Ich betrachte das jetzt mal sehr nüchtern und emotionsfrei.
Ja jeder Unfall im Zusammenhang mit der Jagd ist einer zu viel.
Wenn, über eine Mio. Franzosen jagen dann sind mit Verlaub 12 tödliche Unfälle ein Indiz für die sehr gute Ausbildung und den sicheren Umgang mit Waffen bei der Jagd.
Es gibt bei allem, was wir Menschen tun kein 100 % hier haben 0,0012 % Einen tödlichen Unfall verursacht.
99,99 % der Jäger in Frankreich haben sich dank der guten Ausbildung und dem sicheren Umgang mit Waffen bei der Jagd vorbildlich und Professional verhalten.
Sie haben niemanden getötet 99,99 % der französischen Jagdkameraden verhalten sich vorbildlich.
ich habe die genauen Zahlen leider vergessen. Es wurde dargestellt, wie sich die Anzahl der Jagdunfälle im Zusammenhang mit Schußwaffen im Vergleich zur verschärften Ausbildung der Neuaspiranten in den letzten 20 o. 30 Jahren entwickelt haben.
Früher, ganz früher, so kurz nach der Steinzeit und kurz vor 70/71 biste mit Monsieur le Maire zweimal Saufen gegangen und dann hatteste deinen Schein.
Dann Eskalation - es wurde die erste Prüfung vorgeschrieben.
So ging das munter weiter und ich meine, so seit 10-15 Jahren wird ganz extrem auf Handhabung und Sicherheit geachtet.
Ich bin in den Kurs, habe Handhabung vom 98er gemacht, so wie ich es in der Toitonenschule gelernt hab, tags zuvor extra nochmal nachgelesen, damit ich nur ja nix vergesse.
Nach dem zweiten Handgriff haben die mich ausgebremst, mich gelobt, daß ich so schön nachgelesen habe, festgestellt, daß ich den 98er nicht zum ersten Mal in der Hand habe.
Und daß es nu an der Zeit wäre, ihren Vorgaben zu folgen, wenn ich bestehen will.
Trap noch viel mehr.
Und in der Prüfung wird das komplette Procedere simuliert, das dich auf einer DJ normalerweise erwartet. Platz einnehmen, 30-Grad-Winkel abstecken, Verständigung mit den Nachbarn, NIEMALS ins Treiben schießen, nur nach hinten (ok, machen alle... ;-) )
Laufender Keiler in der Prüfung,
"Überraschungsparcour" bei der Flinte, plötzlich auftauchende Hindernisse, schießen ja/nein, erkennen geschützter Arten im Anflug, korrektes Ein/Ausladen der Waffe, richtiges Tragen der Waffe, was weiß ich nicht noch alles..... Ein Fehler und du bis raus. Kleines Schmankerl - wenn du in dem Moment, wo du in den Anschlag gehst, mit dem Finger den Abzugsbügel berührst, also von AUßEN, bist du weg. Und geht der Finger auch nur eine Zehntelsekunde zu früh in Richtung Abzug, dann bist du weg vom Fenster. Dafür aber keine Zahnformeln von Gebirgsmöwen.
Wie gesagt, ich bin der Meinung, was in D. an Sicherheit verlangt wurde ist schon ordentlich, aber beliebig zu steigern.
Und um auf den geschilderten Fall zu kommen - tragisch. Ohne jede Frage. Aber gegen Dummheit hilft auch die beste Ausbildung nix. Falls es sich denn tatsächlich so zugetragen hat.
Charmant war auch - während der Prüfung und der Vorbereitung darauf, konnte dort keiner ein Wort Deutsch. Unter gar nicht keinen Umständen nicht. Kaum war die Prüfung vorbei, hatten viele der Herrn plötzlich eine sprachliche Eingebung.
Und nun zur Frage warum hab ich diese Prüfung überhaupt abgelegt? Ganz einfach. Ich wollte den Vorbehalten, mit denem mir in Frankreich auf einigen Jagden begegnet wurde, gegenstandslos machen. Im Sinne von "ah, der deutsche Jäger kommt und der weiß ja immer alles besser". Nun, alles nicht, aber manchmal, egal. Nett war auch mal eine Diskussion ob es sich nun um ein strammes Kitz oder ein schmales Schmalreh handelt. Ich hab mich an Zahnformeln und die Geschichte mit P2/P3 zwei - bzw dreiteilig erinnert. Wir haben eine Sektion veranstaltet, ich hab das erklärt. Keiner konnte was damit anfangen, bis einem der Teilnehmer eingefallen ist, daß vor Jahren sein Opa mal sowas erzählt hat. Der eilig herbeigerufene Opa konnte dann mit mir zusammen feststellen, daß es sich um ein Kitz gehandelt hat.