Kinder auf der Jagd

Westwood

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Ich selbst bin Kinderlos, mein Patenkind ist jetzt acht und kommt regelmäßig mit mir oder seinem Opa mit ins Revier.
Sowohl zum Ansitz aber auch bei allem anderen.
Angeln ist auch schon längere Zeit ein großes Thema.

Er möchte auch schon länger mal mit auf den DJ auf den Stand.
Dieses Jahr werden wir das wohl bei der eigenen Jagd mal machen sonst halt ich mich da aber noch ein bisschen zurück.

Mum Knicker schießt der kleine Kerl schon erstaunlich gut.
 
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Fun fact:
Vor einigen Jahren habe ich bei einem Freund ein Damkalb erlegt.
Der Große kam raus, damals 12 oder 13.
Waidmannsheil!
Ich fing im Carport an aufzubrechen.
Er: Papa, ich habe Hunger.

Ich hatte eine Tüte Studentenfutter in der Tasche.
Rüber geworfen, weiter gemacht.
Nach ein paar Minuten: Papa, einige könnten uns für komisch halten.

OK. Da gehe ich im Allgemeinen mit, fragte aber warum.

Er: meine Freunde würden jetzt k*, und ich esse gerade....

Punkt für ihn.
 
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Der Große ist immer wieder dabei. Ab 10 zum Rehansitz manchmal mitgenommen, 2 Böcke gemeinsam erlegt. Bei Treibjagden ist er als Treiber immer wieder mal dabei. Er wird in 4 Wo 14 J. und ist jetzt schon einen Kopf größer als ich. Mal sehen, ob es neben Schule, Fußball und online mit den Kumpels noch für den Jagdschein reichen wird. Jugendjagdschein wäre so eine Idee von mir. Geistige Reife hätte er und körperlich spräche sowieso nix dagegen.

Der Kleine wird bald 10, also auch mit zum Rehansitz. Außerdem nehme ich ihn auch als Treiber heuer mit.
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Beide bekommen jagdlich alles mit, was man als Vater so weitergeben kann. Jedenfalls bemühe ich mich.
 
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Oh, ich habe noch einen.

Auf der Grundschule bei uns war in der 4. Klasse unter anderem Wald und Wild Thema.
Ein Freund hat einen Sohn, ein Jahr älter als mein Großer.

Anruf: Frank, mein Sohn soll etwas über Wildschweine erzählen.
Hast Du da Zähne, die er mitnehmen kann (ich verwende bewusst nicht Jägersprech).
Und die haben doch so einen besonderen Fußabdruck, oder?

Antwort: ja habe ich.
Und ich habe gerade eins in Schuppen hängen. Könnt Ihr Euch gerne ansehen.

Kurze Pause.
Das muss ich mit seiner Mutter klären.

20 Minuten später waren sie da.
Ich hatte die Sau derweil ins Carport gehängt.

Der Bengel hing fast bis zum Hals im Brustkorb, Papa etwas unschlüssig daneben.

Können wir einen Abdruck vom Fuß machen?

Klar. Aber Ihr könnt auch einen mitnehmen.

Ähm, da muss ich meine Frau fragen.

Am Ende hat er einen Lauf und die Waffen mitgenommen und das Referat hat gute Noten bekommen.

Heute hat der Bengel eine abgeschlossene Lehre als Landmaschinen -Mechaniker oder wie sich das schümpft. Einen Trecker hat er seit er 16 ist und soweit ich weiß einen Fischteich.
Guter Junge
 
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Leider war ich nur 1x in Schottland.
Morgens sahen wir draußen von der Cottage-Mauer aus die Hirsche vom Strand in die Berge hochsteigen, Kumpel noch unter der Dusche. Wir haben ihn gerufen und er kam mit Fernglas, gelben Adiletten und einem weißen Handtuch um den ebenso weißen Astralleib raus zum Schauen. Das gab natürlich ein tolles Foto für zuhause.
2 Wochen später mein Kleiner in der Grundschule: „Mein Papa war in Schottland, die haben dort nackig Hirsche gejagt!“
 
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Meine Tochter (8) interessiert sich für alles, was mit Natur zusammenhängt und erkennt manche Pflanze oder Singvogelart besser als ich. Bei der Erlegung von Tieren will sie nicht unbedingt dabei sein, vor allem, weil sie sich vor dem Aufbrechen ekelt. Mein Sohn (3) würde am liebsten am 1. Mai seinen ersten Bock erlegen. Der hat auch keinerlei Berührungsängste. Natürlich ist's mit dem Stillsitzen noch nicht so weit her...

Jedenfalls stellt meine kleine Stichprobe durchaus fest, das Mädchen Mädchen und Buben Buben sind...

