[Baden-Württemberg] Jagd pachten ForstBW

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28 Aug 2023
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Hallo zusammen
Ich möchte mich kurz vorstellen
Ich bin 26 Jahre jung, komme aus dem schönen Schwabenländle und bin seit 8 Jahren stolzer Besitzer eines Jagdscheins.
Ich habe einen Begehungsschein in einem kleinen Feld/ Waldrevier (80% Feld/ 20% Wald) das einen guten Bestand an Rehwild hat und Schwarzwild regelmäßiges Wechselwild ist.
So nun zu meiner Frage :
Ich spiele seit längerem mit dem Gedanken ein eigenes Revier zu pachten.
Nun habe ich gesehen dass in den letzten Jahren immer mehr Flächen von ForstBW an private Jäger verpachtet wurden. Leider habe ich im Netzt nur wenig Infos über die Pachtverträge gefunden. Kann mir hier jemand nähere Infos geben zu Wildschäden, ungefähre Kosten und ob man überhaupt eine reelle Chance hat bei der Verlosung zu gewinnen? Da ich die Einstellung von ForstBW bezüglich des Rehwildabschuss gut kenne stellt sich mir auch die Frage ob es überhaupt reizvoll ist so ein Revier zu pachten oder ob man da permanent den Förster im Nacken hat ?
Über nähere Infos oder Erfahrungen würde ich mich sehr freuen
Vielen Dank schon mal im voraus und Waidmannsheil
 
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28 Jan 2019
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Helfen würde Dir wahrscheinlich nur die Auskunft eines Pächters von Forst BW.
Falls Du jemanden kennst, frag Ihn.
D.T.
 
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23 Jun 2016
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Grüße zurück aus dem Schwabenländle!

Meistens bewerben sich ziemlich viele auf die Reviere von ForstBW - was sich mir nicht erschließt. Diese sind idR deutlich teurer, als der regional übliche Preis und man wird auch - und das je nach RL - heftig kontrolliert. Einige Revierleiter erwarten einen BGS vom Pächter, damit auch während der Arbeitszeit dort gejagt werden kann, falls was zB beim Auszeichnen vor die Büchse läuft.

Pünktlich zur Verlosung der Neuverpachtung im November sind die AGB bzw. Pachtbedingungen von ForstBW auch im Internet nachzulesen. Das solltest du dir ZWINGEND zu Gemüte führen.
 
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Permanent im Nacken hast du den Förster wohl kaum. Bei zu geringer Rehwildstrecke hast du dann aber auch gerne mal eine Drückjagd durch dein Revier oder Probleme, die Pacht zu verlängern.

Red' einfach mal mit dem zuständigen Betreuer
 
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30 Jan 2016
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Es hängt meiner Erfahrung nach extrem von Förster ab. Ich würde vorher rum fragen, ob man mit dem zusammen arbeiten kann.

Gehe aber mal davon aus, dass dein Hauptjob ist, Rehwild zu erlegen.

Ein Nachbar hat – verkürzt – nur den Job dies zu tun, Füchse laufen zu lassen und Sauen im Wald sind tabu. Die jagdliche Infrastruktur ist aber top.
 
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Wir haben uns 2x bei ForstBW als Pächter beworben und leider bei der Verlosung nicht gewonnen.
Ansonsten sind die zuletzt ausgeschriebenen Reviere in unserem Forst (wir haben da Begehungsscheine) die, die am Wald- und Siedlungsrand liegen und dementsprechende Wildschäden nach sich ziehen dürften...
Die reinen Waldgebiete bejagt der Forst größtenteils selber.
 
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Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber reden wir von einer Jagdpacht (komplette Abtretung des Jagdausübungsrechts) oder von einem Pirschbezirk (entgeltlicher Jagderlaubnisschein)?
Klar kann und wird viel in Pachtverträge geschrieben wie z.B. Mindestabschuss oder körperlicher Nachweis, aber wenn eine Jagd verpachtet ist kann der Verpächter nach meinem Verständnis nicht mal eben eine Drückjagd zur Abschusserfüllung organisieren weil das Jagdausübungsrecht eben verpachtet ist. Bei Pirschbezirken wäre eine "Polizeijagd" aber schon möglich.
Was man sich immer im Staatswald vor Augen halten muss ist, dass der Fokus eher auf wiederkäuendem Schalenwild liegt und manche andere Dinge eben nicht gern gesehen werden. Kirrung und Nachtjagd wären Beispiele für sowas. Deshalb sollte sich jeder vor Angebotsabgabe ordentlich informieren und mit den Leuten, mit denen man es ggf. zu tun bekommt, sprechen und die Rahmenbedingungen abklopfen. Wenn es für beide Seiten passt - Angebot abgeben und Daumen drücken.
 
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Ich hatte das große Glück ein ForstBW Revier zugelost zu bekommen. Es war wohl
auch ein Flut an Bewerbern da. Liest man die ganzen Befürchtungen über diese ForstBW
Reviere hier im Forum, mag man eigentlich nicht mehr. Wobei diese Meckerer wahrscheinlich
es niemals pachten würden.

Zumindest bei mir trifft davon garnix zu! Der Förster hat null Bock auf Jagd und macht wohl
sehr gerne Homeoffice. Zufällig getroffen habe ich ihn genau einmal und ich bin mehrfach
täglich im Revier da es praktischer Weise direkt an den Ortsrand grenzt. Die paar Hektar Wiese
die da noch dabei sind machen es einfach noch besser.
Es ärgert mich einzig und allein, dass man nur einmal verlängern darf und die Pachtperiode nur
noch sechs Jahre beträgt.
 
