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Es war schon 1998, ich hatte meinen Jagdschein im dritten Jahr, als ich meinen Vater zur Gamsjagd begleitete.
Er war zum wiederholten Mal in diesem schönen Eigenjagdrevier in den Bergen in der der Nähe von Mittersil in Österreich.
Mein Vater hatte einen 1er Bock gebucht, ich war nur zur Begleitung dabei.
Der Aufstieg war für uns Bayerwälder heftig, obwohl unser Jagdführer Fritz die Heerenbüchse in .243 trug.
Nach 3,5 Stunden waren wir an der Almhütte angelangt, wo wir uns erstmal stärkten. Danach ging es noch ca. eine Stunde weiter nach oben, Schnee und Eis wurden immer mehr. An einem steilen Abhang angelangt war für mich erstmal Schluß. "Ich gehe keinen Meter mehr weiter" habe ich gesagt, denn meine Höhenangst wurde immer schlimmer..... Aber irgendwie hat Fritz mich überredet, und wir marschierten weiter. Am Gegenhang hatten wir Gemsen ausgemacht. Fritz bestätigte einen alten Bock, und wir richteten uns ein. Es hat bestimmt 30 Minuten gedauert, bis der Bock richtig breit stand. Mein Vater war total angespannt, ständig das rechte Auge am Okular, den Zeigefinger am Abzug. Dann brach der Schuß. Ums kurz zu machen. Er hatte gefehlt.
Seine Laune war am Tiefpunkt, wir gingen zu einer höher gelegenen Hütte, wo wir seinen Kummer mit Jagertee ertränkten...
Mittlwerweile war es schon Nachmittag, Fritz wollte weiter jagen. Mein Vater sagte, er macht heute keinen Schuß mehr. Aber wenn es denn ginge, dann sollte ich die Chance auf eine Gams erhalten. Fritz meinte, ein Bock sei nicht möglich, aber ein Kitz wäre für mich frei. Die Chance wollte ich natürlich nutzen, und ging mit dem Führer jagen. Mein Vater blieb in der Hütte. Es war für Bergverhältnisse schon spät, und Fritz meinte, gleich in der Nähe ist ein Sitz, den könnten wir noch angehen.
Der "Sitz" war ein klapprig, zusammengenageltes Etwas an einem Steilhang. Unter uns gings "gefühlte" 500 Meter steil abwärts, aber mein Vertrauen in Fritz war größer als meine Angst...
Wir saßen gar nicht lange, da stubste er mich an. "Gams, dort unt`". Ich nahm mein Glaß, und tatsächlich, ca. 150 m unter uns bestätigte ich zwei Gemsen. Sie standen an ein paar größeren Felsen. Fritz meinte, ich solle schnell schießen, denn die würden nicht lange stehen bleiben. Er sagt "schieß die Linke, des is des Kitz". Die Gams war schnell im Absehen, der Schuß brach, und ich sah die Gams tot den Hang hinab stürzen.
"Jetzt host Du a gfehlt" fuhr mich Fritz an. "Nein" sagte ich, die hab ich getroffen. "Gibts ned" meinte er, "es san Zwoa hochflüchtig und G`sund abgsprunga". Ich nahm nochmal mein Glas, schaute zum Anschuß und sah im Schnee die Schleifspur meiner Gams, tiefrot verschmiert mit Schweiß.
Fritz beugte sich zu mir rüber auf die rechte Seite des Sitzes, schaute ebenfalls runter und sagte. "Jetzt woaß i a ned wia des herganga is"?
Wir hangelten uns runter zum Anschuß, und sahen von dort aus auch die tote Geiß ca. 200m unterhalb liegen.
Des Rätsels Lösung waren die Felsen, bei denen die Gemsen standen. Es waren keine zwei, sonder drei Gemsen. Ich sah die mittlere und die rechte Gams, Fritz ebenfalls die Mittlere und die links daneben Stehende. Dadurch dass er sich beim Schuß auf die "Linke" konzentriert hatte, sah der nicht, wie die "Mittlere" tot hinab rutschte.
Durch diesen Irrtum bin ich nicht zu meinem Gamskitz gekommen, sondern habe ich ein ca. 13 jährige "1er" Geiß geschossen :12: .
