Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortlich

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Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

Bei uns ist es unheimlich schwierig,als JJ eine Jagdmöglichkeit zu bekommen-obwohl die meisten Pächter schon im gesegneten Rentenalter sind und vieles alleine nicht mehr schaffen.So dachte ich es jedenfalls bis vor ein paar Wochen.
Wir hatten eine Annonce aufgegeben,weil wir (2 Pächter zusammen 120 Jahre alt :lol: ) Unterstützung suchten und auch brauchen.Es war freie Büchse auf Jährlinge,Frischlinge,weibliches Rehwild und Damwild nach Absprache ausgelobt-reines Waldrevier-kein Wildschaden und auch kein Kirrdödel gesucht.Wir sind auch keine in Loden gehüllte Jagdpäpste,wollen und müssen uns aber 100% auf ihn verlassen können.Nach einer gewissen Kennenlernphase wäre auch mal ein älterer Bock bzw. Überläufer/Keiler oder Knieper zum Abschuss frei.
.Sage und Schreibe 22 Antworten kamen.Alle wurden kontaktiert und nach längeren Gesprächen trafen wir uns nach und nach mit 20,größtenteils Jungjägern.
---Davon wollten 5 gleich nur dicke Böcke schiessen-Keine knopfböcke-die wären langweilig.
---6 hatten null Interesse am Abschuß von weiblichen Rehwild.Warum,keine Ahnung!
---5 kamen nicht zum Treffpunkt und haben noch nicht mal abgesagt.
---3 waren hellaufbegeistert-allerdings nur Zeit im Frühjahr/Sommer.Im Herbst und Winter wären sie auf ca 40 Drückjagden.
---Der letzte Kanditat wollte seinen halben Kurs bei uns mit reinholen.
Wir haben jetzt zufällig(beim Pilze suchen) einen gefunden,der uns unterstützt-leider kein Jäger aber immer mit dabei,wenn wir Hilfe brauchen.Auch nicht schlecht :shock:
Ergo ist es auch für Jagdpächter unheimlich schwer,einen passenden Mitjäger auf unentgeldlicher Basis zu finden.
Hätte ich damals meinen mir freigegebenen Knopfbock abgelehnt....wer weiß,wie mein jagdlicher Werdegang jetzt wäre,bestimmt ganz anders.
Das wird jetzt nicht (hoffentlich) repräsentativ sein.....aber jetzt verstehe ich so manchen Pächter etwas besser.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

ferkelwemser69 schrieb:
....
Das wird jetzt nicht (hoffentlich) repräsentativ sein.....aber jetzt verstehe ich so manchen Pächter etwas besser.
Waidmanns Heil, @ferkelwermser69.
Traurige Erfahrung einerseits und, andrerseits, schon wieder fast kaum zu glauben... wenn ich das so lese :(

Aber wie sagt man auch? Wer nicht will, der hat schon... und nimmt einem Besseren damit nicht seine Chancen ;)
 
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Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

Hallo!

@ferkelwemser:

Dass es so extrem wäre hätte ich nicht gedacht, vorallem bei der TOP - Freigabe - tut mir LEid für euch und es wirft kein gutes Licht auf die Jungjägerschaft.

Woanders darf man einmal im Jahr auf einen Fuchs ansitzen!

Ich kann diese Leute nicht verstehen, eine bessere Möglichkeit gibt es doch wohl kaum.
Aber vermutlich fangen solche Leute auch mit einem Porsche an autozufahren, oder verdienen im Studium schon ein Prof. Gehalt.

Darf ich nach dem Altersdurchschnitt der Leute fragen?

gruß Johannes
(...der weiß, das Lehrjahre keine Herrenjahre sind)
 
A

anonym

Guest
Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

@ferkelw.,

gut ist doch, dass sie sich schon alle vorher disqualifiziert haben. Ich kenne da leider noch ganz andere Geschichten, wo man sich echt ne Zeitbombe eingefangen hat.

Aber dass es bei Euch nicht ein/ zwei vernünftige JJ gibt, finde ich schon äußerst merkwürdig.

Versuch es dochmal hier übers forum oder lass einfach mal im Freundes(Jäger)kreis verlauten, dass Ihr jemand sucht.

good luck & Wmh
 
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Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

boarhuntingdogs schrieb:
... Aber dass es bei Euch nicht ein/ zwei vernünftige JJ gibt, finde ich schon äußerst merkwürdig.

Versuch es dochmal hier übers forum oder lass einfach mal im Freundes(Jäger)kreis verlauten, dass Ihr jemand sucht. ...
Vielleicht kennst Du aber auch einen der örtichen Ausbilder - der wiederum den einen oder anderen angehenden Jungjäger im Kurs hat, der zu euch passen könnte?

Wmh, Skogman
 
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Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

@ferkelw.

Das ist echt nen Negativbeispiel!

Das tut mir Leid für euch und ist angesichts der SUPER Möglichkeit kaum nachzuvollziehen!

Andere JJ lecken sich nach sowas die Finger und sind froh, wenn sie nach 3 Jahren endlich die erste Gelegenheit auf Schalenwild haben!