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28 Aug 2023
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Vielen Dank schonmal für die vielen Antworten
Also der Wunsch ein eigenes Revier zu Pachten beinhaltet natürlich auch dass ich in " meinem " Revier mein eigener Herr bin und nicht nur nach der Pfeffe und Gesinnung des zuständigen Försters jagen muss. Läuft das bei einer Pacht bei ForstBW tatsächlich anders oder beziehen sich hier einige Aussagen auf einen Begehungsschein?
Nicht dass ihr mich falsch versteht selbstverständlich möchte ich den rehabschuss erfüllen, hab aber keine Lust darauf mit allen Mitteln jagen zu müssen um einen utopisch hohen Abschussplan zu erfüllen oder mir eine kirrung verbieten zu lassen.
 
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Verstehe ich jetzt nicht, wenn du den Rehabschuß erfüllst, ist es doch gut?

Ansonsten kennt man die Anforderungen schon vorher, normalerweise. Wenn´s dem Forst nicht gefällt, merkst du das spätestens nach sechs Jahren...
 
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War wohl etwas blöd formuliert
Die Frage sollte wohl eher lauten ob ForstBW von seinen Pächter eine ähnlich scharfe Bejagung vom Rehwild verlangt wie teilweise von seinen Begehern? Und ob man als Pächter bei ForstBW die gleichen Rechte und Freiheiten hat wie die Pächter bei einer normalen Genossenschaft?
@Nachtsau das hört sich doch schonmal ganz gut an ich hoffe dass es bei den anderen Revierleiter ähnlich ist .
 
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@Wolpertinger
wir haben lediglich die Einschränkungen die gesetzlich vorgegeben sind.
Vorteil: Kein Stall voller Jagdgenossen.
Aber es ist schon wie Lotto zu spielen um an sowas dran zukommen, zumindest
wenn es ein vernünftiges Revier ist. Die Zahl der Begehungsscheine ist übrigens
auf zwei beschränkt, bei etwas unter 200ha. Das hat auch Vorteile um diverse
Fußatmer los zu werden, heißt jagen im engsten Kreis.
 
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@Wolpertinger:
Klinge nach seltsamen Vorstellungen.
Ein (Landes-)Forstbetrieb hat bzgl Jagd immer klare Leitlinien, die für alle seine Flächen Geltung haben. Der Jagdbetrieb hat dem Waldbau zu dienen, ist kein Selbstzweck oder reiner Freizeitspaß.
Abschußvorgaben binden immer, ob man pachtet oder an der Regiejagd mitwirkt.
Wenn man sie erreichen will, kann Jagd im Wald echte Arbeit bedeuten - einmal am Wochenende durch sein Pachtrevier reiten, reicht dafür nicht.

Forstliche Eigenjagden werden auch selten verpachtet, weil man damit soviel Umsatz machen kann, sondern weil sie nicht ins Gesamtkonzept der Haupt-Regiejagd passen, aus irgendwelchen Gründen (Lage, Zuschnitt, Größe usw). Oft sind es nicht die jagdlichen Sahnestücke, die verpachtet werden.
Bei der Mehrzahl der Landesforstbetriebe ist aktuell die Regiejagd das vorrangige Modell, in der durchaus Jäger eingebunden werden müssen/sollen, aber die Leitung des Ganzen gibt man nicht aus der Hand und man kann sich von Jägern, die nicht jagen wollen/Können nach einem Jahr trennen.

Einzelheiten sind in den Verträgen geregelt, hier kann es auch gewisse Einschränkungen gegenüber Genossenschafts-Jagden oder allgemeinen jagdrechtlichen Vorschriften geben; z.B. betr. Schalenwild-Kirrung, Raubwildbejagung, Sonntagsjagd - ein unrühmliches Beispiel ist in dem Punkt das Land NRW...
 
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Die Frage sollte wohl eher lauten ob ForstBW von seinen Pächter eine ähnlich scharfe Bejagung vom Rehwild verlangt wie teilweise von seinen Begehern? Und ob man als Pächter bei ForstBW die gleichen Rechte und Freiheiten hat wie die Pächter bei einer normalen Genossenschaft?
Das wird dir das zuständige Forstamt oder der Revierleiter schon sagen...
Im Fall der Fälle wirst du einen Jagdpachtvertrag unterschreiben in dem die Einzelheiten geklärt sind.
Jagdpachtverträge sind frei verhandelbar - und da kann im Grunde alles rein was nicht gegen geltendes Recht oder gute Sitten verstößt. Grobe Inhalte für den konkreten Fall kannst du hier nachlesen.
Ich glaube das reicht fürs erste um eine Orientierung zu bekommen ob eine Jagdpacht bei Forst BW was für dich ist.
Die Rehwildbejagung wird im Voraus abgesprochen. Da kannst du natürlich davon ausgehen, dass wir nicht von 2-3 Stück /100 ha / Jahr reden sondern eher mehr. Aber wer im Frühjahr bei den Schmalrehen und im Herbst bei Ricken und Kitzen seine Hausaufgaben macht kann auch mal einen Bock alt werden lassen.
aber Busch hat schon recht. Die Jagd im Staatswald soll dem Waldbau dienen oder zumindest diesen unterstützen. Und das hat in gewissem Maße schlicht und ergreifend was mit Strecke machen zu tun. Und das kann tatsächlich in Arbeit ausarten.
Wer nur "schön" jagen will und eigentlich nur den roten Bock im Sommer schießen möchte wird bei Forst BW tendenziell nicht glücklich werden. Genau so ist es übrigens, wenn jemand meint als Jagdpächter hätte man landesherrliche Befugnisse inklusive der ersten Nacht. Aber davon gehe ich beim Wolpertinger definitiv nicht aus!
 
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