Ich bringe mich noch einmal in die Diskussion ein. Zunächst erfreut mich die doch starke Beteiligung hier. Viele Eurer Beiträge haben mIr noch einmal Denkanstöße in Richtungen gegeben, die ich bislang so nicht verfolgt habe.
Natürlich ist das irgendwie ein „Luxusproblem“ wie hier jemand richtig anmerkte. Beide Kaliber sind bewährt und insbesondere kurzlauftauglich (sonst hätte ich sie nicht
). Nein,
@OberförsterVS ich kann nicht vor der Jagd festlegen, auf was ich jage und danach die Munition oder den Lauf wählen. Wenn ich jage, jage ich auf alles, was der Jagdschein her gibt. Fuchs kann immer kommen - und Sau auch. Deshalb nutzt mir auch die eigentlich hervorragende .243 nichts, denn sie würde für Rehwild völlig reichen. Aber es kommt eben auch schwereres Wild vor - und gerade dann gilts. Trotzdem ist quantitativ vom Abschuss und auch vom Vorkommen das Rehwild weit überwiegend, da ich nicht nur in dem Hochwildrevier unterwegs bin sondern ausserdem in einem Niederwildrevier vor der Haustür mit sehr viel Reh- und Schwarzwild. Nun noch einmal kurz zu den bislang vorgeschlagenen Werkslaborierungen. Es wird immer wieder das Barnes TSX und TTSX (ist das so korrekt?) vorgeschlagen. Natürlich hatte ich diesen „Klassiker“ bereits in Erwägung gezogen, genauso wie das bislang nicht erwähnte Lapua Naturalis. Beide haben aber als reine Kupferlinge den Nachteil, dass sie sehr stark den Lauf verschmieren und bereits nach ca. 10-20 Schuss (je nach Waffe) die Präzision nachlässt und chemisch gereinigt werden muss. So wurde es mir jedenfalls von verschiedenen Seiten zu beiden sehr guten Laborierungen gesagt. Zum häufigen Reinigen habe ich aber keine Lust. Ich jage lieber. Das EvoGreen wäre mir schon sehr lieb und eine gute Wahl. Es ist wohl die bleifreie Variante des von mir gerne geführten DK, oder? Die Augenblickswirkung soll zuverlässig enorm sein, auch auf schwaches Wild. Aber ebenso die Zerstörung. Und das war bei der DK nie der Fall. Auch wenn ich hohe Augenblickswirkung unbedingt möchte, sollte das erlegte Wild bitte noch verwertbar sein. Sonst ist da ganze ja sinnlos. Andererseits muss der Hirsch im Berg möglichst am Platz liegen genau wie die starke Sau im morastigen Talgrund. Jeder ist doch froh, wenn nachts beim Schuss an der Kirrung, die Sau in Sichtweite liegt und nicht in die Brombeeren oder in den Schwazdorn verschwunden ist. Und wie schon jemand schrieb, macht die Nachsuche eine Rehs in z.B. einer unwegsamen Windwurffläche ebenfalls keine Freude und erst recht nicht, wenn das Stück dann immer noch lebt.
Gleiches wie beim EvoGreen gilt nach meiner Information für das Zero. Die Kurzlaufmunition von RWS schliesse ich nicht nur aus, weil sie unverschämt teuer ist. Darüber kann man streiten. Ich habe das angeführt, aber bin auch der Meinung, dass man ausgerechnet an Munition nicht sparen sollte. Dann aber sollte sie bitte schon etwas taugen und zuverlässig sein. Übereinstimmend wurde mir von verschiedenen Wiederladern wegen der Nickelablagerungen im Lauf von der Verwendung bleifreier RWS Munition abgeraten. Angeblich bekommt man die kaum wieder raus. Ausserdem gibt es bislang als Shortbarrel Version von RWS bleifrei nur das HIT. Damit habe ich persönlich in 8x57IS sehr schlechte Erfahrungen gemacht, vor allem auf schwaches Rehwild. Das Geschoss ging zwischen den Rippen durch und machte nicht auf. Kein Zeichnen, kein Schweiss, keine Pirschzeichen. Der Hund hat nichts verwiesen, wir haben keinen Anschuss gefunden. Vorbeigeschossen auf 50 Meter? Ich wollte es nicht glauben. Wir habe das Stück einige Tage später zufällig gefunden. Einschuss direkt hinter dem Blatt. Also bitte kein HIT mehr. Was bleibt dann?
Vielleicht doch wieder Bleimunition? Lapua Mega, Sako Hammerhead oder das Norma Oryx fallen mir spontan ein. Oder RWS KS und warum nicht das gute DK? Die sollten doch auch im Kurzlauf funktionieren, oder? Vielleicht mit 165 gr. oder sogar 180 gr. Ich muss ja (noch) nicht zwingend bleifrei schiessen. Übrigens jagen alle Förster und Berufsjäger, die ich kenne, inoffiziell immer noch mit Bleimunition. Soviel zu dem Thema. Beim Bleifreien (denn die Reise wird schließlich doch dahin gehen) werde ich mir doch einmal das Federal Copper Trophy näher ansehen oder das HDB von Reichenberg (Skadi). Meine Erfahrungen in bleifrei mit dem HIT (30-06, 8x57IS) dem GMX (9,3x62) und mit Lapua Naturalis (30-06) waren sämtlich nicht sonderlich gut - und das waren damals „normale“ Lauflängen von deutlich über 52 cm. Nach den bisherigen Hinweisen, werde ich mich für 308 ausschließlich entscheiden und den 42er Lauf entweder behalten oder wahrscheinlich gegen einen anderen Lauf in zumindest 47cm tauschen. Ob die 5 cm mehr oder weniger so viel ausmachen? Wären 52 cm so gesehen doch eine bessere Alternative? Die Führigkeit meiner R8 (gerade im Berg) ist dann dahin, aber wenn sie dadurch zuverlässiger wirkt?