Längerer Lauf = mehr Energie?

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Moin,

ich lese gerade in der Beschreibung miener GLock, dass (bei gleichem Kaliber) je länger der Lauf ist die E0 desto höher ist.

Ist das so oder interpretiere ich hier etwas falsch? Ich hätte eher das Gegenteil angenommen.

Wenn es wirklich so ist, warum ist es so?

Vielen Dank
Gruß
t....
 
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ja und nein ...

wenn du nun einen lauf von 1m nimmst, dann wird geschoss nicht nochmal schneller.

heißt ... je nach kaliber, ladung u.s.w. gibts immer obergrenzen bezüglich der maximal erzielbaren geschwindigkeit.
 
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Energie = Integral über (Kraft (x,t) * dx)

(sorry, kann keine Symbole einfügen)

Das Integral läuft von 0 bis Lauflänge L. Umso länger der Lauf, umso mehr Energie kriegst Du rein. Allerdings ist das nicht linear da die Kraft sowohl von der Position x des Geschosses im Lauf abhängt (Kolbeneffekt) als auch von der Zeit t (Verbrennungsprozess).

--> Ja, desto länger der Lauf desto mehr Energie hat das Geschoss.
 
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in einfachen worten: das geschoss wird vom gas geschoben, das bei verbrennung des pulvers entsteht je laenger es geschoben (beschleunigt) wird, desto schneler fliegt's hinterher
 
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graylion schrieb:
in einfachen worten: das geschoss wird vom gas geschoben, das bei verbrennung des pulvers entsteht je laenger es geschoben (beschleunigt) wird, desto schneler fliegt's hinterher

bedingt ... irgendwann hört das beschleunigen auf, da der gasdruck abbaut ...
 
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Ich kann zwar nicht mit Formeln glänzen aber es dir etwas "platt" erklären:

Das Pulver wird entzündet und verbrennt.
Es enstehen heiße Gase
Druck baut sich auf
Der Druck "schiebt" das Geschoss nach vorn
Hat das Geschoss den Lauf an der Mündung verlassen "schiebt" keiner mehr, weil der Druck als Knall entweicht.
Je länger der Lauf umso länger kann der Druck der Verbrennungsgase schieben.

Vergleich:

Vater A schiebt die Seifenkiste seines Sohnes 5 Meter an und lässt sie dann los.

Vater B schiebt die Seifenkiste seines Sohnes 10 Meter an.



Die Seifenkiste B ist schneller.

Wie schon erklärt ist das nur ein Beispiel und alles hat sseine Grenzen, will heissen unendlich lange Läufe bringen auch nix.
 
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den lauf will ich sehen ;)

Ich hab mir den jucks ma mit Quickload gemacht. Ne 45 ACP wird bei 10 m (nicht cm!) Laufaenge immer noch schneller ...
 
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Rhoenjaeger schrieb:
Ich kann zwar nicht mit Formeln glänzen aber es dir etwas "platt" erklären:

Das Pulver wird entzündet und verbrennt.
Es enstehen heiße Gase
Druck baut sich auf
Der Druck "schiebt" das Geschoss nach vorn
Hat das Geschoss den Lauf an der Mündung verlassen "schiebt" keiner mehr, weil der Druck als Knall entweicht.
Je länger der Lauf umso länger kann der Druck der Verbrennungsgase schieben.

Vergleich:

Vater A schiebt die Seifenkiste seines Sohnes 5 Meter an und lässt sie dann los.

Vater B schiebt die Seifenkiste seines Sohnes 10 Meter an.



Die Seifenkiste B ist schneller.

Wie schon erklärt ist das nur ein Beispiel und alles hat sseine Grenzen, will
heissen unendlich lange Läufe bringen auch nix.

der vergleich hinkt ... stell dir vor, daß der vater bereit mit aller kraft angeschoben hat und bereits nach 5m seine maximale geschwindigkeit erreicht hat. dann wird auch auf den nächsten 5m nicht mehr schneller ...

ähnlich verhält es sich mit dem geschoss im lauf, zumal das geschoss dort eine starken reibung unterliegt und damit auch wieder deutlich abgebremst wird, sobald der gasdruck nicht mehr ausreicht.

zudem kann man anhand des verbrennungsdruckes ausrechnen, wieviel gasmenge durch die expansion ensteht und ab wann der schub, respektiv die beschleunigung endet.
 
