Kaninchen am Bau oral impfen ?

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Früher in den 30ern werden sicher noch viele Privatleute Kaninchen in den Kochtopf geschickt haben . Dann haben die Altvorderen sicher auch noch Schrotschüsse auf anderes Wild abgegeben. Was dann beim Kanin nicht mehr anfiel. Grundsätzlich sind die Zahlen aber interessant, um über das Impfen nachzudenken. Ich Orakel mal so. wenn in Bentheim hohe Dichten auf der Fläche sind, dann können die die Krankheit schneller kompensieren. Wenn die Kanin in manchem Revier aber dünner mit den Kolonien gesät sind, dann verkraften sie den Verlust u. U. Weniger gut und stecken auch schnell im " Räuberloch". D.h., die wenigen Überlebenden kommen aufgrund des Beutegreiferdrucks nicht mehr in eine positive Zuwachsbilanz !?
 
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Ein anderer Faktor kommt vielleicht auch noch dazu - Kaninchen wurden früher einfach viel mehr bejagt. Rehwild war viel seltener, Sauen, Rot- und Damwild spielten für die allermeisten Jäger in einer ganz anderen Liga, und selbst der Fasan war noch nicht so häufig.

Da es noch keine entsprechenden Kühlmöglichkeiten gab, war man mindestens jedes zweite Wochenende mit ein paar Leuten unterwegs. Zum einen wurden so mehr Kaninchen erlegt, zum anderen wurde so der Bestand fast das ganze Jahr über reduziert, so dass Seuchenzüge vielleicht etwas seltener waren. Die 40er Jahre zeigen aber, dass damals auch ein ziemlicher Einbruch war (vielleicht die harten Winter ?).

Die unglückliche Regelung, dass Kaninchen erst ab dem 1.10 bejagt werden dürfen, mag zwar gut gemeint sein, aber dem Kaninchen geholfen hat sie sicher nicht.
 
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Moin,
eine kleine ostfiesische Insel,seit ich die kenne Karnickel wo du gehst und stehst,2013 fing das Karnickelsterben am Hafen und Flugplatz an, im November 2014 hatte ich den Eindruck ,die Insel ist Karnickelfrei.
Mal schauen wie es wird.
 
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Hatte vor ein paar Wochen ein verendetes Kaninchen gefunden und dieses zur Untersuchung eingeschickt.

Todesursache war nicht RHD oder Myxomatose, sondern körperliche Auszehrung (Kachexie), eventuell, aber nicht sicher, verursacht durch Magen-Darm-Strongyliden.
Kaninchen weist typische Symptome des Verhungerns auf, und das, obwohl wir wirklich keinen strengen Winter hatten.
 
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Das sieht ziemlich übel aus ... ob das zweite Kaninchen eine Chance hat, sich nicht anzustecken ?
 

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Hatte vor ein paar Wochen ein verendetes Kaninchen gefunden und dieses zur Untersuchung eingeschickt.

Todesursache war nicht RHD oder Myxomatose, sondern körperliche Auszehrung (Kachexie), eventuell, aber nicht sicher, verursacht durch Magen-Darm-Strongyliden.
Kaninchen weist typische Symptome des Verhungerns auf, und das, obwohl wir wirklich keinen strengen Winter hatten.

Hierbei ist es ja sehr wahrscheinlich, dass irgendein Faktor das Tier vorher geschwächt hat, ein gesundes Tier geht normalerweise nicht an Magen-Darm-Strongyliden ein.
Je nachdem die lange dieser Faktor vorher aufgetreten ist, ist dieser nicht mehr nachweisbar.

Und es besteht eine Chance für das noch gesunde Tier, vielleicht hat es ja schon einmal eine Infektion durchgemacht, oder es ist fit genug, oder der Virusstamm ist ein "Harmloserer", der nur die schwachen Tiere klinisch erkranken lässt.
 
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Zumindest könntest du "Rintal Pellets" in den Futterautomaten tun (zerkleinern und mit Weizen strecken). Wirkt gegen Magen Darm Würmer, sowohl bei Kaninchen als auch bei Geflügel
 
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Es kann doch nicht euer Ernst sein mit Medikamenten in die Natur einzugreifen, oder? :no:
Wildtiere sind keine Haustiere und auch Wurmbefall hat einen Sinn!
 
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....erzähl das mal den gamekeepern von der Insel in den top grousemooren. Die hauen auch Entwurmungsmittel raus. gehört dort zu den anerkannten Hegemassnahmen.
 
A

anonym

Guest
:thumbup: sehe ich auch so. In CZ wurde seinerzeit im SUMAVA Nationalpark großflächig gegen Hautdasseln bei Rehwild geimpft. Die Tschechen haben die Bayern informiert, doch Bayern hat nicht nachgezogen.