Er war zum wiederholten Mal in diesem schönen Eigenjagdrevier in den Bergen in der der Nähe von Mittersil in Österreich.
Mein Vater hatte einen 1er Bock gebucht, ich war nur zur Begleitung dabei.
Der Aufstieg war für uns Bayerwälder heftig, obwohl unser Jagdführer Fritz die Heerenbüchse in .243 trug.
Nach 3,5 Stunden waren wir an der Almhütte angelangt, wo wir uns erstmal stärkten. Danach ging es noch ca. eine Stunde weiter nach oben, Schnee und Eis wurden immer mehr. An einem steilen Abhang angelangt war für mich erstmal Schluß. "Ich gehe keinen Meter mehr weiter" habe ich gesagt, denn meine Höhenangst wurde immer schlimmer..... Aber irgendwie hat Fritz mich überredet, und wir marschierten weiter. Am Gegenhang hatten wir Gemsen ausgemacht. Fritz bestätigte einen alten Bock, und wir richteten uns ein. Es hat bestimmt 30 Minuten gedauert, bis der Bock richtig breit stand. Mein Vater war total angespannt, ständig das rechte Auge am Okular, den Zeigefinger am Abzug. Dann brach der Schuß. Ums kurz zu machen. Er hatte gefehlt.
Seine Laune war am Tiefpunkt, wir gingen zu einer höher gelegenen Hütte, wo wir seinen Kummer mit Jagertee ertränkten...
Mittlwerweile war es schon Nachmittag, Fritz wollte weiter jagen. Mein Vater sagte, er macht heute keinen Schuß mehr. Aber wenn es denn ginge, dann sollte ich die Chance auf eine Gams erhalten. Fritz meinte, ein Bock sei nicht möglich, aber ein Kitz wäre für mich frei. Die Chance wollte ich natürlich nutzen, und ging mit dem Führer jagen. Mein Vater blieb in der Hütte. Es war für Bergverhältnisse schon spät, und Fritz meinte, gleich in der Nähe ist ein Sitz, den könnten wir noch angehen.
Der "Sitz" war ein klapprig, zusammengenageltes Etwas an einem Steilhang. Unter uns gings "gefühlte" 500 Meter steil abwärts, aber mein Vertrauen in Fritz war größer als meine Angst...
Wir saßen gar nicht lange, da stubste er mich an. "Gams, dort unt`". Ich nahm mein Glaß, und tatsächlich, ca. 150 m unter uns bestätigte ich zwei Gemsen. Sie standen an ein paar größeren Felsen. Fritz meinte, ich solle schnell schießen, denn die würden nicht lange stehen bleiben. Er sagt "schieß die Linke, des is des Kitz". Die Gams war schnell im Absehen, der Schuß brach, und ich sah die Gams tot den Hang hinab stürzen.
"Jetzt host Du a gfehlt" fuhr mich Fritz an. "Nein" sagte ich, die hab ich getroffen. "Gibts ned" meinte er, "es san Zwoa hochflüchtig und G`sund abgsprunga". Ich nahm nochmal mein Glas, schaute zum Anschuß und sah im Schnee die Schleifspur meiner Gams, tiefrot verschmiert mit Schweiß.
Fritz beugte sich zu mir rüber auf die rechte Seite des Sitzes, schaute ebenfalls runter und sagte. "Jetzt woaß i a ned wia des herganga is"?
Wir hangelten uns runter zum Anschuß, und sahen von dort aus auch die tote Geiß ca. 200m unterhalb liegen.
Des Rätsels Lösung waren die Felsen, bei denen die Gemsen standen. Es waren keine zwei, sonder drei Gemsen. Ich sah die mittlere und die rechte Gams, Fritz ebenfalls die Mittlere und die links daneben Stehende. Dadurch dass er sich beim Schuß auf die "Linke" konzentriert hatte, sah der nicht, wie die "Mittlere" tot hinab rutschte.
Durch diesen Irrtum bin ich nicht zu meinem Gamskitz gekommen, sondern habe ich ein ca. 13 jährige "1er" Geiß geschossen :12: .