Jagdreise und oder geführte Jagden in Deutschland

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Ich hab mir mal einen Damwildabschuß gegönnt, zum 70.
Da hab ich Verbindung aufgenommen zum Forst Brandenburg und von dort eine Jagderlaubnis auf Dam- und Rehwild erhalten. Erlegen durfte ich im Rahmen der gebührenpflichtigen Erlaubnis (+/-200.-€) Damwild bis Knieper, Rehwild weiblich und Schwarzwild. Nach Reviereinweisung durch eine nette Försterin durfte ich frei jagen. Hat Spaß gemacht
So kenns ich dort auch aus einigen Jahren in verschiedenen Oberförstereien in der Uckermark und Lausitz, in denen ich Urlaubstage mit Hund und Fahrrad mit Jagd verband.
Die tageweisen Einzeljagd-Erlaubnisse sind günstig und nur größere Trophäenträger kosten richtig Geld. Die sind allerdings in heutiger Zeit auch rar geworden und man braucht nicht zu glauben, man fährt dort hin und schießt am 2. Ansitz einen Schaufler.
Aber Kahlwild, mal einen Spießer, Rehe und Sauen gabs immer...
Ich brauche und will keine Führung, Jagderfolge erarbeite ich mir selbst.

Regional sind die Wildbestände mittlerweile dort deutlich reduziert und eben angepasst wegen des seit der Wende laufenden Waldumbaus vom Kieferreinbestand auf Mischwald.

Andere Landschaftsstrukturen, andere Wälder, Land und Leute waren für mich immer interessant, weil ich bis zur Wende nie Kontakte nach Ostdeutschland hatte.
Bei den Landes-Förstern traf ich immer sympathische Gestalten.
Wer natürlich nur in Enden und Kilo denkt betr. Jagdreise, ist dort falsch.
Es sind bescheidene Jagdtage lowcost eben...

Vorraussetzung ist ein ordentliches Quartier möglichst in günstiger Nähe zum Revier, in dem man eingesetzt wird, weil viel Fahrerei unnötig Zeit kostet.

Die gewerblichen Jagdvermittler, z.B. wie weiter oben verlinkt, sind zahlreich geworden, dort trau ich dem Braten nicht so ganz und hab auch keine eigenen Erfahrungen...
Allein für 4 Tage Jagd fast 700 Euro hinzulegen und letztlich sinds ähnliche Revierverhältnisse wie beim Landesforst, find ich doch überteuert...
Reviere mit permanentem Gästedruck können auch überjagt sein.
 
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Die gewerblichen Jagdvermittler, z.B. wie weiter oben verlinkt, sind zahlreich geworden, dort trau ich dem Braten nicht so ganz und hab auch keine eigenen Erfahrungen...
Allein für 4 Tage Jagd fast 700 Euro hinzulegen und letztlich sinds ähnliche Revierverhältnisse wie beim Landesforst, find ich doch überteuert...
Reviere mit permanentem Gästedruck können auch überjagt sein.
Ich höre jede Woche irgendwo die Geschichte, dass ich ein Revierinhaber vom Jagdreisevermittler getrennt hat. Geld verdienen ist ja keine Schande und mit Jagd scho zwei Mal nicht, aber manche sind maßlos.
Wie sagte mein tschech. Freund: Ich will auch was verdienen aber 100 % Aufschlag auf meine Preise das ist einfach sittenwidrig. Letzte Woche wieder ein österreichisches Gamsrevier das einem renovierten Anbieter gekündigt hat.
Das Problem sind immer die hohen Erwartungen der Gäste, es muss alles an einem Wochende möglich sein. Am liebsten sind mir Jagdgäste ohne spezielle Erwartungen. Man jagt zusammen und dann erlegt man was passt.
Ich führte einen Gast auf Sika, da kamen drei geringe Abschussrothirsche, das Stück zu 350 Euro Abschussgebühr. Ich sagte er solle einen erlegen, ist doch trotzdem noch ein Sika möglich. Nein er wollte einen Sika. Der kam nicht. Am letzten Tag wären denn die Rothirsche recht gewesen.
 
