Kofferfalle Kastenfalle Vor- Nachteile

[Markus_H]

Liebe Gemeinde,
wir wollen heuer unseren Fallenpark erweitern.
Für uns ist klar, BWRF sind die fängischsten Lebenfallen für Haarraubwild. Nur sind diese quasi nicht mobil und nicht überall aufstellbar.
An interessanten Standorten wo eine BWRF ungünstig wäre würden wir gerne andere Fallen stellen. Jetzt stellt sich mir die Frage: was kaufen/bauen.
Bis jetzt arbeiten wir mit ab 180cm langen Kastenfallen mit Wippbrettauslösung, die wenn der Standort passt auch vernünftig Strecke machen.
Eine eigenbau Kofferfalle (erst mit (nicht Wipp)Brett, dann mit Rattenfalle) hat alle paar Wochen Wind aber sonst nichts gefangen und wurde deshalb deaktiviert.
Meine Frage an die Praktiker die sowohl Koffer als auch Kastenfallen nutzen/kennen: Welche Bauart bevorzugt ihr und warum? (Effizient, Effektivität, Fangspektrum, Kosten, Platzbedarf, Standortanspruch, Verblendbarkeit, Waschbärensicherheit,...)
Gerne auch Tipps zu Dimensionen/subbauarten/Materialwahl. Schüchterne auch via PN

 

[Bodo_XJ]

Ich bin ein Fan der BWRF (=Beton-Wipp-Rohr-Falle)
Daneben nutze ich die Variante 'Blockaderohr'.
Div. Kastenfallen der Länge von 1.30m - 180m
Ab 2022 auch die Variante 'Kofferfalle', die ich bei uns in der Region bereits vor 15 Jahren
beworben habe (hatte ich in Österreich gesehen).
In meiner Nachbarschaft wird in vielen Revieren eine Kofferfalle seit mehreren Jahren genutzt.
Bei mir hat es sich noch nicht ergeben - aktuell starten die ersten Vorbereitungen.
-
Die BWRF ist relativ universal einsetzbar.
Der Aufwand für den Einbau ist aber deutlich höher - eine BWRF habe ich mal versetzt.
Eine Kastenfalle hat man ruck-zug neu positioniert.
Außerdem eignet sie sich auch eher für schwachen, weichen Untergrund ... .
Zurück zur Kofferfalle ist für mich erkennbar, nur man braucht auch die Plätze dazu.
Der Vorteil ist für mich erkennbar - man fängt damit Alles, also 'breiter'.
Ich jage in einer intensivst genutzten Agrarsteppe - da ist jeder m² annähernd heilig.
Daher gibt es bei mir bisher auch keine Kofferfalle.
Aktuell haben wir 2 Plätze für eine Kofferfalle festgelegt und gehen das Thema jetzt an.
-
Aktuell die Zeit zum Bauen und Reparieren nutzen.
Ich wünsche meinen Mitstreitern den notwendigen Durchhaltewillen in der jetzt ruhigen,
fanglosen Zeit und dann etwas Glück und viel Erfolg!

 

[LOXLEY]

Ich finde Kofferfallen interessant. Leider sind in meinem Bundesland BW Kofferfallen z.B. überhaupt nicht erlaubt. Um welches Bundesland geht es denn?

Mit Kastenfallen (Strack'sche von Eiderheim) habe ich sehr gute Erfahrungen.

 

[Bodo_XJ]

Hm - östliche Nachbarland

 

[6.5x57R]

Kofferfallen fangen gut, sind aber größer, halbfestverbaut und weniger flexibel als Kastenfallen.
Dazu kommt noch das Problem der Windanfälligkeit.

Habe beide im Einsatz.wie immer Lage, Lage, Lage

 

[Hasenhahn]

Meine persönliche Erfahrung:

Kofferfalle:
+großer Fangraum
+kein Abfangkorb notwendig
+von 3 Seiten fürs Raubwild begehbar
+sehr ausbruchssicher
+Größe defacto beliebig wählbar
+mit Kunststoff/Betonrahmen unten auch sehr langlebig

-Auslösung nicht ebenerdig
-nicht mobil
-windanfällig
-schlecht verblendbar
-bei Holzrahmen unten rasche Vermoderung


Kastenfalle:
+mobil
+Größe defacto beliebig
+gut verblendbar
+aus Beton/Kunststoff sehr langlebig
+realtiv unempfindlich gegen äußere Einflüsse