Viel Erfolg weiterhin!
 
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Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

Der Altersdurchschnitt war so um die 30 Jahre,wobei einige spätberufene den Schnitt versaut haben :lol:
Was uns noch unangenehm aufgefallen war,ist,das einige jüngere(so um die 25)
sich jedes Jahr auf irgendwelche Drückjagden einkaufen um so richtig abzusahnen-Originalton-
Da können welche mit 50-70 Stück Schalenwild ``glänzen``-pro Saison.
Da besteht natürlich wenig Motivation,um sich in ein Revier einzubringen,um auch mal eine Sau/Bock oder was auch immer zu pardonieren.
Auch das bei einen Revier viiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeel Arbeit anfällt,wurde teilweise mit imaginären Kopfschütteln kommentiert.Bei uns ist es mit Nachwuchs schlecht bestellt.Die guten werden halt schon im Vorfeld vermittelt.
Von den Gesprächen könnte ich ein Buch schreiben :oops:
Da war zB. einer,der kam zur Revierbesichtigung im Ganzkörpertarnstrampelanzug mit 3 !!! Waffen an- incl. 9mm plus ein Mördersaufänger am Gürtel.Es war Sonntagnachmittag und das Revier voller Spaziergänger.
Wer wie was vermittelt denen so einen Sch...?
Der Jungjägerkurs bestimmt nicht !
 
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Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

ferkelwemser69 schrieb:
Da war zB. einer,der kam zur Revierbesichtigung im Ganzkörpertarnstrampelanzug mit 3 !!! Waffen an- incl. 9mm plus ein Mördersaufänger am Gürtel.Es war Sonntagnachmittag und das Revier voller Spaziergänger.
Wer wie was vermittelt denen so einen Sch...?
Der Jungjägerkurs bestimmt nicht !
Der Typ bezieht sein Wissen aus diesem Forum, Abteilung "Nichtlodenjockel" :twisted:
 
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Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

Das wäre ja schön,wenn es so wäre....aber leider vor ein paar Wochen selbst erlebt
 
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Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

ferkelwemser69 schrieb:
Das wäre ja schön,wenn es so wäre....aber leider vor ein paar Wochen selbst erlebt
Das Forum gibt es ja auch schon länger...

Habt ihn wenigstens darauf hingewiesen, dass der Krieg hier schon zu Ende ist und ihr nur eine Jagd gepachtet habt?

WH
Barry
 
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Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

@ barry
Nein,hab ihn nur gesagt,daß das hier kein Dchungel ist und die Leute da vorne mit Hund und Kinderwagen keine Vietcong :lol:
und das es mit einer Waffe viel bequemer ist :roll:
 
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Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

@ferkelw.: Erfahrung aus 25 Jahren Jungjägerausbildung mit ca. 30 Schülern im Jahr: 90% sind gute und "normale", die sind sofort untergebracht - von denen hörst du nie wieder was, triffst sie vielleicht mal auf ner Treibjagd oder so... Aber jedes Jahr bleiben so ein paar wenige über (bei denen man meist schon während des Lehrgangs so seine Zweifel hatte: die Schwarzpulverfraktion, die Rambos, die Taxifahrer, die Ewig-alles-Besserwisser) es sind nicht viele, aber sie akkumulieren sich über die Jahre....
Und so bilden sie einen Pool von Jägern ohne Jagdmöglichkeit, Leuten, die viel Geld für eine Jagdmöglichkeit bei Vater Staat bezahlen, Leuten, die auf jede Anzeige antworten, Leuten, die ständig negativ (auch in der Öffentlichkeit) auffallen.
Das ist aber die normale Gaußsche Verteilungskurve: Wenn 80% Normal sind und 10% Super-Jäger, ja, dann müssen wir auch mit 10% Luschen leben.
Mein Tipp: Fragt mal in eurem Langzeitkurs nach; es gibt immer wieder gute Jungjägeranwärter ohne jagdlichen Hintergrund und wenn der Lehrprinz weiss, wer ihr seid und, wie ihr jagt, wird er auch einen passenden Jungjäger für euch finden können.
 
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Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

ferkelwemser69 schrieb:
Es war freie Büchse auf Jährlinge,Frischlinge,weibliches Rehwild und Damwild nach Absprache ausgelobt-reines Waldrevier-kein Wildschaden und auch kein Kirrdödel gesucht.Wir sind auch keine in Loden gehüllte Jagdpäpste,wollen und müssen uns aber 100% auf ihn verlassen können.Nach einer gewissen Kennenlernphase wäre auch mal ein älterer Bock bzw. Überläufer/Keiler oder Knieper zum Abschuss frei.

Ich hasse es, komisch zu sein, aber bitte, seht diese durchaus grosszügige Freigabe mal aus Sicht der Jungjäger, und vor allem aus Sicht von denen, die

a) nicht beliebig Zeit haben
b) nicht top ausgerüstet sind
c) nicht im Revier oder um die Ecke wohnen.

