Jägerehre

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carcano hat ja bereits dankenswerterweise darauf hingewiesen, das hier eine unsaubere Vermengung von Fragen der Ethik und des Brauchtums bzw. der Gewohnheit stattfindet. Nicht alles was unter Brauchtum, Tradition oder Gewohnheit fällt ist auch eine Frage der Ethik. Diese können sogar gegenläufige Tendenzen aufweisen. Der überwiegende Teil der Fragen der Waidgerechtigkeit sind keine Handlungsanweisung im ethischen Sinne, sondern Handlungsanweisung im handwerklich-vollziehenden.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von OlafD:


Aber Deine markigen Worte an Dr.D muß ich dann überhört haben
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und 100 m im Auto tststs.. , also wirklich
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Olaf
<HR></BLOCKQUOTE>

Ich mußte ja nicht, weil er mich nicht rüffelte.
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Aber mal Spaß beiseite. Wenn wir das Problem doch in erster Linie nur verdrängen, weil wir die Deppen kommentarlos akzeptieren, uns in scheinbarer Sicherheit wiegen, weil eine vermutlich geladene und womöglich noch gespannte Waffe in irgendeinem Auto liegt, mit Laufmündung zeigt sonstwo hin, und am besten noch ein oder zwei Hunden dabei, dann kann ich mich nicht wirklich sicherer fühlen. Beim besten Willen nicht. Da hab ich die potentielle Gefahr lieber im Blickfeld, und werde mich nicht scheuen, jeden Verstoss gegen die Sicherheit auch zackig und entschlossen anzusprechen.
Ich denke damit kriegt man auf Dauer mehr Sensibilität und Einsicht in die Hohlköpfe, statt daß man sie stillschweigend gewähren läßt.
Und an den ersten Vorfall, wo sich der 16-jährige Enkel vom Opa den Kopf wegbläst, weil er Opi's Hut aus dem Auto holen mußte mag ich auch nicht denken.

Wenn ich mal Forstamtsleiter wäre, dann würde ich es, glaub ich, anders machen. Nämlich "Waffe zur Strecke mitnehmen" befehlen, und meine Helfer während der Ansprache mal aufmerksam durch die Reihen schicken, und Schützen mit nicht UVV/WaffV gemäß geführten Waffen zählen und Mißstand abstellen lassen.
Aus diesem Ergebnis würde ich dann noch ein paar einprägsame Worte des Abschlusses formulieren, derart, daß sich ein zweites Mal niemand mehr gerne angesprochen fühlen möchte.
Ich denke nur so kriegt man das in den Griff, und läuft nicht zwangsweise Gefahr, für eine vermeintliche Sicherheit Gesetzesverstösse anordnen zu müssen.

Bubo

Kleine Anekdote zum Schluß:
19inne80, irgendein Biwak, irgendein Truppenübungsplatz, irgendein FSchJgBat. Nach Abschluss eines zermürbenden Kampfbahntages und Abgabe der Mun.,
alle Mann in die Baracken zum Waffen putzen. Gefr. Pimpel erhält im Vorbeigehen vom Oberfeld Scharmützel die P1 zugeworfen mit den Worten "Sauber machen, Pimpel, bis sie glänzt wie ein ......@.R.S.C.H !". Pimpel schmeißt die Knarre in der Stube auf's Bett, Gefr. Huber nimmt die Plempe, und macht erstmal ein paar Zielübungen, auf Spind, Bett und Kameraden. Danach hält er sich den Lauf melodramatisch in den Mund, mit den Worten "Mama, ich will nicht mehr, hol mich nach Hause!", alle lachen und Huber schmeißt die Knarre wieder bei Pimpel auf's Bett. 10 Minuten später auf dem Flur, alle Mann hinter den Stühlen (war so üblich), StUffz Klötern dreht den Rücken zu, Pimpel deutet mit der Mündung auf dessen Rücken, die Lippen formen ein lautloses PENG, PENG, PENG. Die die's sehen grinsen. Beim anschließenden Reinigen vergißt Pimpel das Magazin zu entnehmen, und zieht erstmal den Verschluss zurück.....-... als die 9x19 klackernd auf dem Fußboden landet , und kullernd den Gang langrollt ist Einigen das Blut in den Adern gefroren... Diese Geschichte hatte, für Volk und Vaterland, kein Nachspiel.
 
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Also mal ehrlich: es ging mir nicht darum eine Diskussion anzuzetteln über das tragen der Hüte beim Streckenverblasen, oder wo dann die Waffe ist usw. Vielmehr ging es mir um das Thema Ehre, Ehrlichkeit Waidmännigkeit. Nicht so sehr darum ob ich Anhänger oder Gegner von Traditionen und Brauchtum bin. Nochmals das eine schließt das andere nicht aus. Ich hätte viel lieber darüber gesprochen, ob die Jagdethik -ehre heute überhaupt noch in den Köpfen der Jäger ist. dazu gehört zum Bsp.: Habe ich Achtung für die Kreatur (Lebewesen: Tier) bevor ich es erlege (töte) oder beschränkt sich das nur auf den (provokant bezeichneten) Brauchtum bei Streckelegen und Totdrinken. Hie wollte und will ich ansetzen. Wenn`s tot ist, ist alles vorbei.
 
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Saarlaender, das abweichen von Themen kommt hin und wieder vor. Schön wenn es jemanden auffällt der drauf hinweißt!

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Saarjäger:
Wenn`s tot ist, ist alles vorbei.<HR></BLOCKQUOTE>

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