-Aus Holz auf Boden nicht sehr langlebig
-Ausbruchsanfälliger als Kofferfalle
-aus Holz auf feuchtem Boden oft
-Abfangkorb meist notwendig (bei entsprechend großem Sichtfenster natürlich nicht)

Lg und WMH

 

[hobo57]

Moin,

ich habe eigentlich nur Kastenfallen (180 cm lang) mit Wippbrett oder Mausefallenauslösung (plus Stolperdraht) in Anwendung - außer einer Neozoenfalle - und kann bisher auch nur Positives dazu berichten. Fuchs geht natürlich so gut wie nie in die Kastenfalle, aber Waschbär, Dachs und anderes Raubzeug dafür umso mehr.
Nutria fange ich nur mit der Neozoenfalle plus entsprechendem Köder.
WBRF sind bei mir im Revier zu aufwendig zu bauen / unterhalten - in anderen Revieren mag das anders sein (mein Schwiegersohn hat davon mehrere in Gang und super Erfolge damit).
Insgesamt würde ich trotzdem gern noch mehr Fallen aufstellen - allein, mir als einzigem Fallensteller im Revier, fehlt dafür die Zeit. Ich hoffe immer noch, dass sich aus dem Jungjägerpool einer oder eine findet, der/die Zeit und Passion für diese Jagdart mit bringt.

munter bleiben!!

hobo

 

[Fuhnejäger]

Ich habe auch Holzkastenfallen und Kofferfallen im Einsatz. Erstere aber nur mit mindestens 2m Länge und ausschließlichTrittbrett.
Fange mit beiden sehr gut. Füchse allerdings nur in den Kastenfallen.
10-12 Kreaturen pro Jahr sind in beiden Formaten möglich, guter Standort vorausgesetzt.
Bei den Kofferfallen verwende ich das Ammerländer System und habe mit Wind eigentlich keine Probleme, auch nicht bei den letzten Stürmen aber kann natürlich auch am Standort liegen.

 

[Fuhnejäger]

Gestern in der Kofferfalle...

Da Meister Grimbart bereits Schonzeit genießt kam er mit dem Schrecken davon.
Da hat allerdings die Kastenfalle einen Vorteil, beim Koffer muss man beim Öffnen immer davor stehen. Da kann man nur hoffen das der Insassen wie der Dachs oder z.B. Iltis ( bei uns ganzjährig geschont) nicht das Hosenbein annimmt.
Aber missen möchte ich keine der beiden Konstruktionen.
Im Bild sieht man eine Sperrholzplatte, die habe ich immer auf der Teichfolie der Fallen liegen. Dadurch kann sich die Falle nicht so aufheizen, die Folie wird bei Wind nicht so leicht hochgeweht und beim entlassen kann man die vor seine Beine stellen. Dann sieht die das gefangene Wild nicht und flüchtet an einer "offenen" Stelle aus der Kofferfalle.

 

[Claas]

Ich werde keine Kofferfallen wieder in Betrieb nehmen. Die ersten vor 20 Jahren aus Holz waren recht schnell vergammelt. Danach größere gebaut mit Betonplatten drunter. Damit wird der obere Kasten ganz schön schwer. Es ist nie ganz auszuschließen das da mal einer reinfasst und fällt ihm dann der Deckel auf dem Arm, kann der durchaus kaputt sein.
Auch die Abdeckung ist nicht so einfach dauerhaft sicher zu befestigen.
Zu kleine Kofferfallen fangen auch nicht gut, manchmal auch was falsches trotz Abdeckung.
Für Fallen muss ich Zeit haben. 2 ist kein Problem 15 ist fast Halbtagsarbeit.
Lieber 2 BTWRF plus Sender als Kasten oder Kofferfallen aus Holz.
Ist aber auch sehr stark Reviermäßig unterschiedlich. Bei uns wird man mit der Kastenfalle alle fünf Jahre mal einen Fuchs fangen. In den Revieren wo ich beim Ansitz jeden Abend Füchse oder Waschbären sehe gehen sie viel eher in eine Falle.

 

[browning91]

Moin,

wir benutzen in unserem Niederwildrevier 2 Tuscher Rohrfallen für die festen Standorte die über Jahre schon dort stehen. Für die variablen Standorte oder für Fangplätze über Gräben benutzen wir insgesamt 3 Kastenfallen "XL" von HeBo Jagdeinrichtungen. Meiner Meinung nach momentan eine der besten Kastenfallen am Markt. Durch den dicken Kunststoffboden auch absolut langlebig. Und Dank des 2m Fangraum haben wir schon mehrere Füchse mit den Kastenfallen gefangen.

