Jagdhorn blasen lernen

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30 Apr 2018
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Hallo zusammen,
befinde mich derzeit in der Ausbildung der KJS zum JJ und konnte gestern auch bei meiner ersten Treibjagd als Treiber mitgehen. Hier gab es zu Beginn der Jagd 4 Bläser, zwischen den Treiben wurde an- und abgeblasen und die Strecke wurde auch zum Ende hin verblasen. Hier waren leider nur noch 3 Bläser vor Ort.

Hatte hier auch den "ersten Kontakt" mit Bläsern und finde das Thema durchaus spannend. Überlege derzeit ob ich hier noch mit "einsteigen" soll. Auch vor dem Hintergrund, dass die Anzahl an Bläsern wohl immer weiter rückläufig ist und ich die Bläser zum Rahmen der Treibjagd durchaus sehr passend fand.

Wie sieht denn der Lernaufwand aus? Frage deshalb, ob es sinnig ist, jetzt neben dem Kurs auch schon mit dem Jagdhorn blasen anzufangen oder ob es zeitlich bzgl. des Lernaufwands dann eng werden kann? Was sagen die Erfahrungen hier?

Musikalisch bin ich derzeit noch völlig unbewandert und es wäre ein vollständig neues Thema für mich.

Viele Grüße
Matze88
 
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Mach deinen Schein und suche dir anschließend ein Corps das ausbildet.
Eins nach dem anderen.
 
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Ok danke. Die Antworten waren leicht verständlich. ;)

Dann lieber in Ruhe eins nach dem anderen. :)
 
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Hier kannst dich einlesen und schmökern, musst nichts kaufen, vom Jagdhornfuchs ist viel in Youtube drinnen. Ich würde mich an den Tipps von den Vorpostern halten, alleine wegen den Bekanntschaften schließen, Selbststudium lernt man sich meistens viele Fehler ein.

LG Sepp
 
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Moin,

der "Lernaufwand" ist sehr unterschiedlich. Es gibt Schüler denen es am Anfang relativ leicht fällt. Da lässt sich die Motivation recht gut aufrecht erhalten. Es gibt aber auch immer mal welche die sich schwerer tun. Eines ist allen gleich: nur regelmäßiges Üben führt zum Ziel. Besser JEDEN Tag 15 Minuten, als sich einmal kaputt blasen und dann den Rest der Woche am Horn vorbei laufen. Blechbläser "trainieren" wie Sportler. Grundlagentraining muss sein, da sich die ganze Muskulatur daran gewöhnen muss. Der größte Teil von sinnvollem Üben ist nicht das verkrampfte erlernen eines Signals sondern Bindeübungen. Zunächst (am Anfang einer jeden Einheit) im sehr leicht zu spielenden Tonumfang. Das können auch 2 Töne sein. Dann kann man daran arbeiten den Tonumfang zu erweitern. Aber immer schrittweise. Und dann wieder in den "einfachen" Bereich. (Vgl. Grundlagentraining und Intervalltraining. Das ist genau das gleiche.) Ein Horn ist keine Flöte in die man hineinbläst und von selbst der Ton raus kommt. Das hohe "g" taucht in fast allen Signalen auf. Es ist daher einiges an Zeit zu investieren bis man dort ankommt. Dann ist für viele die größte Hürde aber genommen.
Je weiter man ist, desto mehr kann man sich auch mal etwas längere Unterbrechungen leisten.

Wenn du es ernsthaft und technisch sauber erlernen möchtest, ist es wichtig sich einen guten Lehrer zu suchen. Das kann ein erfahrener Jagdhornbläser sein. Aber nicht jeder gute Bläser ist auch ein guter Ausbilder. Man muss es auch vermitteln können. Da das Fürst-Pless-Horn sich nicht wie ein Waldhorn bläst sondern eher wie eine Trompete, ist ein Trompetenlehrer die richtige Wahl. Am besten ist es, sich gleich einen Lehrer zu suchen und nicht erst viel herum zu versuchen. Viele Dinge, die man sich beim Probieren angewöhnt (z.B. Horn an die Lippen pressen um höhere Töne zu erreichen), bekommt man hinterher schlecht wieder raus.

