Wenn der Tierarzt die Ampulle rausrückt - meist wollen sie das selber tun.
Wenn man die einschlägigen Karnickelbücher liest, dann gab es schon lange vor Myxomatose und RHD große Bestandsschwankungen beim Kaninchen. Da wurden in einem Revier in diesem Jahr 300 Stück erlegt, im nächsten nur noch 20.
Lincke beschreibt z.B., dass die Kaninchenpopulationen drastisch zurück gehen, wenn auch die Deckung abnimmt. Das geschah früher häufig, wenn eine Schonung (nach einem Kahlschlag) ins Stangenholzalter gewachsen war.
Vielleicht sollte man doch erst einmal die Lebensbedingungen des Kaninchens verbessern.
Wollte man dann in einer Revierecke, wo die Kaninchen durch einen Seuchenzug ausgerottet wurden, einen Bestand durch Umsiedlung neubegründen, könnte man eventuell die ersten Exemplare impfen.
Eine Alternative wäre sicherlich auch, Kaninchen unterschiedlichster Provinienz immer wieder zu mischen, damit es verstärkt zu einem genetischen Austausch kommt - auch der verschiedenen Virenstämme. Nur so kann sich in absehbarer Zeit eine bessere (Teil-)Immunität herausbilden bzw. die Lethalität der Krankheiten vermindert werden. Da Kaninchen nicht sehr mobil sind und sich auch nur ungern mit anderen Stämmen mischen, müsste man da ab und zu etwas nachhelfen.