Jagdpachtpreise

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Richtig spannend, welche Dynamik sich da abzeichnet.
Womöglich steigen die Preise der reinen Waldreviere wegen geringem Wildschadensrisiko im Gegensatzt zu den Feld und somit potentiellen "Mais-Revieren", die kaum noch an den Mann bzw. Pächter zu bringen sind.

Andere Pächter sitzen auf einer unkalkulierbaren Bombe, wenn von einem auf 's andere Jahr plötzlich einige Hundert Ha Energiemais dazukommen und die Pacht noch ein paar Jährchen dauert.

Schön, daß die Jagdgenossenschaften auch wieder von der Realität eingeholt werden.
 
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Hoffentlich gibts in den Genossenschaftsjagden bald auch mehr Regiejagd. Mit aktiven Jagdtrupps aus engagierten Jägern, die gemeinsam z.B. Wildschadensverhütung, von mir aus auch großflächig Fallenjagd betreiben. Und dabei nicht von den Landwirten ausgenommen werden, sondern als Partner zusammenarbeiten, ohne dass immer das Geld im Mittelpunkt steht.
 
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Jau,
das ist wohl wahr.
Im Jahr 2008 läuft der Pachtvertrag unseres Familienreviers ab. Der Vertrag sieht vor, dass bereits 2 Jahre vorher ein Antrag auf Verlängerung gestellt werden kann. Entgegen meiner Empfehlung doch erst abzuwarten was die Verpachtung zweier Nachbarreviere in diesem Jahr bringen würde, entschloss sich die ältere Verwandtschaft schon im Jahr 2006 zu den gleichen Bedingungen zu verlängern.
Schon wird gemunkelt, dass es für die beiden Nachbarbezirke kaum Interesse gäbe, zumal es jetzt hier in der Gegend soviele Sturmschäden gibt, dass erstmal einige Monate mit schwerem Gerätschaften im Wald gearbeitet würde, ehe mal Ruhe einkehrt. Sowas schreckt natürlich die Pachtinteressenten noch zusätzlich ab.

Ich fühle mich natürlich bestätigt gegenüber den alten Herren.
Jetzt könnte man schön mit den Jagdgenossen pokern:
Nimm jetzt mein stark veringertes Angebot, am liebsten noch mit Wildschadenshöhenbegrenzung an...

oder erlebe nächstes Jahr bei der Neuverpachtung Dein Fiasko.

Schade, wirklich schade!

Wenn ich dann noch sehe, was sonst so im Lande für den Hektar auf den Tisch gelegt wird, finde ich das schon recht ärgerlich. Da wäre der halbe Pachtpreis noch immer weit über dem Durchschnitt.
Na ja, was solls, der neue Vertrag geht ja nur bis 2020.

Bis neulich,
Leo
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von LeoderLoewe:
Wildschadenshöhenbegrenzung ...
<HR></BLOCKQUOTE>

Wird in den nächsten Jahren sicher Standard werden. Ich würde kein Revier ohne Begrenzung pachten.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Schwedenelch:
Richtig spannend, welche Dynamik sich da abzeichnet.
Womöglich steigen die Preise der reinen Waldreviere wegen geringem Wildschadensrisiko .....
<HR></BLOCKQUOTE>

Wenn man sich die Waldwildschadensersatzberechnungsformeln mancher Staatsjagden ansieht, dann wird der Trend eher weg vom reinen Wald gehen. Der Realitätssinn kommt mehr und mehr bei Pächtern und Jagdgenossen durch.

Bei uns ist der Trend klar, weg vom 100% Wildschadenersatz hin zu 50 - 50 Regelungen, die Pachtpreise der Genossenschaftsreviere sinken auch (20 - 40%) und Energiemais wird erstmals vom Wildschaden ganz ausgenommen.

WH
Amadeus
P.S. Kein Wildschadensersatz im Wald, hatte ich vergessen.

[ 13. Februar 2007: Beitrag editiert von: Amadeus ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:


Wird in den nächsten Jahren sicher Standard werden. Ich würde kein Revier ohne Begrenzung pachten.
<HR></BLOCKQUOTE>

Ja, wem sagst Du das? In dem Jagdbezirk ist der Wildschaden in den letzten 5 Jahren kontinuierlich gestiegen. Besonders die Schälschäden. Da wäre doch ein Deckel auf diesen Topf das Mindeste gewesen, was man den Jagdgenossen rausleiern mußte.
Aber nein aber nein sprachen sie...
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Ein sehr interessantes Thema wie ich finde. Gehöre im Moment nicht zur Gruppe der Pächter. Sollte dies jedoch jemals ein ernsthaftes Thema werden, werde ich ganz sicher niemals einen Vertrag unterzeichnen der mir den kompletten Wildschaden aufhalst. Persönlich kann ich es auch nicht nachvollziehen wie sich jemand ein solch unkalkulierbares finanzielles Risiko ans Bein klebt. Mal ganz abgesehen davon, dass es mir nie verständlich sein wird was ein Pächter dafür kann wenn ne Rotte nen Maisschlag umpflügt.