 

[Fuhnejäger]

Ich werde keine Kofferfallen wieder in Betrieb nehmen. Die ersten vor 20 Jahren aus Holz waren recht schnell vergammelt. Danach größere gebaut mit Betonplatten drunter. Damit wird der obere Kasten ganz schön schwer. Es ist nie ganz auszuschließen das da mal einer reinfasst und fällt ihm dann der Deckel auf dem Arm, kann der durchaus kaputt sein.
Auch die Abdeckung ist nicht so einfach dauerhaft sicher zu befestigen.
Zu kleine Kofferfallen fangen auch nicht gut, manchmal auch was falsches trotz Abdeckung.
Für Fallen muss ich Zeit haben. 2 ist kein Problem 15 ist fast Halbtagsarbeit.
Lieber 2 BTWRF plus Sender als Kasten oder Kofferfallen aus Holz.
Ist aber auch sehr stark Reviermäßig unterschiedlich. Bei uns wird man mit der Kastenfalle alle fünf Jahre mal einen Fuchs fangen. In den Revieren wo ich beim Ansitz jeden Abend Füchse oder Waschbären sehe gehen sie viel eher in eine Falle.

Du darfst aber nicht vergessen das die zweite Art von Revieren in deiner Aufzählung wohl eher dem Durchschnitt als der Ausnahme entspricht. Sehr schön wenn die Nachbarn ringsum richtig Gas geben. Aber in den meisten Revieren kann man schon von Glück sprechen wenn man von einer Seite Schützenhilfe bekommt. Das da von allen Seiten was nachdrängt liegt auf der Hand. Und wenn man da den Bodenbrütern und dem Niederwild Luft verschaffen will geht das eben nur mit Masse. So viele Fallen wie möglich.
Allerdings werden die wenigstens zu den Glücklichen gehören die alle 20ha eine BWRF, so toll sie auch sein mag, stellen können.

 

[Bodo_XJ]

Du darfst aber nicht vergessen das die zweite Art von Revieren in deiner Aufzählung wohl eher dem Durchschnitt als der Ausnahme entspricht. Sehr schön wenn die Nachbarn ringsum richtig Gas geben. Aber in den meisten Revieren kann man schon von Glück sprechen wenn man von einer Seite Schützenhilfe bekommt. Das da von allen Seiten was nachdrängt liegt auf der Hand. Und wenn man da den Bodenbrütern und dem Niederwild Luft verschaffen will geht das eben nur mit Masse. So viele Fallen wie möglich.
Allerdings werden die wenigstens zu den Glücklichen gehören die alle 20ha eine BWRF, so toll sie auch sein mag, stellen können.

Hm - dann gehöre ich auch zu den Privilegierten!
Bei mir geben die Nachbarn alle Power - nur der Nachzug erscheint unregulierbar.
Jeden Herbst/Winter stellt man wieder fest, dass es vollgelaufen ist.

Aber alle 20ha eine BWRF ... das muss man sich auch erst mal leisten können.
Evtl. bin ich in Jahren in der Nähe - momentan bin ich glücklich, dass ich alle 50ha eine
'Große Falle' [BWRF o. Blockaderohr] habe, der Rest sind Kastenfallen ... .

 

[Fuhnejäger]

Es ging mir hauptsächlich darum das auch Kasten,- und Kofferfallen auch gut fangen. Und günstig und teils auch mobil sind.
Gerade ein BGS Inhaber wird wohl kaum das Revier des Pächters mit BWRF zu pflasten. Da werden es eh meist die oben genannten Arten.

 

[Esmi]

+kein Abfangkorb notwendig

Dazu hätte ich noch mal eine Frage, da ich bei uns im Revier demnächst mal eine alte Kofferfalle reparieren möchte (nur das Gitter ist noch als Dach da, keine Folie):

Wie geschieht dann normalerweise das Abfangen in der Falle ? Das Dach aus Dachpappe/Folie so gestalten das man es abnehmen und dann durch das Gitter schießen ? Meine Erfahrung mit dem Fallentyp ist quasi nicht vorhanden und das Teil kam auch nicht in meinem Lehrgang vor.