Gruß
Ringo
 
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Ich habe es mir selber beigebracht, da ich bei mir in der näheren Umgebung keine Bläsergruppe auch für Anfänger gefunden hatte. Habe mir Videos auf Youtube angesehen (besagter Jagdhornfuchs und andere), vor allem in Bezug auf Lippenspannung/-haltung und Übungen hierzu. Habe dann z.B. auch auf Autofahrten einfache Lippenübungen gemacht. Und dann erstmal nur versucht, die einzelnen Töne sauber zu blasen, erst den untersten, dann zwei Töne etc.
Letztendlich habe ich es im Dezember geschafft bei den Jagden mitzublasen, nachdem ich im April angefangen hatte. Für ein Bläsercorps reicht es nach wie vor sicher nicht, aber ich habe auch schon ganz alleine vor der versammelten Jagdgesellschaft gestanden und mich nicht blamiert.

Aber: ich habe ein einigermaßen gutes musikalisches Gespür. Ich höre mir Signale oder Lieder zwei-, dreimal an und kann sie dann. Kenne auch jemanden, der überhaupt kein musikalisches Talent hat und es trotzdem seit einem Jahr versucht; er tut sich wahnsinnig schwer damit, da er sowohl die Töne nicht sauber blasen kann als auch einfach ein Riesenproblem mit dem Merken der Signale hat. Einfach mal probieren...
 
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Zu jedem Totsignal gibt es einen Text, wie z.B. beim Signal "Sau tot": "gestern Abend schoss ich auf ein grobes Schwein, gestern Abend schoss ich eine Sau,....." Der Rhythmus (Notenlänge) stimmt mit den DJV Noten weitgehend überein. Lerne die Texte zur Melodie und Du bist auch dem jagdlichen Brauchtum emotional viel viel näher. Der bläserische Erfolg stellt sich mit dem Signal "Kaninchen tot" am schnellsten ein. ;) Das Zauberwort heißt ÜBEN. Stecke einen Trinkhalm zwischen die Lippen und diesen nur durch das Mundstück. Damit bildest Du den "Ansatz" (üben), jedenfalls hat´s so bei mir vor über 40 Jahren angefangen und bis heute gehalten.(y) mit Hörnerklang und Waidmannsheil
 
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Ich habe es mir selber beigebracht, da ich bei mir in der näheren Umgebung keine Bläsergruppe auch für Anfänger gefunden hatte. Habe mir Videos auf Youtube angesehen (besagter Jagdhornfuchs und andere), vor allem in Bezug auf Lippenspannung/-haltung und Übungen hierzu. Habe dann z.B. auch auf Autofahrten einfache Lippenübungen gemacht. Und dann erstmal nur versucht, die einzelnen Töne sauber zu blasen, erst den untersten, dann zwei Töne etc.
Letztendlich habe ich es im Dezember geschafft bei den Jagden mitzublasen, nachdem ich im April angefangen hatte. Für ein Bläsercorps reicht es nach wie vor sicher nicht, aber ich habe auch schon ganz alleine vor der versammelten Jagdgesellschaft gestanden und mich nicht blamiert.

Aber: ich habe ein einigermaßen gutes musikalisches Gespür. Ich höre mir Signale oder Lieder zwei-, dreimal an und kann sie dann. Kenne auch jemanden, der überhaupt kein musikalisches Talent hat und es trotzdem seit einem Jahr versucht; er tut sich wahnsinnig schwer damit, da er sowohl die Töne nicht sauber blasen kann als auch einfach ein Riesenproblem mit dem Merken der Signale hat. Einfach mal probieren...
Ich habe NACH dem Jagdschein das Angebot unserer Jägerschaft genutzt und für 75€ einen Anfängerkurs Jagdhornblasen besucht. Nach erfolgreicher Prüfung (ich habe null musikalisches Verständnis in Sachen Notenlesen und Co., kann mir aber Melodien gut merken und praktisches gut theoretisieren) habe ich die Versuche verfolgt, wie die anderen Absolventen in die Bläsercorps ausschwirrten...zum Glück haben wir hier mehrere in der Jägerschaft. Einige haben einen sehr hehren Anspruch und da steht man als frisch examinierter Bläser erstmal doof da. Was ich sagen will - die Jagdhorngruppen haben eigentlich gar keine Zeit, Dir das Grundlegende beizubringen, das muss anderswo herkommen.