Das heisst, auch ein Jungjäger will sich nicht beliebig den Hintern breitsitzen, vor allem, wenn er sich ausrechnen kann, dass durch die Art der Freigaben seine Chancen auf Jagderfolg noch weiter sinken, und durch seinen Mangel an Ausrüstung die Sache weiter erschwert wird. (Nachtglas, Thermounterwäsche und Ansitzsack hat am Anfang nicht jeder => gefroren, nichts gesehen, und wenn was gesehen, dann hat es nicht gepasst)

Z.B Frischlinge: Damit kann man sich den Sauansitz schenken, bis eine Rotte so kommt, dass man sicher einen Frischling als solchen ansprechen kann, wird man alt und grau. Wenn man natürlich in einem Revier jagt, in dem einem die Sauen die Hosenbeine hochkriechen, dann kann man das machen. Nur: Was bringt diese Freigabe, ausser Schwierigkeiten?

Ich sitze gerne, auch ohne zu Schuss zu kommen, aber auch ich muss mir für einen Ansitz die Zeit nehmen, muss die Anfahrt machen, und muss insbesondere im Winter, mit der Kälte klarkommen. Wenn ich mir dann von vornherein ausrechnen kann, dass das warscheinlich nichts wird, weil das erlaubte Wild sowieso nicht kommt, dann verliere ich irgendwann die Lust.

MFG
Evolution

Disclaimer: Natürlich gibt es unter den JJ wie in der gesamten Bevölkerung absolute Vollpfosten, und natürlich gibt es Top-Reviere, wo diese Freigaben spielend umzusetzen sind. Das Problem fängt an, wenn sich Beständer wie Gutsherren aufführen, mit Revieren, in denen der Bestand bestenfalls durchschnittlich ist.
 
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Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

Meine Anregung für etwas geschicktere; NICHT grosszügigere Freigaben wäre folgende:

Böcke: statt mehrere Jährlinge 1 Bock, egal welchen Alters. Hat den Vorteil, dass auf diese Art auf keinen Fall der Bestand leidet; der JJ, der auf die erste Schnauze schiesst, selbst schuld ist; und sich das Suchen und Abfährten im Revier auszahlt

Schwarzwild: Sauen jeder Art, ausser einzeln gehende Stücke, plus die Massgabe, "immer auf den kleinsten". Auf die Art kommen die JJ häufiger zum Schuss, und die wirklich schweren Keiler, sowie allein gehende Bachen nach dem Frischen, werden in Ruhe gelassen. (meiner Meinung nach ist es bedeutend schwerer, ein einzelnes Stück SW anzusprechen, als sich bei einer Rotte die Leitbache auszugucken, und dann nach was kleinerem zu suchen.)

weibl Rehwild: OK, wenn alles frei ist, nur bitte nicht Ende November mit der Freigabe kommen, wenn der Abschussplan nicht erfüllt wurde.

Damwild: geil, wenns dabei ist, Absprachen aber bitte am Anfang des Jahres, und nicht, wenn der JJ x-mal erfolglos gesessen ist.

Diese Vorgehensweise hätte den Vorteil, dass man relativ schnell zu was kommt, und dann auch Ruhe im Revier einkehrt, statt mit endloser Ansitzerei das Wild zu vergrämen. (Ich habe auch schon einen Bock herangeblattet, den ich nicht schiessen durfte, irgendwann kapiert der, dass die Geiß nicht im Baum sitzt)

MFG
Evolution
 
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Re: Jeder ist für seine Jagdgelegenheiten selbst verantwortl

Evolution schrieb:
ferkelwemser69 schrieb:
Es war freie Büchse auf Jährlinge,Frischlinge,weibliches Rehwild und Damwild [...]

Ich hasse es, komisch zu sein, aber bitte, seht diese durchaus grosszügige Freigabe mal aus Sicht der Jungjäger, und vor allem aus Sicht von denen, die

a) nicht beliebig Zeit haben
b) nicht top ausgerüstet sind
c) nicht im Revier oder um die Ecke wohnen.
[...]
MFG
Evolution


Kann ich so unterschreiben.

Schließlich jagen wir ja, um einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu erhalten.
Wenn einer den Jagdschein gemacht hat und sich mit dem Thema Jagd mit all seinen Facetten beschäftigt, dann sollte es bei angemessener Mithilfe heißen:

Geschossen wird, was der Jagdschein zulässt.
In den Maßen, wie es dem Revier gut tut.

Freie Büchse auf:
Frischlinge, weibl. Rehwild und Damwild nach Absprache.
IST NICHT "freie Büchse"!

Wir jagen schließlich auf Wildtiere. Die vermehren sich auch!
Und wenn der JJ dann nen Bock schießt, oder nen Keiler, dann kommt da auch wieder einer nach...

Das haben viele einfach noch nicht verstanden.

Und wenn es dann heißt:
Ja, aber wer bezahlt denn die Pacht?!
Kann der JJ nur sagen:
Wer arbeitet denn im Revier, kirrt, bestätigt Wild und erledigt die Raubwild-, bzw. Frischlingsdezimierung?


Aber das JJ und Jagdgelegenheitenhema ist eins, das man nie zur Zufriedenstellung beider Seiten behandeln kann.
 

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