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Aber Kahlwild, mal einen Spießer, Rehe und Sauen gabs immer...

Ich brauche und will keine Führung, Jagderfolge erarbeite ich mir selbst.

Wie alt sind denn diese Erfahrungen?

Der Gedanke, daß der Zufallsgast in einem staatlichen Zufallsrevier nach jetzt vielen Jahren intensiven Wildmanagements binnen weniger Ansitze Strecke machen kann ist wenig wahrscheinlich. Da gehts um pures Glück.

Der Gast sitzt auch nur dort wo schon x Begeher das ganze Jahr mit der gleichen Freigabe sitzen. Die kennen das Revier und brauchen trotzdem vielleicht 5 bis 10 Ansitze um 1x Beute zu machen und die Kosten ihres Begehungscheines herunter zu schießen. Wie sich ein Tagesgast in einem zugewiesenen kleinen Revierteil (ggf. sogar zugewiesene Kanzel) in unbekannten Revier etwas selbst erarbeiten will wäre interessant.

Meiner Meinung nach ist die Chance auf einen Trophäenträger größer, weil der im Revier für zahlende Gäste geschont wird. Staatliche Reviere würde ich heute überhaupt nicht mehr empfehlen. Auch wenn es teurer ist findet man bei privaten höherpreisigen Jagdgütern einen besseren Wildbestand, denn dort ist Jagd das Geschäftsmodell und nicht die Holzproduktion.

Da Glück und Pech eng bei einander liegen wird es natürlich immer Gäste geben, die positive Erfahrungen machen. Die Pechvögel, die mit Anreise, Unterkunft und Verpflegung schon ordentlich Geld ausgegeben haben, schweigen dagegen meist.
 
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Da Glück und Pech eng bei einander liegen wird es natürlich immer Gäste geben, die positive Erfahrungen machen. Die Pechvögel, die mit Anreise, Unterkunft und Verpflegung schon ordentlich Geld ausgegeben haben, schweigen dagegen meist.

So ist es.
Die Mehrzahl fährt als Schneider heim.
 
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Die Jagdreise war ein Geschenk für die bestandene Prüfung und ich habe jeden einzelnen Ansitz dort sehr genossen.
Björn war sehr nett und hat mir einiges erklärt - ich kann ihn wirklich empfehlen
 
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Erzähl doch mal wie es war als du da warst :)
Also: Mein Mann hat dort einige Rehe und Damwild erlegt.
Und nun kommt echt die schonungslose Wahrheit…
Ich bin ohne Erlegerbruch wieder abgefahren und das war auch gut so. Bis dahin hatte ich nicht vor selbst etwas zu erlegen - dafür hatte ich dicke Bücher über Lockjagd. Ich plante ja, dass ich anlocke und mein Mann soll schießen.
Dann kam die Reise Ende Oktober. Die Ausrüstung war geborgt. Ich hatte mein Fernglas und was warmes zum Anziehen.
Damit ich über die Kanzel schauen konnte, nahm ich aus dem Hotel die Bibel und einen Rosamunde-Pilcher-Roman, beides hab ich untergelegt (Mittlerweile hab ich immer 2 Kanthölzer im Rucksack, wenn ich wieder mal zu tief sitze).
Die Büchse war nicht meine - irgendwie zu groß und es passte einfach nicht richtig. Ich hatte auf dem Stand mal damit geübt und getroffen, aber das war es auch.
Alle sagten… bestimmt kommt was… ich dachte mir… “hoffentlich nicht”. Björn hat sich Mühe gegeben, ich hatte Wärmebildanblick und dabei blieb es.
Es war ein tolles Wochenende und ich hab mir den Winter Zeit genommen zu überlegen, was ich wirklich will (locken oder jagen mit allem was dazu gehört)
Ich habe jetzt nicht nur 1 Büchse, mittlerweile sind es 2.
Und für die DJ-Saison habe ich gestern die 6. Einladung bekommen (und zögerlich gefragt, ob das nun eine Einladung als Schützin ist?… ist es)
 
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Danke dir für die Info! Klingt nach einer sinnvollen Herangehensweise :)
Waidmannsheil für die DJ-Einladung :)
 

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