So long
Mibaki
 
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1. Besteht nicht die Möglichkeit, diesen Energiemais als nicht ersatzpflichtige Sonderkultur einzustufen?

2. Wenn in einem Revier während einer Pachtperiode begonnen wird auf großen Flächen diesen Mais anzubauen,ändert das die Jagdbedingungen und damit auch die Bedingungen des Pachtvertrages doch enorm. Die normale Fruchtfolgen werden nicht mehr eingehalten, enge Reihen oder breitwürfige Aussaat machen Drückjagden unmöglich, da kommt nicht mal der Hund durch. Also wäre es interessant, wenn man wenigstens eine Pachtpreisminderung erreichen könnte. Wenn die Jagd in so einem Revier nicht mehr die gleiche ist wie bei abschluss des Pachtvertrags, dann will doch wenigstens nicht auch noch dafür zur Kasse gebeten werden.
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A

anonym

Guest
Wenn ich so die Pachtpreise in der W&H sehe, kommen mir die Tränen - davon können wir hier im Emsland nur träumen.
allerdings:
bisher kennen wir keinen Wildschaden - Schwarzwild haben wir nicht - und die paar Rehe machen keinen.
Wie das aussieht, wenn die div. Biogasanlagen mal voll in der Produktion stehen ????
In den Hochwildrevieren, wo ich schon mal jagen durfte, ist allerdings der Wildschaden eine Art zweite Pacht....
wenn da ein Pächter verweigert, ist er die längst Zeit Pächter gewesen.
Stand heute grade in unserer Zeitung:
Gewinner sind die Landeigentümer, den Gasbauern, die zukaufen müssen, werden schon die Maispreise erhöht - und die Flächen für die Entsorgung der "Gülle" werden schon knapp.
Dann jagen die halt selber...
P.
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Hat jemand vielleicht gerade eine passende Formulierung für einen neuen Pachtvertrag bezügl. Energiemais parat? Ich hätte da unter §12 noch ein wenig Platz...
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Nikon
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:

Hoffentlich gibts in den Genossenschaftsjagden bald auch mehr Regiejagd. <HR></BLOCKQUOTE>

Solange die jeweilige Jagdgenossenschaft einen Deppen findet der unterschreibt 9 Jahre lang alle Schäden zu bezahlen kannst Du das vergessen.

Ehe die Jagdgenossenschaft das Schadensrisiko selbst übernimmt (genau das bedeutet Regiejagd) wird sie versuchen das Revier zu einem symbolischen Preis zu verpachten (notfalls für 0 Euro p.a.). Hauptsache es gibt einen Jagdpächter, dem man die Wildschäden in Rechnung stellen kann.

Um das Geld geht es da immer - auf die eine oder die andere Weise.
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Zum Glück haben wir hier ein sehr gutes Verhältnis zu unseren Landwirten und wir unterstützen uns gegenseitig.
Die sind wohl auch nicht daran interessiert, um jeden Preis die Pacht an einen Hr. Prof. Stinkreich, der nur einmal die Woche im Revier aufkreuzt zu vergeben, sondern legen viel Wert auf ortsansässige oder zumindest aus der Nähe kommende Jagdpächter.

Die Maisäcker werden von uns am gleichen Tag der Einsaat eingezäunt; nur dann besteht ein Anspruch auf Ersatz. Wenn einer uns nicht bescheid sagt, wann er seinen Mais anpflanzt, und die Sauen räumen ab, dann geht er leer aus.
Das Konzept hat sich gut bewährt, aber wenn da Energiemais dazukommen würde ... oh jeeeh.

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A

anonym

Guest
Ich bin auch der Meinung, dass reine Waldreviere (nicht vom Staat verpachtet) eher tendenziell im Preis steigen werden.

Bei riesiegen Feldrevieren mit Biogas-Mais sind die Pachten eher rückläufig oder werden in gegenseitigen Einvernehmen reduziert (auch während der Pachtperiode).

Reine NW-Reviere, die außer Reh und Fux nicht viel mehr zu bieten haben, zudem die Straße noch den Abschuss vor dem 1. Mai macht, sind schwer an den Mann/ Frau zu bringen, aber ein "Dummer" findet sich auch da immer.

Nur wenn es um richtige Hochwildreviere geht (ROTWILD!!!), da scheinen bei einigen gut betuchten immer noch alle Sicherungen durchzubrennen bei dem was gezahlt wird ohne Wildschaden. Die Preise stehen dann auch in keiner Relatioon für mich mehr..

WH

K. Bell
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karamoja Bell:
Ich bin auch der Meinung, dass reine Waldreviere (nicht vom Staat verpachtet) eher tendenziell im Preis steigen werden.
<HR></BLOCKQUOTE>Wo ist der Unterschied, ob das Revier in Privatbesitz ist oder Staatswald?
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
Wo ist der Unterschied, ob das Revier in Privatbesitz ist oder Staatswald?

Der Staat achtet mehr auf seine Bäumchen und deren Verbiss.
In einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk mit vielen Bauern als Verpächter, kümmern diese nicht so intensiv darum bis überhapt nicht.
Nur meine subjektive Erfahrung!

Gruß

K. Bell
 

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