Mein erster Fuchs (Kaliber .17HMR)

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Nachdem ich jetzt seit 2,5 Jahren den Jagdschein habe und noch immer kein Fuchs auf meiner imaginären Stecke lag dachte ich schon, dass sie sich wohl absprechen, mir ganz gezielt aus dem Weg zu gehen, wie es sich wohl auch mit dem Schwarzwild bei mir verhält...

In unserem Revier gibt es viele Schilf- und Feuchtflächen, kleine Tümpel, Bäche und Fischteiche. Auf den wenigen Wiesen und in den Tümpeln stehen deshalb vor allem Abends immer um die 20 Fischreiher. Also habe ich mir vorgenommen da mal ein, zwei von zu schießen, da die Teichwirte große Probleme mit ihnen haben, auch ich meine, dass es doch zu viele für diese kleine Fläche sind und ich denke, dass das doch einen gewissen Vergrämungseffekt hat. Die Jagdzeit in Bayern beginnt nun am 16. September und man muss darauf achten, dass sich der bejagte Fischreiher in einem Umkreis von 200m um das nächste geschlossene Gewässer herum befindet, was in diesem Revier aber kein Problem darstellt.

Heute hat dann also in Bayern die Schule wieder angefangen, und so dachte ich mir, ich könnte ja morgens, noch vor der Schule in das nahe gelegene Revier fahren und schauen, ob ich einen der Reiher bekomme, auch weil um diese Zeit noch wenige Spaziergänger unterwegs sind. Ich also den Wecker auf 6:00 gestellt und um 6:30 war ich bereit zur Abfahrt.

Ich hatte den Plan gefasst, die drei erfolgversprechenden Wiesen nacheinander abzupirschen. Die erste Wiese liegt an einem kleinen Maisacker. An der kurzen Seite der beiden Flächen führt ein Weg entlang. Also fuhr ich von der Seite des Maisackers den Weg entlang, stellte am Acker das Auto ab und pirschte auf dem Weg den rechts gelegenen Mais entlang um an der Ecke des Maisackers die Wiese einsehen zu können. Mit mir war meine CZ453 in .17HMR mit Nikon 6-18x40 und 2 Magazinen 17gr Hornady V-max. Ich wollte ja an dem Reiher nicht zu viel Schaden anrichten, weil er vielleicht präpariert werden sollte. Zurück zum Thema. Als ich mich der Maisecke näherte und sich die Wiese langsam vor mir auftat machte ich langsam, zog den Hut ins Gesicht und mich etwas kleiner, um nicht erspät zu werden. Ich ging also die wenigen, verbleibenden Schritte vor, um auch noch den Rest der Fläche sehen zu können und da entdeckte ich plötzlich einen roten Fleck im Gras. Ich dachte sofort an Kitz oder Hase, da er mir nicht allzu groß erscheint und auf einem Platz verharrt. Um die ganze Sache etwas genauer betrachten zu können hebe ich also mein Gewehr an die Schulter und gucke durchs auf 6fach gestellte Glas. Es war ein Fuchs :shock: . Ich konnte es nicht glauben. Er stand auf ca. 90m und hatte mich scheinbar nicht bemerkt. Als er wegschaute setzte ich mich auf den Weg um zu sehen, ob ein Anschlag sitzend aufgelegt auf den Knien praktikabel war, doch das war mit nach Kontrolle durchs Glas zu wackelig. Also legte ich mich auf den Weg, zog den Hut ab um eine höhere Position für den Vorderschaft zu bekommen, da ein bisschen Gras am Rad des Weges stand, und legte den Vorderschaft auf die, auf dem Hut ruhende Hand auf. Die Kontrolle am Lauf vorbei zeigte, ich war hoch genug. Während meines Blicks durch das Glas sah ich den, immer noch seelenruhig vor mir dem Maisacker abgewandt, stehenden Fuchs etwas klein und so drehte ich noch das Zielfernrohr größer, dann ging ich ins Ziel. Aufgrund der Unkenrufe, dass die .17HMR besonders mit diesem Geschoss nicht zu stark auf Fuchs ist entschied ich mich für einen Schuss hinters Blatt, schon brach der Schuss. Ich sah, dass ich gut abgekommen war und den Fuchs mit einem leichten zusammensacken der Vorderläufe zeichnen. Der Fuchs setzte sich jedoch in Bewegung und machte nach wenigen Schritten eine Linkswende auf den Mais zu. Ich war mir sicher, dass er nicht mehr weit gehen würde und so repetierte ich nur noch der Form halber. Die Flucht wurde langsamer und bei einem weiteren Zusammensacken der Vorderläufe blieb er verendet nach nunmehr ca. 20m Flucht liegen. Ich wusste gar nicht wo mir der Kopf stand, als ihn da liegen sah. Zur Sicherheit wartete ich noch einen kurzen Moment, und näherte mich dann.

Ich fand ihn auf der Seite liegend mit der Schusswunde 3 Finger hinterm Blatt. Es war also ein reiner Lungenschuss. Beim Umdrehen des Fuchses bemerkte ich, dass er wohl auf der Einschussseite gelegen ist und ich den Ausschuss gesehen hatte. Viele unterschätzen dieses Kaliber immer wieder maßlos, vor allem die die damit keine Erfahrungen haben und die gängigen Stammtisch- und Schießstandparolen nachplappern. Ich für meinen Teil würde jedenfalls jederzeit wieder mit der .17er auf einen Fuchs schießen.

Unverhofft kommt oft und damit hat mir dieser, mein erster Fuchs den ersten Tag meines letzten Schuljahres gut eingeläutet. Nachdem ich um ca. 7:00 geschossen habe war ich um 7:30 wieder zu Haus und um 7:45 in meinem Gymnasium.

