Servus,
ich könnte mir vorstellen, dass es in breiten Kreisen der Jägerschaft zu Verwirrung führte, wenn die Drallängen angegeben würden weil diese Info nicht umgesetzt werden könnte.
Dann gäbe es neben Lauflänge, Patronenlager, Laufkontur, Übergangskonus usw. noch einen Punkt mehr, um den sich Mythen Ranken könnten ... Und fruchtlose Streitereien.
nur um zur weiteren Verwirrung beitzutragen: Es gibt auch Büchsen in .308 Win., die nur einen 8" Drall haben. Um besonders langsame Geschosse zu stabilisieren.
Die benötigte Dralllänge ist neben Geschosslänge (Masse ist nicht so relevant bzw. wird nur deswegen relevant, weil mit zunehmendem Gewicht das Geschoss länger wird. Macht man Geschosse schwerer, ohne sie zu verlängern etwa durch schwereres Kernmaterial, kann die Dralllänge gleich bleiben), Schwerpunktlage, Luftdichte etc. auch von der Geschossgeschwindigkeit abhängig. Um stabil zu fliegen, müssen sich gewisse Stabilisierungskräfte, resultierend aus der Rotation ausbilden, die sich gegen Widerstandskräfte zu behaupten haben. Fliegt ein Geschoss, im Extremfall ein Unterschallgeschoss, sehr langsam, muss der Drall der Waffe kürzer werden, damit das Projektil genügend Drehzahl für die Stabilisierung aufbauen kann.
Je kürzer der Waffenlauf , umso kürzer sollte auch der Drall sein, um auch durchschnittliche Geschossgewichte noch gut stabilisieren zu können.
Auch bei sehr niedrigen Temperaturen und trockener Luft, also hoher Luftdichte, sind kürzere Dralllängen von Vorteil, weil die destabilisierenden bzw. ablenkenden Widerstandskräfte höher werden.
Das sind aber grenzwertige Betrachtungen. Im Zweifelsfalle sollte man aber immer lieber zum Lauf mit der kürzeren Dralllänge greifen wenn man die Wahl hat; die Vorteile überwiegen die Nachteile bei weitem, und überstabilisierungsbedingter Präzisionsverlust ist eher ein Mythos als statistisch belegbare Tatsache. Hier sei Dr. Kneubühl aktuelles Buch empfohlen.
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Ganz wichtig ist es allerdings, vor allem für Eigenjagdbesitzer, Großwildjäger und Square-bridge-98er Schützen, sich vor der Auswahl des Segens des Haus- und Hofbüchsenmachers und des Geländewagenherstellers zu versichern.;-)