Um die Frage noch konkreter zu beantworten: Was wir als Jäger tun ist nicht anrüchig und kann also bedenkenlos mit Kindern geteilt werden. Einzige Ausnahme: Fangschuss in der Falle. Das ist schon sehr unmittelbar und gefällt mir selber auch nicht beliebig gut.
 
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Meine Tochter hat viel freie Zeit in ihrer Kindheit im Jagdhaus verbracht und mich auch etwa ab ihrem 8. Lebensjahr zur Jagd begleitet. Trotzdem hätte ich nicht unbedingt erwartet, dass das auch ihre Passion werden würde. Sie hat aber Alles durch eigene Anschauung gelernt und nach Pubertät und Studium hat sie den Jagdschein mit links gemacht, nur beim Schrotschießen musste sie üben. Inzwischen ist sie Tierärztin und hoch passionierte Jägerin mit enormen Sachverstand. Sauber Schießen, Ansprechen und Versorgen kann sie wirklich. Sie wurde ohne Zwang jagdlich sozialisiert und freut sich auf jede freie Zeit hier im Jagdhaus, obwohl sie inzwischen in Bayern eine tolle Jagdgelegenheit gefunden hat.
 
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Ein Kind, dass im Jägerhaushalt groß wird, an den Weg der mitgebrachten Beute bis auf den Teller gewöhnt ist, nimmt das recht selbstverständlich hin.

Mein Bruder hat Wert darauf gelegt, dass seine Kinder den kompletten Weg vom lebenden Tier bis zum Teller frühzeitig kennenlernen, fand ich gut.

Die Tochter eine Bekannten meinte mal „Ente wäre lecker, wie die denn hergestellt würde“ und die wächst auch auf dem Dorf auf, eher nicht so gut.

ein: im Kindergartenalter so mit ca. 4-5 war sie beim richten von Bockhäuptern zum abkochen dabei, also Fell weg, Lichter raus (ich weiß, mach ich heute auch anders), die vielen kleinen Sehnen um den Augapfel wehrten sich, so daß ich die Kleine schickte, von Mama die feine Nagelschere zu holen. Soweit so gut, was wir nicht bedachten war, daß im Kindergarten montags immer Stuhlkreis mit Erzählungen von Wochenende ansteht. Es wurde kolportiert, das die Tanten an dem Tag auf ihr Frühstück verzichteten, meine Frau wurde jedenfalls zum Gespräch gebeten 😂😂😂

Kenne ich aus eigener Anschauung, mein Vater musste mit mir schon sehr früh erlegtes Wild „sezieren“, ich wollte genau wissen wie die Organe aussehen. In die Schule habe ich auf Bitte des Biolehrers mal Gehirn zur Anschauung mitgebracht.

Ich selbst habe wohl so mit 6 meine ersten Fische ausgenommen und vielleicht mit 10 das erste Stück Rehwild aufgebrochen, natürlich jeweils unter Anleitung und mit Hilfe meines Vaters. Das erlegtes Wild bei uns immHaus war kenne ich, solange ich mich zurück erinnern kann.
 
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Jagd oder Tiere schlachten ist etwas vollkommen natürliches. Unsere Kinder erleben dass, wie ich, vom ersten Tag an mit.
Dann gibt es auch keine berühungsängste.
Ich war 4, als mein Vater mich das erste Mal Mitnahme.
Meine Tochter war ebenfalls 4, als ich sie das erste Mal mitgenommen habe.
 

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Kenne ich aus eigener Anschauung, mein Vater musste mit mir schon sehr früh erlegtes Wild „sezieren“, ich wollte genau wissen wie die Organe aussehen. In die Schule habe ich auf Bitte des Biolehrers mal Gehirn zur Anschauung mitgebracht.
Schöne Reaktion vom Biolehrer, durfte ich ähnlich erleben.
Mein Sohn wurde gebeten ein Glas „Blut“ und ein Herz mitzubringen.
Er überreichte seiner Lehrerin das Gläschen mit den Worten „das Herz war leider hin“.
Jahre vorher beim Klassenfest am Angelweiher des Elternbeirates haben die Pimpfe eine Angel gebadet. Auf einmal Riesen Geschrei - ein Karpfen dran. Die halbe Klasse hat bei der Verarbeitung am Weiher sehr interessiert zugeschaut, nur die Klassenlehrerin musste sich mühen ein entspanntes Gesicht zu machen ;-)
 
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Ein unvoreingenommenes Kind ist per Se wie bei fast allem auch beim Schlachten erstmal neugierig und interessiert würde ich meinen.

Würde man dies Kindern sauber erklären, sowie die Hintergründe der Fleisch- und Lebensmittelproduktion, hätte unsere Gesellschaft vermutlich deutlich weniger Probleme und „Variable Orientierungssuchende“ …
 

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