ohohoho bei Euch gehts ja zu!
Also wenn es ein Mittel gäbe mit dem man Sauen dauerhaft "verstänkern" könnte, wäre schon längst jemand draufgekommen und die "Schweineindustrie" hätte sich eine goldene Nase verdient.
Duftzaun: hilft nur bei Reh- und Rotwild, nicht bei den schwarzen Brüdern und Schwestern. Steht auch in der Anleitung denke ich!
Hagepur: Seit ich an einem Sonntag über 300 Pfähle geschnitzt und mit Lumpen benagelt habe, anschließend für den Gegenwert eines feudalen Essens Hagepur draufgeschüttet habe und die Sauen drei Tage später wieder fröhliche Urstände in den Saatkartoffeln feierten (trotz verkürzter Pfahlabstände!!!), habe ich dazu so meine eigene Meinung.
Die wohl meisten Schweinelock-, duft- und abwehrmittel helfen in aller Regel nur dem Hersteller, aber die Dummen sterben nicht aus, jeden tag steht einer auf. Man muss ihn nur finden.
Immer ist es der Nachbar, wenn der eigene Jagderfolg ausbleibt. Ich will das aus der Ferne hier am Klapperkasten nicht gänzlich ausschließen, dazu fehlt uns allen der tiefere Einblick.
Oft werde ich gefragt, wieso kommen die Sauen ausgerechnet zum Mond nicht mehr an die Kirrung. Denen ist es zu hell oder die bösen Nachbarn.....
Ja die gibt es. Ich hatte auch mal einen. Den habe ich sozusagen neben dem Weg eine Pinkelkirrung eingerichtet und geschossen habe ich 200 m weiter weg in der Dickung auf einem Wildacker. Man kann seinen Mitmenschen auch mit kleinen Dingen eine Freude machen. Der hat sich bestimmt immer gefreut wie ein kleiner Bub, wenn der Strahl den Kirrkasten traf. Auch dort waren die Sauen immer wieder zu gange, natürlich nicht gleich ein paar Stunden später.
Übel nehmen die Sauen eigentlich nur den Schuss in Verbindug mit menschlicher Witterung. Beim Anwechsel sind sie besonders vorsichtig und ziehen oft gegen den Wind. Der eine oder andere hat ja mal gelernt, dass man sich immer mit guten Wind ansitzen soll. Und dann kriegen Euch die Sauen mit bevor Ihr sie kriegt. Und hört mir auf mit winddichten Kanzeln, das kann mal im Einzelfall etwas helfen aber die 100 % bekommt man nur in der Plastiktüte!
Oft besuchen die Sauen regelmäßig die Kirrung und dann bleiben sie aus. Was ist passiert:
Es gibt Saujäger die betreiben eine Kirrung von Mond zu Mond und dann gibt es andere, die treten eines Abends vor die Tür und sehen das helle Sichelchen: Da könnte ich mir doch nächste Woche mal ein Schweinchen auf der Zunge zergehen lassen.....?
Flugs werden gleich mehrere Kirrungen angelegt, nach dem Motto "a bisserl wos geht allerweil". Die Sauen wissen plötzlich nicht mehr welchen Kirrhaufen sie in der Nacht als ersten erklimmen sollen. Die Fraßroute kommt kräftig durcheinander und die Hardliner schauen ebenso wie die Gelegenheitstäter mit dem Ofenrohr ins Gebirge.
Wenn ich als Moderator bei Zusammenkünften zwischen Landwirten und Jägern in Wildschadensbrennpunkten immer den Vorschlag mache: So, Freunde hier ist eine Karte des Hegeringes, da macht mal jeder eine Stecknadel rein wo er eine Kirrung hat und die Nachbarn wissen ja über die Kirrungen ihres Nachbarn besser Bescheid als über die eigenen, die passen auf das keiner eine Nadel vergißt. Da könnt Ihr blöde Gesichter sehen.
Also wir dürfen uns das nicht so einfach machen, auch wenn sich der große Schweinekuchen ständig außerhalb der Reichweite befindet.
Eigentlich müßte ich heute draußen sitzen, aber an meiner Kirrung ist im Moment auch nichts los.