war schon weit. Habe die Fuchsjagd jetzt eingestellt.
Ab Juli geht es bei mir wieder los.
 
A

anonym

Guest
gorilla schrieb:
Ich glaube viele Menschen haben einfach nur das Gefühl von der jagdlichen Zunft vergaggeiert zu werden. Es gibt in der Argumentationskette der Jägerschaft einfach viiiiel zu viele Widersprüche. Warum kann man nicht einfach mal Ehrlichkeit an den Tag legen und zugeben, dass es eben um die Nutzung von Wild geht und nicht (nur) um Naturschutz!

Da hast du als (Nochnicht-)Jäger selbstverständlich recht. Die meisten Jäger wissen allerdings nicht so richtig warum sie jagen und wenn sie es wissen trauen sie sich nicht es zu sagen. Beim "Schutz" als Nebenargumentation zur Jagd wäre zu sagen, dass "Schützen durch Nützen" spätestens seit der Amman-Deklaration der IUCN globaler Konsens ist, der sich nur noch nicht so richtig nach DE durchgesprochen hat.

Nichtsdestotrotz ist das Hauptmotiv unserer Jagerei ein ganz anderes:

Der Spass an der Freud

Der venatorische Imperativ

Weil es einfach als Vitalkategorie in uns drinnen ist

Ein Recht per se, wie es TB oben genannt hat

etc., etc.

Leider ist es so, dass man sich gerade in DE nicht getraut das auch nur ansatzweise in die Öffentlichkeit zu tragen. Das schamhafte Verstecken hinter
den diversen Nützlichkeits- und Schutzargumenten hat natürlich ein gewaltiges Hinkebein, da dies schlicht und einfach so nicht wahr ist.

Klar nützen und schützen wir auch, aber nicht weil wir als freiwillige Jagdwehren auch noch für dieses "Ehrenamt" zahlen, sondern weil dies als Nebenprodukt automatisch abfällt und wir somit die wirklich Guten sind.
 
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Rauti schrieb:
Da ich die BZ abonniert habe ist mir der Artikel natürlich sofort in`s Auge gestochen. Hier mal ein Beispiel wie ich meine letzten Winterfüchse verarbeiten hab lassen. Und da ja scheinbar Pelz wieder in Mode kommt hoffe ich dass die Grünen mit ihrem Vorstoss scheitern werden!! Ich lass mir von denen die Freude an der Fuchsjagd nicht nehmen!!

9629895jme.jpg


:27: WH :27:
 
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Logiophob schrieb:
Küstenhase schrieb:
Ich möchte die Frage mal provokant anders stellen:

Müssen Jäger Füchse jagen, wenn sie mit dem Abschuss nicht über die Reproduktionsrate hinauskommen und die Verwertung des Winterfuchses nicht im Vordergrund steht?
Man sollte sie schon so bejagen, dass man über die Reproduktionsrate hinaus kommt, damit der Besatz im Revier dann auch eingedämmt wird!
Dazu reicht aber keine reine Bejagung im Winter aus!
Ausrotten will sie dagegen aber niemand. Das sollte wohl auch jedem klar sein!


