@ steffen01
Diese Diskrepanz zwischen manchen Postings will mir einfach nicht in den Kopf gehen?!
Auf der einen Seite gibt es reihenweise Threads, die sich über die miserable Öffentlichkeitsarbeit der Jäger und ihrer Repräsentanten beklagen und daß man daran doch bittschön schnellstmöglich etwas ändern sollte.
Auf der anderen Seite wird in schöner Regelmäßigkeit gerade bei den Themen, wegen derer wir im Kreuzfeuer der Kritik stehen, der mahnende Zeigefinger gehoben und auf die "Gefahren" aufmerksam gemacht, die uns angeblich ob der Öffentlichkeit dieses Forums drohen.
Dazu kann ich nur sagen:
1) Wer im Ernst glaubt, daß die Leute, vor denen hier immer gewarnt wird, dieses Forum benötigen, um sich Argumente wider der Jagd zu besorgen, der lebt m.E. in einer "Traumwelt", sorry!
2) Wer sich hingegen WEGEN (schön wär's ja, endlich hätten wir mal Öffentlichkeit!!) der anwesenden "ganzen Welt" aus Angst vor Ressentiments, die ja in praktisch jedem Fall schon längst in der Welt sind, lieber in seinen jagdlichen Elfenbeinturm zurückziehen möchte, der verspielt eine riesen Chance die Jagd endlich einmal positiv darzustellen.
Zur Sache (insbesondere für den interessierten Nichtjäger)
Katzen werden von Jägern weder aus Spaß an der Freud noch aus sadistischer Veranlagung heraus erlegt, sondern aus hegerischen Gründen. Es gibt in Deutschland (soweit ich informiert bin) ca. 8 Mio Hauskatzen, von denen ein nicht zu unterschätzender Teil seinem Jagdtrieb unbeschränkt frönen kann. Diese "wildernden" Katzen werden von Jägern nicht als "Beutekonkurenz" angesehen, wie gerne unterstellt, sondern in erster Linie als ernstzunehmende Gefahr für die Vogelwelt und dabei insbesondere für die sowieso stark gefährdeten Bodenbrüter.
Dies heißt jedoch nicht, daß jede geliebte Mieze mit einem Bein im Grab steht, sobald sie eine Pfote vor die Tür setzt, denn:
1) gibt es gesetzliche Vorgaben, die den Schuß auf Katzen reglementieren;
2) und zweitens kann man (und wird auch s.o.) zwischen Stubentigern und verwilderten Hauskatzen unterschieden;
3) macht es auch uns keinen "Spaß" ein Tier zu erlegen, welches möglicherweise der Liebling eines anderen Menschen ist.
Aus diesen (knapp dargestellten) Gründen, sollte jeder Katzenbesitzer eigentlich ein ureigenes Interesse daran haben, seine Katze vom wildern abzuhalten, nicht zum Seelenfrieden der Jäger, sondern um einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt in unserer Natur zu leisten.
In diesem Sinne!
Gruß
Pipp
[Dieser Beitrag wurde von pipp am 02. Mai 2001 editiert.]