Leider hatte ich nur mein Handy dabei, aber besser, als nichts:
dsc00098700x525mp9.jpg
 
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Raubwildjäger1 schrieb:
Weidmannsheil :D.

Sieht mir auf dem Bild nach einem starken Fuchs aus, wie schwer war er denn?

Also mir kam er eher jung vor. Er hatte auch ein sehr weiches filziges Fell. Deshalb tippe ich eher auf starken Jungfuchs... Zum Gewicht kann ich nichts definitives sagen, aber ich schätz ihn so auf 6kg!?, so vom Tragen her... :?:
 
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Wh
wenn die Jungfüchse bei euch schon so schwer sind, was wiegt denn dann ein " Altfuchs " :shock: :D 8)
 
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Mir kam er eben irgendwie jung vor... Aber wahrscheinlich ist er alt, wenn ihr das alle so seht. Ist wie gesagt mein erster...

Ich werd mal meinen Vater fragen.

Edit:

Hab grad nochmal nach gewogen:
Gewischt: 8,1kg
...und nachgesehen:
Fähe.

=>Ich schätz mal doch kein Jungfuchs...! :wink: :oops:
 
G

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Ein kräftiges Waidmann´s Heil zum ersten Fuchs vom FUXJAGA. :wink:
Und nur nicht nachlassen.
 
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Waidmannsheil!

Und falls ichd as mit dem letzten Schuljahr richtig gelesen habe.

Tipp:

Genießen, schulzeit ist die beste Zeit ;)
 
G

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Guest
Waidmannsheil! Ich habe das gleiche Gewehr im gleichen Kaliber. Die hmr ist allemal stark genug für den Fuchs. Bist du mit dem Glas zufrieden. Ich brauche nämlich ein anderes für meine hmr. Waihei
 
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@J3g5rM4ist6r

Ja, heute hat mein letztes Schuljahr angefangen. Ist schon ein mulmiges Gefühl zu wissen, dass die ganze Sache in 9 Monaten rum ist...
 
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Genieß' das schöne, und vergiss' das Böse ganz schnell.

Wenn ich an manchen Lehrer denke oder an manches "Fach", dann schaudert es mich immer noch.
 
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weidmanns heil, schön zu lesen!

und so ne .17hmr steht auch schon seit längerem auf der wunschliste.
 
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@Knopper

Ich bin mit dem Glas super zufrieden. Es erfüllt genau die Ansprüche, die ich an meine HMR stelle. Ich mag hohe Vergrößerungen für den Stand und die Jagd auf Kleinwild, da man ja bei einem kleinen Ziel auch genau sehen muss wo man steht. Lichstärke war mir eher zweitrangig, da ich meine R93 mit raus nehme, wenn ich in der Nacht wegen Sauen sitze. In der Dämmerung auf 6fach sieht man aber auch noch genug, und im Winter is es sowieso kein Problem. Das Bild finde ich bzgl. Schärfe und Farben super (ich hab ein Swaro auf der R93...). Könnte mir kein besseres Glas für meine HMR vorstellen. Das Preis/Leistungsverhältnis ist einfach perfekt. Montiert habe ich es mit einer günstigen, aber sehr stabilen Luftgewehrmontage, da mir die normalen KK-Montagen alle extrem klapprig vorkamen und diese genau die richtige Höhe hatte. Die Waffe liefert je nach meiner Tagesform 5-Schusskreise zwischen 10 und 20mm mit Hornady V-max und cci gamepoint.

Da ich unbedingt die 453, also die Version mit Stecher wollte musste ich ein halbes Jahr auf die Büchse warten, aber es hat sich gelohnt. Ich konnte mir den Abzug genau so hindrehen, wie ich ihn wollte und hab jetzt einen völlig ohne Vorzug trocken ohne jedes kratzen oder Rutschen brechenden Abzug auf R93-Niveau, den ich mit dem Stecher bei bedarf auf "weich" schalten kann, was ich noch nie gebraucht habe.
Hast du die 452 oder die 453? Bei der 452 hätte ich nicht so lange warten müssen, aber ich hatte Angst, dann nen kratzigen Abzug zu haben, der erst noch zu 5 Büchsenmachern muss...
 
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J3g5rM4ist6r schrieb:
Genieß' das schöne, und vergiss' das Böse ganz schnell.

Wenn ich an manchen Lehrer denke oder an manches "Fach", dann schaudert es mich immer noch.

Klar irgendeinen hat man immer mit dem man nicht kann, aber ich hatte es nach einem halben Jahr geschafft, dass mir die Lehrer manchmal mehr glauben, als sich selbst. Nachdem ich meinem Englischlehrer zum Beispiel nach Erhalt der ersten katastrophalen Klausur eine 9-seitige begründete Aufführung meiner Kritikpunkte an seinem Korrekturstil mit Hinweis auf die Pflichten der Fachschaft übermittelte hatte ich sofort 4Notenpunkte (andere aus dem Kurs auch ein paar) mehr und in der nächsten Klausur fast volle Punktzahl. Heute verstehe ich mich mit diesem Lehrer super gut, arbeite fleißig mit und sage ihm weiter MEINE Meinung. Er hat einfach einen Ruck gebraucht, um zu Realisieren, dass er mit der ersten Klausur richtig Mist gebaut hatte und Schüler eine Meinung haben können, gegen die man sich als guter Lehrer nicht wehren kann...

Ich gehe seit ich gemerkt habe, wie man mit Lehrern umgehen muss super gerne in die Schule und fange jetzt schon an sie zu vermissen, obwohl ich eine Lehrerin hatte die ich heut noch nicht mag, dass aber allein wegen ihrer überheblichen Art. :wink:

Schule fürs Leben!
 

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