Die Legitimation ist für mich einfach: Wenn ich sehe, wie viel Gift in die Natur ausgebracht wird, wie Maiswüsten nur wegen des Profits geschaffen wurden, dann kann man ohne geringste Bedenken dem Wild mit Entwurmung oder Zufütterung helfen.
 
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Es kann doch nicht euer Ernst sein mit Medikamenten in die Natur einzugreifen, oder? :no:
Wildtiere sind keine Haustiere und auch Wurmbefall hat einen Sinn!

Natur ist relativ.
In Europa haben wir keine "Natur" für Kaninchen mehr, seit der französische Bakteriologe Paul-Felix Armand-Delille entschieden hat, dass Karnickel auf dem Grundstück doof sind, und er den Kaninchen-Genozid Europas losgestoßen hat. Wofür der französische Forst ihm eine goldene Medaille widmete.
Den Pardelluchs hat er damit auch beinahe mitgenommen.
 
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In den 50er und 60er Jahren war das beim Rehwild groß angesagt. Futter mit "Medizin".

Gegen die Flöhe, die die Myxomatose übertragen, wurde in den 80er Jahren noch propagiert, Mottelkugeln mittels eines großen Gartenschlauches tief in die Bauten einzubringen.

Übrigens wurde bei uns kürzlich mal theoretisiert, dass das Problem bei Myxomatose und RHD die alten Bauten seien, in denen sich die Krankheitserreger sehr lange halten würden.

Um zurück auf das kranke Kaninchen zu kommen, ist Myxomatose Endes des Winters / Anfang des Frühjahrs nicht selten ? Zumal wir wirklich keinen hohen Besatz haben.
 
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Die 40er Jahre zeigen aber, dass damals auch ein ziemlicher Einbruch war (vielleicht die harten Winter ?)
Die in Rußland vielleicht?
In den 40ern dürften eine Menge Jäger nicht viel Zeit und Muße gehabt haben, um daheim Kaninchen zu jagen, was auch ein möglicher Grund für die mageren Strecken sein könnte.
 

steve

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Um zurück auf das kranke Kaninchen zu kommen, ist Myxomatose Endes des Winters / Anfang des Frühjahrs nicht selten ? Zumal wir wirklich keinen hohen Besatz haben.

Würde ich so sehen. Unsere erwischte es in der Vergangenheit recht häufig im Spätsommer August/September oder letztes Jahr im Frühherbst. Ich habe mir das immer so versucht zu erklären, dass dann der Besatz am höchsten und gleichzeitig die Überträgermedien (Floh und Mücke) am aktivsten sind. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel; vor vier Jahren hatten wir mal an jedem Jagdwochenende eins von ca. 20 erlegten Kaninchen welches Myxomatose hatte und das von Oktober bis Ende Februar.

Im Übrigen muss man auch als Jäger realistisch sein. Die Landschaft hat sich doch etwas verändert seit den "fetten" Kaninchenjahrzehnten. Viele kleine Strukturen sind verschwunden. Nicht nur Hecken, Knicks und Böschungen sind massenhaft unter den Pflug gekommen, sondern auch das was das Kaninchen liebt, nämlich parkähnliche Strukturen wie etwa Obstanlagen. Was bleibt sind oft nur verinselte Lebensräume die entweder nur verinselte oder mittlerweile oft auch gar keine Vorkommen mehr beherbergen. Wird nun die Landschaft und deren Sekundärlebensräume (Mais) abgeerntet massieren sich in diesen kleinen Flecken die Kaninchen und die Seuche bricht aus; so jedenfalls meine Vermutung.

Ich denke diese These wird auch durch die Beobachtung gestützt, dass die städtischen Kaninchenpopulationen die Seuchen seit Jahren schon hinter sich haben, bzw. besser gesagt sie sehr gut wegstecken. Egal ob Frankfurt am Main, Münster oder Wolfsburg: Gärten, Friedhöfe, Kreisel, Parks, Straßenränder und Böschungen sind gut bevölkert, während in den umliegenden Revieren oft kaum mehr bejagbare Besätze vorhanden sind.
 
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Moin,
die Myxo wird nicht nur über Vektoren (Flöhe, Läuse) sondern ganz banal auch über die Schuhe übertragen.
Ich habe es selber erlebt,im Sommer mit Schlappen auf einer Insel durch Mexa Befallsgebiet(es lagen tote Karnickel rum)und später auf dem Festland in meinen Hasenstall,kurz darauf war ich Hasenfrei.Hätte ich niemals für möglich gehalten,ist aber in der Fachliteratur so beschrieben.Seither Klamottenwechsel wenn ich von der Insel komme!
 

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