Mosin-Nagant 1944

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Hallo!



Mal ein paar Fragen dazu. Kann jemand von Euch etwas zum Mosin-Nagant 1944 sagen? Kaliber 7,62x54 R, 1m lang, 51cm Lauf und ca. 4kg (das ist zugegeben relativ viel). "Exzellente" Modelle gibt es bei F für ca. 160€. Die Präzision bis ca. 130m sollte es doch bringen können, das es jagdlich nicht fern von Gut und Böse ist.

Irgendwo habe ich auch mal ein Bild aufgeschnappt, welches einen finnischen Jäger mit einem Nagantgewehr zeigt, dabei hatte es einen Kunststoffschaft und immer noch das Bajonett.
Einen Kunststoffschaft und oder entsprechendes Zubehör habe ich bisher nirgends gefunden, aber das Gewehr würde mich in der Variante schon reizen.

Besteht ein signifikanter Unterschied zwischen finnischen und russischen Modellen?

Ich habe mal eines als Salutversion besessen, mit sauer verdientem Lehrgeld in Trier gegen die Vernunft gekauft. Gefallen hat es mir schon immer. Jetzt überlege ich, einen scharfen Nachfolger zu erstehen. Aber wenn es geht, soll der Kracher mehr bieten können, als nur Schießstand.

Thema Sicherheit: Unterladen kann man das Nagant bestimmt gut und sicher führen. Wie sieht es aus im Zustand geladen und entspannt? Wenn ich mich richtig an meine Salutversion erinnere, war der Verschluss recht schwergängig in Sachen Spannen und Entspannen. Besonders Entspannen war ungünstig und meines Erachtens unsicher, weil man nur den Daumen zum Fixieren des Verschlusses hatte und man ihn langsam nach vorne gleiten lassen musste (Zeigefinger am Abzug).

m44hardlaminateedld5.jpg

mossin5e9n.jpg
 
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Ein Bekannter von mir führt so einen mit Docter-Sight auf Drückjagden.

Mir persönlich gefällt das Ding schon mal optisch nicht.

Es verschießt als Repetierer eine Randpatrone.

Der Abzug kriecht undefinierbar bis ohne Vorwarnung der Schuß bricht - hat keinen Druckpunkt.

Präziese ist es. Ein Freund hatte mal eins mit zeitgenössischen ZF für den Schießstand. Die Finnischen sollen besser verarbeitet sein, die kenne ich aber nur in der langen Version.

Kunststoffschäfte hab ich dafür noch nie gesehen. Henke bietet einen amerikanischen Kunststoffschaft für den russischen SKS Halbautomaten an. Vielleicht gibts in Amiland auch einen für den Nagant?
 
A

anonym

Guest
Hab im Schießkino mal einen Probiert.
war überrascht, wie gut der sich repatieren ließ -
habe ab er nicht auf das Baujahr geachtet.
Für meinen Waffenschrank allerdings zu häßlich...
P. :D
 
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Ahja, bei Henke gibt es in der Tat einen Schaft für 97€ passend für alle Modelle.

Vielleicht kann noch jemand was zur Sicherheit und zum Kaliber sagen.
 
A

anonym

Guest
@ Jim:
sieh dir die Pulver Menge und Sotrte bei gleichem Geschoßgewicht an -
und vergleiche mit .308 Win und 30.06.
Der Rest ist dann nur noch Spökenkiekerei.
P. :roll:
 
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Das Kaliber ist vergleichbar mit .308 Win.

Zum sichern wird - wenn mich nicht alles täuscht - die Schlagbolzenmutter nach hinten gezogen und um 90 ° gedreht und stützt sich dann gegen den Druck der Schlagbolzenfeder gegen das System ab.
 
A

anonym

Guest
PatrickM schrieb:
Das Kaliber ist vergleichbar mit .308 Win.

Zum sichern wird - wenn mich nicht alles täuscht - die Schlagbolzenmutter nach hinten gezogen und um 90 ° gedreht und stützt sich dann gegen den Druck der Schlagbolzenfeder gegen das System ab.
eigentlich keine schlechte idee :roll:
 
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Beschissene Idee. Viel zu leicht wird die Waffe durch einfaches anstreifen an der Kleidung entsichert. Das ein Schuss bricht, müsste man zwar noch immer den Abzug betätigen, aber der Teufel schläft nie.