Aufgrund der Alterszusammensetzung der Bläsercorps- und -gruppen ist Nachwuchs sehr willkommen und für Networking (nicht: Nett-Twerken) schadet es in keinster Weise, Bläser braucht man immer.
 
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27 Jan 2011
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Was ich sagen will - die Jagdhorngruppen haben eigentlich gar keine Zeit, Dir das Grundlegende beizubringen, das muss anderswo herkommen.
Es sollte/kann wohl auch keine Gruppenaufgabe sein, Jungbläsern die Grundlagen beizubringen - stelle ich mir jedenfall schwierig vor. Da macht es m. E. mehr Sinn, dass Einzelne aus der Gruppe Grundlagen vermitteln. In unserem Corps z. B. nimmt sich der musikalische Leiter für interessierte Jungbläser 30min vor dem regulärem Beginn der allgemeinen Übungsstunde Zeit, um individuell auf Anfänger einzugehen. Aber auch einzelne Bläser aus unserem Corps haben solche Aufgaben schon wahrgenommen. Feine Sache, aber wohl keine Selbstverständlichkeit.

Auch in unserem Corps ist aufgrund schwindender Bläser und der Alterzusammensetzung Nachwuchs - egal welcher Altersklasse und Vorkenntnisse - sehr willkommen. Ich schätze, dass wird in den meisten Bläsercorps so sein...
 
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Bei uns ist es so, dass ich zwei Probentermine anbiete. Einer dient der Vermittlung von technischen Grundlagen bis hin zu einigen Signalen (einstimmig). Der richtet sich also eher an die Anfänger. Die andere Probe dient dem erlernen aller Signale und sonstiger (Jagd-)Musik. Dort wird mehrstimmig geblasen.
 
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Wir bieten keinen Anfängerkurs. Aber wenn jemand wirklich Interesse hat, bekommt Er/Sie ein Pleßhorn zur Leihe und wird einmal wöchentlich von unserem Leiter, oder einem sehr guten Gruppenmitglied (Jazztrompeter) gefördert. Meist erlahmt allerdings das Interesse der Eleven, wenn diese merken, dass es ohne regelmässiges Üben nichts wird. Dann haben auch die "Nachhelfer" bald keine Lust mehr.
 
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Kann "äsungsfläche" nur beipflichten. Alle kostenfreien Angebote zum Jagdhornblasen erlernen waren verschenkte Zeit. Bei einzelnen Interessenten ist die Empfehlung, eine Musikschule zu besuchen und bei uns im Corps trotzdem an der Kameradschaft teilzuhaben, bis eine Teilnahme an den Proben Sinn macht.
 
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Ich habe NACH dem Jagdschein das Angebot unserer Jägerschaft genutzt und für 75€ ...
...die Jagdhorngruppen haben eigentlich gar keine Zeit, Dir das Grundlegende beizubringen, das muss anderswo herkommen.
Kann "äsungsfläche" nur beipflichten. Alle kostenfreien Angebote zum Jagdhornblasen erlernen waren verschenkte Zeit. Bei einzelnen Interessenten ist die Empfehlung, eine Musikschule zu besuchen und bei uns im Corps trotzdem an der Kameradschaft teilzuhaben, bis eine Teilnahme an den Proben Sinn macht.
Und Ihr wundert euch über Nachwuchsprobleme?
smilie.gif

In unserem Corps z. B. nimmt sich der musikalische Leiter für interessierte Jungbläser 30min vor dem regulärem Beginn der allgemeinen Übungsstunde Zeit, um individuell auf Anfänger einzugehen.
Da weiß jemand wie man es richtig versucht!
(y)(y)(y)
 
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