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Gelöschtes Mitglied 1255
Guest
Es war Mitte, Ende November 1997, unser norwegischer Jagdfreund Jim war gerade wieder abgereist, leider ohne Erfolg auf Dam-, Rot- oder Schwarzwild. Mein Jagdpartner Matthias und ich nutzten die folgenden Mondnächte noch zum Ansitz auf Sauen. Am besagten Abend besetzte ich eine offene Leiter an einem längeren Waldstück, Matthias bezog einen Ansitzwagen in etwa 500 m Entfernung. Die Chancen auf Sauen waren überall gegeben. Von meiner Leiter konnte ich eine größere Fläche des Reviers einsehen: Weiden, Äcker, dazwischen Baumreihen sowie eine unbefestigten aber öffentlichen Weg in die Nachbarjagd. Ca. gegen 23 Uhr sah ich die Scheinwerfer eines Autos diesen öffentlichen Weg ableuchten. Plötzlich hielt der Wagen. Deutlich hörte man mehrere Türen klappen. Dass Personen um das Fahrzeug herumgingen, konnte man daran erkennen, dass für kurze Augenblicke die Scheinwerfer verdeckt waren. Kurz darauf fielen mehrere Schüsse, die ich einer Kurzwaffe zuordnete. Was nun? Sollte ich darauf zugehen? Lieber warten! Wenige Augenblicke später wendete der Wagen und verließ das Revier. Ich wartete noch und blinkte aber dann meinen Jagdfreund mit der starken Taschenlampe an. Er war in dem Glauben, ich hätte geschossen. Nach meinem kurzen Bericht beschlossen wir, der Sache auf den Grund zu gehen. In meinem Kopf liefen folgende Überlegungen ab: Rumänische Banden, vor denen seinerzeit dauernd gewarnt wurde, Aufschießen eines Tresors, Liquidation eines Zuhälters aus HH oder Beschießen von Wild im Scheinwerferlicht. In Guerillamanier schlichen wir beide am Wegrand entlang und konnten nichts entdecken. Daraufhin brachen wir unsere "Nachsuche" ab und verständigten unseren 3. Mann auf dem Hof. er riet uns, sofort zur Polizei zu fahren. Um Mitternacht waren nur wenige Beamte auf der Wache, aber bei dem Wort "Schusswaffen" kamen sie sofort mit. Als wir an den Tatort kamen, entdeckten die Beamten eine Coladose mit mehreren Einschüssen. Die nächtliche Schießerei entpuppte sich als völlig harmlos, aber seit dieser Zeit benutze ich ein Handy und finde es nicht übertrieben!
MfG
MfG