Nicht um sonst gibt es genug Berichte davon, dass die Russen den Nagant ohne Sicherung im Krieg benutzen haben.

wh Österreicher
 
A

anonym

Guest
Ich hab mehrere Nagant.
Zum schießen verwende ich einen M38 (kurzer Lauf - ohne Klapp Bayonett) mit Kunststoffschaft und bin sehr zufrieden damit. Über die offene Visierung schaffe ich mit billiger Militärmuni ca. 10cm Streukreise auf 100m. Gut eingeschossen ist es also möglich einen Bierdeckel zu treffen.

Wichtig zu wissen ist, dass die Nagant Modelle mit aufgesetzten / ausgeklappten Bayonet eingeschossen wurden. Ohne oder mit eingeklappten Bayonett können sich deutlich unterschiedliche Treffpunktlagen ergeben. Deshalb ist der M44 auch eher was für die Sammlung - der M91/30 für die Jagd (Nachsuche oder Drückjagd) recht lang.

Die Sicherung ist gewöhnungsbedürftig aber sehr sicher und für Nachsuche und Drückjagd absolut ausreichend (wenn am Stand die Waffe entsichert geführt wird).
Der Abzug ist aber das schlimmste, dass die Waffentechnik je hervorgebracht hat. Trotzdem hällt es einen mit etwas Übung nicht davon ab, sein Ziel zu treffen.....
 
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Ing. Michael W. Mayerl schrieb:
Der Abzug ist aber das schlimmste, dass die Waffentechnik je hervorgebracht hat. Trotzdem hällt es einen mit etwas Übung nicht davon ab, sein Ziel zu treffen.....

Wenn ich mich nicht irre, wurden im finnisch-russischen Winterkrieg 1939/40 sehr viele russische Soldaten Opfer dieses Waffensystems. Einer der wenigen Scharfschützen, über die öffentliche Dokumentationen zu lesen sind, war wohl Nutzer eines finnischen Nagant.
http://en.wikipedia.org/wiki/Simo_H%C3%A4yh%C3%A4

Mit entsprechender Übung scheinen sich also brauchbare Schußleistungen generieren zu lassen :shock:

Gruß
Jens
 
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Zum Thema Schussleistung ein paar Worte aus meiner Sportschützenerfahrung:

Im Moment sind die finnischen Nagants bei Sportschützen sehr beliebt. Sie gelten derzeit als die bessere Alternative zu den Schwedenmausern, da sie entsprechend geladen noch sanfter zu schießen sind (mit Bleigeschossen und abgebrochener Ladung :roll: ), gleichzeitig eine sehr gute, mit dem Schraubenzieher einstellbare, Visierung aufweisen. Allerdings gibt es die Finnen nur in der langen Version. Ein weiteres Plus der Finnen ist der Geschossdurchmesser von .308". Die Russen haben nämlich .311" (wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt).
Das ist das eigentliche Problem der Russen: Nur wenn du die geeigneten Geschosse verwendest kommst du auf eine brauchbare Präzision. Im Sportschützenbereich kein Problem, jagdlich kann es da dünn aussehen.

Ein Kumpel von mir hat einen 1944. Als Funwaffe. Die Patronen kauft er üblicherweise nach dem Kriterium des langsamsten Pulvers und des Preises. Langsames Pulver kann man sich vielleicht bei 51 cm Lauflänge denken warum. Sieht zumindest sehr eindrucksvoll aus, aber das war dann auch alles. Das mit dem Bajonett stimmt übrigens! Ohne Bajonett haben die einen ganz anderen Haltepunkt.

Für alle weiteren Tipps schau mal in das Visier Speziel "Ordonannzwaffen"

Oliver
 
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waldkauz schrieb:
Die Russen haben nämlich .311" (wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt).

Oliver

Ja, die Russen verschießen .311er Geschosse. Als Wiederlader kann man ganz brauchbare Ladungen erstellen. Jagdlich habe ich damit keine eigenen Erfahrungen. Ein Bekannter führt einen zum Jagdgewehr umgebauten Nagant. Er jagd viel in Polen auf Rot- und Schwarzwild und ist zufrieden damit.
 
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Tja, wenn dann wäre ich auf Munition vom Händler angewiesen, z.B. S&B.
Der Reiz beim Modell 44 wäre ja die kompaktere Bauform, das wäre bei den finnischen nicht gegeben.

@Ing. Michael W. Mayerl: ist das Modell 38 ein Vorläufer vom 44, ein ganz anderes Modell oder ein 44er mit abgenommenem Seitengewehr?

Sind die Abzüge "einheitlich schlecht"?
 

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