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@uihhh: Theoretisch hast Du Recht, es gibt ein Limit. Das wird (meiner bescheidenen Meinung nach) aber in selbst den allerlängsten Läufen nicht erreicht. Das Geschoss wird so lange beschleunigt wie der Druck auf den Geschossboden stärker ist als der Aussendruck (Reibungskraft des Geschosses im Lauf kann hier mal vernachlässigt werden). Nun entstehen im Gewehr/Flinte Drücke weit über 1000bar, der Aussendruck hat aber nur 1bar.
 
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jaegerfranz schrieb:
@uihhh: Theoretisch hast Du Recht, es gibt ein Limit. Das wird (meiner bescheidenen Meinung nach) aber in selbst den allerlängsten Läufen nicht erreicht. Das Geschoss wird so lange beschleunigt wie der Druck auf den Geschossboden stärker ist als der Aussendruck (Reibungskraft des Geschosses im Lauf kann hier mal vernachlässigt werden). Nun entstehen im Gewehr/Flinte Drücke weit über 1000bar, der Aussendruck hat aber nur 1bar.

absolut deiner meinung ...

aber man könnte doch ausrechnen, wieviel expansionsvolumen vorliegt.

bei einem explosionsdruck von z.b. im schnitt 4000 bar und einer pulvermenge von x grains, entsteht dann bei maximaler expanson das 4000fache volumen. nachdem das entstanden ist, ist der druck auch komplett abgebaut.

da sich die grains schlecht in volumen umrechnen lassen, würde ich nun einfach mal sagen, daß in einer normalen büchsenpatrone ca. 2 cm³ pulver enthalten sind. somit entsteht aus 2 cm³ pulvermenge durch die explosion zuerst ein druck von 4000bar, was den 4000fachen überdruck zur umgebung bedeutet. sobald sich der auf 2 cm³ anliegende druck von 4000bar auf 8000cm³ (4000bar x 2cm³) ausgedehnt hat, ist der normale umgebungsdruck erreicht.

gehen wir nun noch von der annahme aus, daß das geschoss solange beschleunigt wird, bis der druck komplett abgebaut ist, läßt sich imho durch errechnen des lauf-innenvolumens der punkt bestimmen, an dem kein gasdruck mehr vorhanden ist.

gehen wir der einfachheithalber davon aus, daß es ein 8mm kaliber ist und vernachlässigen wir das hülsenvolumen selbst.

bei 8mm bohrung liegt somit eine grundfläche von rund 0,5 cm², was pro lfd meter ein volumen von 50 cm³.

damit wäre das expansionsvolumen von 2cm³ pulver bei 4000bar bei einem 80m lauf mit 8mm bohrung erreicht ;-)
 
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Bei Flinten sieht die Sache - ob des grossen Laufdurchmessers, des offensiven Pulvers und der rel. geringen Pulvermenge - allerdings ganz anders aus.

Ab einer Lauflaenge von 45-50cm wird nichts mehr beschleunigt - aber da so kurze Flinten besch...eiden schwingen, werden sie auch fuer jagdliche Zwecke nicht gebaut.
 
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jaegerfranz schrieb:
uihhh schrieb:
damit wäre das expansionsvolumen von 2cm³ pulver bei 4000bar bei einem 80m lauf mit 8mm bohrung erreicht ;-)

Womit es bewiesen wäre!

Das wäre eine etwas unhandliche Knarre :lol: :lol: :lol:

aber leistung (fast) ohne ende ;-)

vorallem würden sich damit fehlschüss minimieren, da fast alles aufgesetzte schüsse wären. allerdings müßte man aufpassen, daß man den bock oder die sau damit nicht erschreckt, wenn er/sie/es plötzlich den 80m lauf an den rippen spürt ;-)
 
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Bei Flinten sieht die Sache - ob des grossen Laufdurchmessers, des offensiven Pulvers und der rel. geringen Pulvermenge - allerdings ganz anders aus.

Ab einer Lauflaenge von 45-50cm wird nichts mehr beschleunigt - aber da so kurze Flinten besch...eiden schwingen, werden sie auch fuer jagdliche Zwecke nicht gebaut

Da moderne Flinten nicht nur einfach glatte Rohre haben kann man schon etwas machen.
 
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Hallo,
Das mit dem Gasdruck gegenüber den Außendruck ist klar,
aber wo ist die Grenze mit der Reibung des Geschosses an der Laufinnenwand?
Ich nehme an, dass das Geschoss aus dem 80m Lauf gar nicht mehr vorne herauskommt!
 

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