Aber ich erlebe auch, dass auch Bewegungsjagden Füchse erlegt werden, die dann keiner haben will. Da ist es dann schon gut, wenn bei der Freigabe der Fuchs unter den Vorbehalt der Verwertung durch den Schützen gestellt wird.
Und dann laufen lassen, weil man sich die Verwertung nicht "leisten" kann/will? Wer so denkt, der braucht dann im Niederwildrevier aber nicht mehr an verwert und vermarktbare Niederwildstrecken denken!
Wir Niederwildjäger müssten noch viel intensiver Fuchs bejagen, in allen Revieren.
Aber, bekommen wir das wirklich umgesetzt?
Man bekommt es schwer umgesetzt, so erarbeiten sich die Reviere mit intensiver Bejagung stets ein Vakuum und die Füchse kommen aus weniger bejagten Revieren nach. Scheint jedenfalls so...
@Logi: Ich glaube ihr redet aneinander vorbei. Was Küstenhase meint ist: Wenn ich im Jahr nur ein, zwei Füchse "nebenbei" schieße, diese aber nicht verwerten will - sollte ich es gleich lassen. Das finde ich im übrigen auch. Denn genau dann entsteht genau der Effekt, den die Jagdgegner immer anführen - ich habe dann mehr als vorher. Das ist freilich kein Grund für ein Verbot jeglicher Art! Es ist lediglich ein Einfordern von jagdlicher Disziplin! Entweder die Disziplin konsequent Fallen-/Bau- und Ansitzjagd durchzuführen, oder es zu lassen.
Einen Fuchs pro Jahr, mit dem Argument "Für den Artenschutz", hinter die Hecke zu werfen, ist nicht glaubwürdig :19: (und richtet in mehrfacher Hinsicht mehr Schaden an als man Nutzen daraus zieht)
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
gopher schrieb:
.....
Was Küstenhase meint ist: Wenn ich im Jahr nur ein, zwei Füchse "nebenbei" schieße, diese aber nicht verwerten will - sollte ich es gleich lassen.....

Nur eine generelle Frage, bitte:

ergibt sich der Sinn der Prädatorenbejagung nicht alleine schon aus der hegerischen Notwendigkeit (auch nur zwei Entnommene sind besser als gar keiner!)?

Oder, anders gesagt, reicht das als Begründung nicht aus und ist der (reife) Balg insofern nicht nur ein gern genommenes Beiprodukt (für den, der es so will)?

Man steht ja heute in der ungewollten Position, dass die Fuchsstrecken jährlich exorbitant ansteigen, auf Grund des Wegfallens von Tollwut als natürliches Regulativ.
Die Bestände fallen aber trotzdem nachweislich nicht ins Bodenlose.
 
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boarhuntingdogs schrieb:
Ich finde es ja immer lustig, wenn Jagd einmal so umbedingt notwendig ist zur Bestandsregulierung und dann diese regulierende Funtion je nach Belieben negiert wird.

Es mag Dich belustigen, aber auch wenn Du die Aussage überspitzt formulierst ist das grundsätzlich nicht widersprüchlich. Es geht zunächst einmal um die Definition von flächendeckend und zusätzlich hat man eine Makro und eine Mikrosituation. Wenn wir Einvernehmen darüber erzielen, das eine Reduktion der Fuchspopulation beispielsweise auf das Bundesland NRW bezogen mit jagdlichen Mitteln bis dato nicht erreicht wurde und auch in der Zukunft illusorisch ist, dann negieren wir für diese Fläche eine regulierende ( reduzierende wäre präziser ) Funktion durch die jagdliche Mortalität.
Hier setzt übrigens der politische Gegner mit seiner Argumentation " Fuchsjagd ist sinnlos " an.

Trotz dieser obig formulierten Tatsache ist es natürlich sogar runtergebrochen auf ein Revier möglich den Fuchsbesatz temporär massiv zu reduzieren ergo ist eine Bejagung natürlich sinnvoll und dringend geboten. Die Definition von erfolgreicher Fuchsbejagung ist da übrigens sehr wichtig und das sind mitnichten hohe absolute Strecken. Über das wie und vor allem wann will ich jetzt garnicht sprechen. Je größer der Hegeblock desto einfacher wird das Ganze und ggf stellt sich sogar eine gewisse Nachhaltigkeit im Sinne niedriger Fuchsbesätze ein. NW Hochburgen wie beispielsweise das Münsterland sind im übrigen keine kreisübergreifenden homogenen Hegezonen in Sachen Fuchsbejagung, sondern es gibt dort genausoviele Nichtsmacher, Stümper und Maulhelden wie überall anders auch. Auch hier kommt der zuziehende Fuchs natürlich aus dem Nachbarrevier bzw einem überschaubaren Zuzugsgebiet und reist nicht aus Meckpom mit dem Zug an.
 

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